6. Kapitel

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Am nächsten Morgen gingen Daenerys und ich mit zum Ufer um die Männer zu verabschieden. Als sie außer Sichtweite waren gingen wir wieder rein. Wir setzten uns in ihr Besprechungszimmer und tranken Wein. In unserem Gespräch ging der Tag schnell vorbei. Die Stunden flogen solange vorbei bis wir still wurden und darüber nachdachten in welcher Gefahr die Männer schwebten. Kurz darauf folgte auch schon etwas was wir eigentlich unter allen Umständen vermeiden wollten. Uns erreichte eine Nachricht. Die Männer hatten den weißen Wanderer aber jetzt steckten sie in einer Falle, denn die weißen Wanderer hatten sie umsingelt. Daenerys und ich zogen uns warm an und stiegen auf unsere Drachen. "Du kommst nicht mit" sagte sie. "Mein Mann ist dort draußen. Natürlich komme ich mit. " sagte ich. Da sie es eilig hatte flog sie einfach los und ich folgte ihr. Unsere Drachenflotte sollte Eindruck schinden. Nach einem nicht allzu langen Ritt kamen wir an. Was ich sah machte mir Angst. Massen von weißen Wanderern und unsere Männer mitten im Kampf mit ihnen. Meine Schwester und ich teilten uns und griffen von beiden Seiten mit Drachenfeuer an. Als wir uns ausreichend Platz geschafft hatten und die anderen beiden Drachen uns verteidigten landeten wir und ließen die Männer aufsteigen. Jorah stieg hinter mich und drückte mich sogleich mit dem Oberkörper runter. Kurz darauf spürte ich den Windzug eines Speers. Gerade als fast alle aufgestiegen waren wurde Viserion, einer von Daenerys Drachen getroffen. Er stürzte mit einer Fontäne aus Blut ab und blieb dann liegen. Er schloss die Augen und rutschte mit einer Blutspur ins Wasser. Kurz darauf schrien alle Drachen herzzerreißend los. Tränen tropften auf meine Hände und auch meine Schwester weinte um ihren Drachen. Jon stieg nicht auf aber trotzdem flogen wir los. Aber nicht ohne eine Spur aus brennender Leichen zu hinterlassen. Ich sagte Oberyn nicht wohin wir flogen. Er wusste es selbst. Ich machte mir Sorgen um meine Schwester und konnte selbst durch meinen Tränenschleier nicht klar sehen. Irgendwann landeten wir an der Mauer. Die Männer hinter mir rutschten von Obeyns Rücken und Jorah hob mich runter. Anschließend flogen die Drachen los und schrien. Sie trauerten um ihren toten Bruder.

Wir gingen rein. Oben auf der Mauer fand ich Daeneys. "Kann ich dir irgendwie helfen? Die Männer sind der Meinung wir sollten gleich losfliegen. " sagte ich und legte meine Arme um sie. "Ich kann nicht Viserion und Jon verlieren. Nicht beide. Einer muss zurück kommen" weinte sie. Meine Schwester war eine starke Frau aber heute hatte sie eins ihrer Kinder und einen Mann verloren, den sie vermutlich liebte. "Wir warten noch kurz. Vielleicht kommt Jon ja wieder." sagte ich wenig hoffnungsvoll. Also harrte ich hier oben in der Kälte mit meiner Schwester noch eine Weile aus. Irgendwann trat Jorah zu uns um meiner Schwester zu sagen dass wir weiter mussten. Gerade als wir gehen wollten sah ich ein Pferd. "Da ist ein Pferd" teilte ich den anderen mit. Der Reiter sah so gut wie Tod aus. Wir nahmen den Aufzug nach unten und trafen gleichzeitig mit dem Reiter im Innenhof ein. Es war der halb erfrorene Jon. Sofort wurde er in ein warmes Zimmer gebracht und aufgewärmt. Als er noch nicht bei Bewusstsein aber stabil war flogen wir mit den Drachen zu unserer Flotte.

Dort angekommen teilten Jorah und ich uns ein Zimmer. Ich hatte so viel Angst, dass er hätte sterben können. Wir traten in den Raum und verschlossen die Tür. Ich drehte mich zu ihm und und warf mich mit Tränen in den Augen in seine Arme. „Was wenn wir das alles nicht schaffen? Das war nur ein kleiner Teil der Armee der Toten. Ich will nicht irgendwann kalt sein und für niemanden mehr Gefühle haben. Es gibt so viele Menschen, die ich verlieren würde, aber das kann ich nicht." weinte ich. „Das wirst du nicht. Der Winter ist fast da aber du wirst nicht alle verlieren. Wir werden gegen die weißen Wanderer gewinnen. Auch auf unserer Seite werden viele fallen aber auf keinen Fall wirst du jeden der dir lieb ist verlieren. Dafür werde ich sorgen." sagte er. „Ich möchte nicht, dass du dafür sorgst. Ich möchte, dass du nur dafür sorgst das ich dich nicht verliere." antwortete ich. Er sah mir gerührt in die Augen und ich legte eine Hand auf seine Wange. Da wir beide sehr müde waren legten wir uns gemeinsam in das Bett und schliefen bald ein.

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