»Leidenschaftliche Wärme
– leidenschaftliche Kälte.«Mein Bruder schreit schon wieder, als der Fremde eine weitere Zacke herrauszieht, die in seinem Fuß steckte. Ich verziehe mitfühlend das Gesicht. Yanik erleidet Schmerzen. Nur wegen mir.
,,Woher kommt eigentlich diese Falle?", frage ich den Dunkelhaarigen. Ich blicke auf seinen Rücken, weil er vor meinen Bruder gebäugt kniet. Seine Austrahlung hat etwas mysteriöses, ein Fremder, ganz zufällig im selben Wald.
Er hatte uns gestern noch mit zu sich genommen. Ich habe bemerkt, dass er uns nicht traut, doch trotzdem hat er sich bereit erklärt meinem Bruder zu helfen. Wir sind nun in einem großem Baumhaus, auf einem riesigen Baum. Und wenn ich groß sage, dann ist es das auch. Es hat zwei 'Zimmer' und ein kleine Holzterasse wenn man nach draußen geht. Hier oben ist man von allen Gefahren dort unten geschützt.
,,Von mir.", antwortet der Unbekannte kühl und würdigt mir keines Blickes. Nicht einmal, als ich nach Luft schnappe.
,,Von dir? Wieso? Bist du denn nicht auf die Idee gekommen, dass sich darin auch Menschen verfangen können?", meine Überraschung wandelt in Wut um. Es hätten genauso gut Kinder in diese Fallen rennen können. Kleine Kinder.
,,Es tut mir leid, Eisprinzessin. Aber normalerweise wagt es niemand auch nur einen Schritt in diesen Wald zu setzen. Und die Falle war ganz sicher nicht für deinen Freund reserviert. Ich wollte damit einen Tiger fangen.", seine dunklen Augen bohren sich in meine als er mich das erste Mal heute ansieht. Ich erkenne eine Narbe an seiner rechten Augenbraue und automatisch frage ich mich, woher sie stammen mag.
,,Ach ja, Feuerkönig? Und was gibt dir das Recht wehrlose Tiere eine Falle zu stellen?", daher, dass er mich eine Eisprinzessin genannt hat, offensichtlich auf mein Äußeres bezogen, mache ich dasselbe.
,,Feuerkönig?", er lacht rau und richtet sich auf. Mein Bruder beobachtet die Szene missbillig. Doch er ist zu schwach, um irgendetwas einwenden zu können.
Ich schlucke schwer als ich meinen Kopf in den Nacken lege, nur um diesem Fremden in die Augen sehen zu können. Er ist einen Kopf größer als ich und sein Gesichtsausdruck schüchtert mich ein. Vielleicht hätte ich es mir mit dem Lebenretter und Gefährder meines Bruders nicht verscherzen sollen.
,,Du findest mich also heiß?", er grinst schelmisch und der grimmige Gesichtsausdruck ist verschwunden. Ich schnaube.
,,Nein, nicht wirklich.", sage ich und versuche meinen Blick von seinen stechenden Augen abzuwenden. Ohne Erfolg.
,,Vergiss bitte nicht, dass ich deinen Lover einfach hier liegen lassen kann. Ich hätte euch beide nicht einmal retten müssen.", er wendet sich wieder ab und bearbeitet den Fuß meines Bruders weiter. Denkt er, dass mein Bruder mein fester Freund ist? Sieht er die Ähnlichkeit zwischen uns nicht?
,,Mein Lover? Er ist mein Bruder.", ich lache kurz und dann setze ich mich auf den Boden zu Yanik, welcher nur vor sich hin grinst.
,,Wie auch immer.", die schwarzen Augen des Schönlings sind wieder auf seine Arbeit gerichtet und ignorieren mich. Wie zuvor auch schon.
,,Fertig. Leider habe ich keinen Verband oder anderes, aber ein T-Shirt wird es auch tun.", er wickelt ein Shirt um den Knöchel von Yanik. ,,Am besten ruhst du dich aus und beanspruchst dein Bein nicht zu sehr."
Er steht auf und geht ohne weiteres aus dem Baumhaus auf die kleine Terasse. Ich werfe Yanik noch einen Blick zu, welcher seinen Kopf an das Kissen gelehnt hat, das ich ihm gereicht habe. Dann stehe ich auf und folge dem Retter meines Bruders.
,,Ähm danke.", murmle ich und sehe auf seinen Rücken.
,,Mhm.", macht er und umfasst das Gelände mit seinen großen, Handschuh losen, Händen.
,,Hast du auch einen Namen?", frage ich und stelle mich neben ihn.
,,Klar. Und du? Oder soll ich dich Eisprinzessin nennen?", normalerweise wäre das ein Witz oder ein Spruch um die Stimmung aufzuheben, doch seine Miene ist ausdruckslos.
,,Katara.", ich lächle und reiche ihm meine Hand. ,,Und du? Oder willst du Feuerkönig genannt werden?"
,,Klingt garnicht mal so schlecht.", scherzt er und ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. Dann ergreift er meine ausgestreckte Hand ,,Damian."
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Eiszeit - ein Kampf ums Überleben [WIRD ÜBERARBEITET]
Fantasía"Es wird immer kälter.", hauche ich und blicke nervös in den Nachthimmel, der mir tausend seiner schönsten Sterne präsentiert. "Irgendwann, wird alles zu Eis gefroren sein.", flüstert Damian. Sein Gesicht ist makellos, seine dunkelbraunen Augen sche...