The Lies Of Our Lives

Chapter 8

"Jetzt erzähl schon." forderte Thomas aufgeregt, sobald ich wach war. "Naja, sie haben mir etwas gespritzt, damit ich einschlief. Und dann träumte ich. Obwohl es sich nicht wie träumen anfühlte." erzählte ich. "Wie meinst du das?" fragte Minho und verschränkte die Arme. "Nun, es fühlte sich eher so an, als hätte sich das alles schon mal abgespielt. Als wäre es real gewesen." sagte ich nachdenklich. "Und wovon träumtest du?" hakte Thomas nach. Betrübt sah ich in die erwartungsvollen Gesichter. "Chloe." murmelte ich und starrte auf den Boden. "Was?" entfuhr es Thomas sofort. "Was habt ihr gemacht? Habt ihr über was wichtiges gesprochen?" sprudelte es aus ihm heraus. "Nein, wir... ich... es waren zwei Dinge." stammelte ich nachdenklich. "Ich lief zu einer Art Trainingshalle und dort war sie und trainierte auch gerade. Es war wie ein Selbstverteidigungstraining." erzählte ich. Die Jungs dachten kurz darüber nach. "Ich weiß nicht, was mir das sagen oder zeigen sollte. Dieser Teil war auch eher unrelevant." log ich, denn ich empfand ihn als ziemlich wichtig. Sollte es nämlich wirklich eine Erinnerung gewesen sein, zeigte es mir, dass ich schon damals Gefühle für Chloe hatte. Gleichzeitig verwirrte mich das, denn im Labyrinth hatte ich nicht einmal an sie gedacht, bevor sie dann auftauchte. Und trotzdem hatte ich mich quasi ein zweites Mal in Chloe verliebt. Stop, was? Verliebt? "Hallo? Newt?" holte michThomas zurück. "Was?" fragte ich irritiert, denn ich hatte seine Frage nicht mitbekommen. "Wie sah die zweite Erinnerung aus?" wiederholte er sich. Angestrengt dachte ich nach. Die Bilder waren so verschwommen und je länger ich versuchte, sie in meinem Gedächtnis hervorzurufen, umso mehr verschwanden sie. "Da waren eine Menge Ärzte. Ich sollte mich hinlegen, bis auf einmal Chloe hereinplatzte. Sie war total aufgewühlt und weinte. Sie sagte, ich solle auf mich aufpassen und sie nicht vergessen." Die Jungs sahen mich an. Wussten anscheinend genauso wenig wie ich, was das zu bedeuten hatte. "Ist dann noch etwas passiert?" fragte Minho. Angestrengt dachte ich nach. Dr. Paige... "Diese Dr. Paige kam, sie suchte Chloe. Und sie sagte zu mir, dass alles gut werden würde. Dann brachten sie Chloe weg.. und sie schrie.." ich brach ab und presste mir die Hände an meine Schläfen. Ihr Schrei hallte so stark durch meinen Kopf, dass ich dachte, er würde jeden Moment explodieren. "Alles okay man?" hörte ich Minho besorgt fragen. "Ja, geht schon.." murmelte ich. Er klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. "Also wenn ihr mich fragt," meldete sich Winston zu Wort; "dann sind das wirklich Erinnerung an die Zeit vor dem Labyrinth gewesen. Denn im Labyrinth konnten wir uns an nichts mehr außer unseren Namen erinnern. Wir können uns eigentlich auch jetzt an kaum etwas erinnern, aber wir träumen. Vielleicht bedeutet das, dass unsere Erinnerungen langsam zurückkehren, weil Wicked uns nicht mehr unter ihrer Obhut haben." Die Jungs nickten nachdenklich. "Oder sie wollen, dass wir uns wieder erinnern.." murmelte ich. "Aber wieso haben sie dann erst alles in unseren Köpfen gelöscht?" warf Minho ein. "Keine Ahnung.." sagte ich. Die Tür ging auf und wir wurden zum Essen geholt.

*P.O.V.Chloe*

Ich durfte wieder zurück in mein Zimmer. Dort war ich jedoch noch eine Weile alleine, da Sienna vermutlich gerade beim Essen war. Ich betrachtete mich im Spiegel. Ich hatte tiefe Augenringe, blasse Haut und sah ziemlich mitgenommen aus. Hoffentlich würde es Sienna nicht zu sehr auffallen, ansonsten konnte ich mich auf ein Fragengewitter gefasst machen. Zugegeben, ich fühlte mich immer noch ziemlich erschöpft und müde. Ich legte mich aufs Bett, konnte jedoch nicht schlafen. Die vielen Bilder aus der Simulation hatten sich in mein Hirn gebrannt und ich wusste nicht, was mir das zeigen sollte. Wollte man mir nur Angst machen? Warum kam meine Mom darin vor? Wo sie wohl gerade ist.. und wo wohl die anderen alle sind? Thomas und Newt..Chuck und Winston und Frypan und all die anderen.. waren sie noch imLabyrinth? Ich hoffte nicht.. Die Tür ging auf und Sienna kam herein. "Du bist ja wieder hier!" sagte sie und war sichtlich erfreut. Ich setzte mich auf und lächelte sie an. "Wo warst du so lange? Und.. wie siehst du denn aus?" fragte Sienna ernst. Ich tat so, als würde ich sie nicht verstehen und meinte: "Wie sehe ich denn aus?" Sie zog die Brauen hoch. "Du siehst ziemlich krank aus. Was hat man mit dir gemacht?" Ich kaute auf meiner Lippe herum, da ich nicht wusste, was ich darauf sagen sollte. Ich konnte noch nie gut lügen. "Ich war im Schlaflabor. Bin wahrscheinlich einfach nur etwas müde." sagte ich schließlich überzeugt. Sienna sah aber eher so aus, als würde sie mir nicht glauben. Ich versuchte sie schnell abzulenken, in dem ich fragte: "Wo genau esst ihr anderen eigentlich alle? Alle zusammen oder ist das aufgeteilt inGruppen..?" "Nun ja," begann Sienna zu erzählen; "Wir essen alle zusammen, zur selben Zeit in einer großen Kantine. Allerdings werden wir immer, mehr oder weniger, überwacht. Als könnten wir hier weglaufen, ich würde nicht mal alleine von dort in mein Zimmer zurückfinden." Ich würde sie so gern nach den Jungs fragen, aber wenn ich das täte, würde ich mich verraten. Weil, sollten sie vielleicht wirklich hier sein und schon mit Sienna gesprochen haben, dann war sicherlich auch meine Name gefallen. Und dann würde es Ärger geben. Also versuchte ich, Sienna weiterhin mit irgendwas abzulenken, auch wenn ich manche Dinge vielleicht schon wusste.