Chapter 5

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*P.O.V.Chloe*


Sie hatten mich auf einem Stuhl geknebelt und ich wusste, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. Neben mir stand eine Art Monitor, der jedoch bisher kein Bild zeigte, sondern einfach nur schwarz war. Noch war ich allein, aber ich glaubte zu wissen, wer gleich kommen würde. Ich zitterte leicht und um ehrlich zu sein, hatte ich auch Angst. Große Angst. Die Tür wurde geöffnet und zwei Ärzte, die ich jedoch nicht kannte, kamen herein, zusammen mit Janson. "Hallo Chloe." sagte er emotionslos. Ich zischte. "Fangen Sie an." wies er die Ärzte an und sie kamen auf mich zu. Einer von ihnen trug eine flache Schale vor sich her, in der zwei Spritzen ,mit einer hellblau enthaltenden Flüssigkeit, lagen. Misstrauisch beäugte ich die Spritzen und Ärzte. "Was ist das?" knurrte ich. "Es ist nichts schlimmes.Sobald du die Spritze erhalten hast, wirst du dich in einer Art Simulation wiederfinden. Aber es kann dir nichts passieren. Das findet nur in deinem Kopf statt." erklärte man mir. Der Monitor neben mir wurde angeschalten. "Wozu soll das gut sein?" fragte ich immer noch misstrauisch. "Halt jetzt einfach den Mund." schnauzteJanson mich an. Ich wollte gerade etwas erwiedern, aber bevor ich ihn mit bösen Worten niedermachen konnte, bohrte sich eine lange Nadel in meinen Hals und eine warme Flüssigkeit breitete sich in sekundenschnelle in mir aus. Alles wurde schwarz.


..Ich stand vor einem Haus. Ringsherum war überall Sand. Ich hielt mir schützend die Hand vor das Gesicht, da die helle Sonne mich blendete. Wo war ich hier? Das Haus kam mir bekannt vor. Es war nicht sehr groß und auch nicht sehr schön, im Gegenteil. Es erinnerte eher an eine kleine Ruine. Plötzlich wurde die Tür geöffnet und eine Frau kam heraus. Sie war klein und hatte lange braune Haare. Sie kam direkt auf mich zu und lächelte. "Mom?" fragte ich verwirrt und erfreut zugleich. Ich ging einen Schritt auf sie zu. "Chloe!" rief sie. Ich lächelte und rannte die letzten Meter auf sie zu. Bei ihr angekommen, wurde ich sofort in eine Umarmung geschlossen. "Mein Mädchen.. sieh an wie groß und hübsch du bist!" sagte sie. Ihre Augen waren ganz glasig, genau wie meine. "Mom, du bist hier, du lebst, du.." meine Stimme versagte. "Ich war nie weg." flüsterte sie und zeigte an die Stelle, wo sich mein Herz befand. Ich lächelte. Plötzlich wurde das schöne Szenario zerstört und ein Riss bildete sich im Erdboden, zwischen mir und meiner Mom. Ich war gezwungen zurück zu treten, weil ich sonst in die immer tieferwerdende Schlucht gefallen wäre. "Mom!" schrie ich, doch sie bewegte sich nicht. Ich wurde immer weiter zurück gedrängt und da, wo eben noch meine Mom gestanden hatte, war nichts mehr. "Mom?" rief ich laut, doch es kam keine Antwort. Der Boden unter meinen Füßen bröckelte und ich fiel. Mein Schrei erfüllte die Luft und dann war alles schwarz ...... Wimmernd öffnete ich die Augen und sah mich um. Doch es war nach wie vor ziemlich dunkel. In der Hand hielt ich auf einmal eine Schusswaffe. Erschrocken ließ ich sie fallen und starrte sie an. Was zum.. Ein lautes schrilles Schreien ließ mich herumwirbeln. Etwas eigenartiges kam auf mich zu gehumpelt. EinCrank! Schnell schnappte ich mir die Schusswaffe und richtete sie aufd as Wesen vor mir. Als es näher war, erkannte ich meine Mom. Mirs tockte der Atem. Ihre Haut war ganz blass, wirkte beinahe schon gespenstisch. Ihre Haare hingen ihr zersaust ins Gesicht und unter ihren Augen waren blaue dunkle Ringe. Die Adern auf ihrer Haut traten überall sehr stark hervor. "Nein.." hauchte ich und Tränenquollen aus meinen Augen. Hinter ihr tauchte plötzlich ein weiterer Crank auf, der sich als Thomas herausstellte. Nach ihm folgten Chuck, Ben, Minho und Newt. Newt.. Mein Gesicht war tränenverschmiert und zitternd zielte ich zuerst auf meine Mom, da sie mir am nächsten war. "Es tut mir so Leid.." schluchzte ich leise und drückte ab. Ein ohrenbetäubender Knall und sie lag regungslos auf den Boden. Ich zielte auf die anderen und erschoss auch sie. Nur Thomas und Newt waren noch da.. sie kamen auf mich zu und kreischten. Ich weinte hemmungslos. Ich zielte auf Thomas, meine Atmung ging unkontrolliert und hektisch. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, schoss ich und Thomas sackte auf den Boden. Dann drehte ich mich langsam zu Newt. Weitere Tränen liefen über meine Wange. Ich zielte zitternd. "Newt.." flüsterte ich schniefend, "Es tut mir Leid.. ich liebe dich.." Ich kniff die Augen zusammen, schrie und drückte ab. Ich hörte, wie etwas dumpf auf den Boden aufschlug und ich schrie erneut. Ich drehte mich von ihnen weg, ließ mich auf die Knie sinken und öffnete die Augen. Ich sah auf meine bebenden Hände hinab und auf die Waffe. Ohne weiter nachzudenken, erhob ich sie erneut und setzte sie an meine Schläfe. Es gab einen lauten Knall..

Schreiend fuhr ich hoch. Ich war schweißgebadet. Der Monitor neben mir gab schnelle piepsende Geräusche von sich. Vor und neben mir tummelten sich viele Ärzte herum und riefen aufgeregt irgendwelche Dinge. Etwas warmes lief mir aus der Nase über meine Lippen. Ich tastete vorsichtig mit den Fingern danach. Als ich auf meine Finger sah, waren sie blutverschmiert. Plötzlich drehte sich alles und ich fühlte mich ganz schwach. Meine Augenlider flackerten und erschöpft ließ ich mich zurück in den Stuhl fallen..


The Lies Of Our LivesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt