DIE 2. UNTERSUCHUNG

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Mittlerweile, war ich jetzt ganze 2 Wochen, hier in diesem Krankenhaus.
Irgendwie stört es mich dass ich ein Einzelzimmer habe, denn wenn ich eine Bettnachbarin hätte, wäre es wenigstens nicht so langweilig. Ich frag' mich, ob alle Zimmer auf dieser Station so sind. Ich sollte nicht so viel grübeln, sonst werde ich noch verrückt hier!
Alles verlief wie immer, doch heute ist wieder die 2. Nachsorge Untersuchung.
Zwar bin ich ein wenig aufgeregt aber es hält sich in Grenzen. Ich hoffe inständig, dass heute ein postives Ergebnis bei der Untersuchung raus kommt. Denn, die letzte Nachsorge Untersuchung, hat mir wirklich schon gereicht.
Um 10:30 Uhr erwarten sie mich da unten, hoffentlich kommt nicht Dr. Schmidt und bringt mich runter!
Gefrühstückt habe ich schon, aber es sind noch ganze 2 Stunden bis ich dran bin.
Also lese ich ein wenig in meinem neuen Roman, der mir meine Mama am Samstag gebracht hat.
Der lenkt einen wenigstens bisschen ab, von dem langweiligen Krankenhaus.
Heute Abend besucht mich meine Mama, darauf freu ich mich irgendwie. Denn ich brauche unbedingt jemanden, mit dem ich ausführlich reden kann. Und das ist nun mal zu diesem Zeitpunkt meine Mama.
Zwar habe ich auch eine enge Freundin, Jana, ist ihr Name, kenne ich schon seit wir kleine Kinder sind. Wir gingen zusammen in den Kindergarten, die Grundschule und die weiterführende Schule.
Aber grad' zur Zeit ist sie im Urlaub und hat offensichtlich das Handy aus, weshalb ich sie nicht erreichen kann.
Wenn Jana aus dem Urlaub zurück ist, werde ich ihr davon berichten was mit mir passiert ist.
Und wahrscheinlich wird mir Jana, von ihrem Urlaub berichten. Wir reden immer sehr offen und vertraut miteinander, worauf ich großen Wert lege. Aber ich kann nicht sagen, dass Jana mir jemals in den Rücken gefallen ist oder so. Und dafür tuh' ich sie sehr wertschätzen!
Zwar habe ich auch ein enges Verhältnis zu meiner Mama, aber ein Tochter- Mutterverhältnis ist immer etwas als ein Freundinnenverhältnis.

*Nach eineinhalb Stunden*
Es klopft an meiner Türe, und ich vermute wer es sein könnte.
"Ja? Herein!"
"Guten Morgen Mia, hast du gut geschlafen? Obwohl du wusstest das heute deine 2. Nachsorge Untersuchung ist?"
Und meine Vermutung lag eindeutig richtig!
"Guten Morgen Dr. Schmidt, ja ich habe gut geschlafen, danke der Nachfrage. Ausserdem bin ich nicht so arg aufgeregt."
"Freut mich, jetzt hoffe ich dass ein postives Ergebnis dabei rauskommt."
"Ja das hoffe auch ich. Sie sind aber ein wenig zu früh dran, wir haben ganze 25 Minuten noch."
"Macht ja nicht's, lieber zu früh als zu spät, ausserdem wollte ich fragen, ob du noch eine Krankmeldung brauchst?"
"Ja, das stimmt auch wiederum. Warum läuft die heute ab, oder weshalb fragen Sie Herr Dr. Schmidt?"
"Ja, die Krankmeldung läuft heute ab."
"Also dann bräuchte ich bitte noch eine."
"Okay, aber ich fertige die Krankmeldung erst nach der Untersuchung an. Dann kann ich das ganz genaue Datum herein schreiben."
"Ja machen Sie das so, das ist wohl am besten."
"Das wird wohl wirklich das beste sein. So jetzt brechen wir langsam auf, und gehen nach unten."
"Ist okay, aber dann bräuchte ich bitte mein Rollstuhl."
"Natürlich, hier bitteschön."
Herr Dr. Schmidt schiebt den Rollstuhl an mein Bett und zieht die Bremsen an. Ich setze mich hinein, löse die Bremsen und drehe den Rollstuhl.
"Vielen Dank, dann auf nach unten! Ich kann' den Rollstuhl, selber schucken, das brauchen Sie dann heute nicht machen."
"Nein, lass ruhig. Ich mach das gerne, irgendwann tut das sonst in den Armen weh."
"Wie Sie wollen, vielen Dank!"
"Gerne."
Als wir im Aufzug sind, merke ich einen intensiven und durchdringenden Blick von Dr. Schmidt. Doch als ich mich zu ihm drehe, schaut er auf die Tasten dess Fahrstuhls. Ich unterbreche die Stille und lenke seine Aufmerksamkeit wieder auf mich in dem ich sage: "Hätten Sie eigentlich, nicht noch Visite, so wie letzte Woche schon?"
"Nein, ich habe heute ein wenig früher anfangen, und bin deshalb schon fertig."
"Verstehe, ist doch toll, wenn man mal ein bisschen Luft hat, und sich um andere Dinge kümmern kann."
"Ja, es hat schon seine gewisse Vorteile, früher fertig zu werden."
Als wir im UG angelangen, und sich die Türen öffnen, sage ich dass ich mich alleine raus schiebe. Dafür bekomme ich nur ein knappes nicken von Schmidt.
"Wenn es okay wäre, würde ich mich jetzt selber ein bisschen anschieben, Herr Dr. Schmidt."
"Wie du willst, ist mir egal. Wenn es zu anstrengend wird, sag Bescheid."
"Ja mach ich, danke für das Angebot Dr. Schmidt."
"Gerne Mia."

*1 Stunde später*
Wir sind wieder auf Station. Wie ich es unten mitbekommen habe, muss ich nur noch 1 Woche hier bleiben. Herr Dr. Schmidt hat gesagt, er würde so um 15 Uhr bei mir vorbei schauen, um mir das Ergebniss genau zu schildern.

*14:55 Uhr*
Dr. Schmidt klopft, wie immer an der Türe.
"Herein!"
"Hi nochmal Mia."
"Hallo Herr Dr. Schmidt."
"Ich glaube, das Ergebnis der Nachsorge wird dir gefallen. Und zwar, bekommst du morgen den Gips weg. Und das beste, du musst nur noch eine Woche hier bleiben. Zwar kannst du dann noch 2 Wochen nicht Arbeiten, aber danach bist du wieder voll Einsatz fähig."
"Oh mein Gott, das sind wundervolle Neuigkeiten! Ich freue mich echt riesig gerade! Eine Woche ist bestimmt gleich vorbei, ausserdem bleibe ich viel lieber 2 Wochen Zuhause anstatt hier."
"Es freut mich, dass ich dir eine Freude bereiten durfte. Ich bin auch guter Dinge, dass ab jetzt 1 Woche wie im Flug vergeht. Und Zuhause ist es wirklich schöner als hier. Aber in den 2 Wochen die du Zuhause verbringst musst du leider noch einmal hier her kommen. Aber das erkläre ich dir, bei deiner Entlassung nächste Woche."
"Ich ahne schon, weshalb ich noch einmal hier her kommen muss."
"Und weshalb?"
"Vielleicht weil die Nähte irgendwann gezogen werden muss?"
"Ja das stimmt vollkommen."
"Das kommt wohl daher, dass ich anzugehende Krankenschwester bin."
"Ich glaub nicht nur daher."
Kurz frage ich mich wie er das meint. Doch dann redet Schmidt weiter.
"Du brauchst ja noch eine Krankmeldung, ich verlängere also die Krankmeldung noch um 1 Woche. Und faxe sie dann deinem Arbeitgeber."
"Ja bitte machen Sie das."
"Mach ich auf jeden Fall."
"Vielen Dank Dr. Schmidt!"
"Gerne, also dann bis morgen bei der Visite."
"Ja bis morgen und schönen Nachmittag Ihnen noch."
"Danke Mia, das wünsche ich dir auch. Tschüss."
"Tschüss, Herr Dr. Schmidt."

Auch nachdem meine Mama mich besucht hat, kann ich den Satz von Dr. Schmidt nicht vergessen. Es geht gar nicht selber um den Satz, sondern eher um den Blick, den er mir dabei zugeworfen hat. Ich habe es mir zum Glück nicht anmerken lassen, dass mich etwas beschäftigt. Sonst hätte meine Mama, die ganze Zeit über nachgehakt, was denn mit mir los ist.
Erst hat Schmidt, mich im Fahrstuhl beobachtet und dann hat er mir vorhin auch noch diese vielsagenden und intensiven Blick zugeworfen.
Ich verstehe ihn nicht, letzte Woche hatten wir Streit, und jetzt wirft er mir so einen Blick zu.
Es ist 20:05 Uhr, also schalte ich den Fernseher an, um mich ein wenig abzulenken.

*3 Stunden später*
Mittlerweile ist der Film vorbei den ich geschaut habe, und ich liege Bettfertig in meinem Bett. Ich lese noch ein Kapitel meines Buches, bevor ich einschlafe...

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