Wir sind nur noch ganz kurz mit dem Auto gefahren und stehen nun vor einem Haus. Das Haus sieht schön aus. Ein weißer Zaun umrandet den Rasen und den Garten. Ganz viele Blumen sind dahinter und der Rasen ist so groß, da kann man bestimmt toll toben und tanzen. Ich ging schnell zu Jenny hin und hielt mich an ihrer Hand fest, sie kennt bestimmt den Weg.
„Jenny, wohnst du alleine hier?", fragte ich und staunte als ich das große Haus aus der Nähe sah. „Nein, ich wohne hiermit vier anderen Kindern. Und manchmal wohnen noch andere Erwachsene hier. Wir passen zusammen auf die Kinder auf und leben zusammen wie eine Familie.", erklärt mir Jenny. Ich finde das hört sich toll an. Ich habe immer ein kleines Geschwisterchen gewünscht, um das ich mich kümmern kann. Ich wäre bestimmt ein toller großer Bruder,denn ich weiß schon ganz viel und kann den Kleineren ganz viel beibringen.
Gemeinsam mit Jenny gehe ich in das Haus, wo sie mich direkt in die Küche führt. Hier sieht alles noch ganz neu aus, nicht so wie bei uns zuhause. Wir haben ganz viele alte Sachen gehabt. Aber das macht mir nichts, denn Mama sagte immer alte Gegenstände haben eine Geschichte und können ihre Aufgabe viel besser machen. Und ich glaube Mama hat Recht, den unser alter Toaster wusste immer, wie braun ich mein Toast haben wollte. Wenn ich woanders Toast gegessen habe, war es immer zudunkel oder zu hell. Nur zuhause war es perfekt.
Jenny sagte ich sollte mich schon einmal an den Tisch setzen und sie würde mir einen Kakao und ein Brot machen. Das klang meiner Meinung nachsehr gut, denn noch immer hatte ich großen Hunger. Es dauerte auch nicht lange und dann hatte ich eine Tasse warmen Kakao vor mir stehen, sogar mit Sahne, Streusel und einem Strohalm. Und das Brot hatte sie in kleine Häppchen geschnitten. So mochte ich es am Liebsten. Ich fing an zu essen und nahm ab und zu einen Schluck von dem warmen Getränk. Jenny setzte sich gegenüber von mir und sah mich lange an, bevor sie anfing zu sprechen.
„Hoseok, wir haben versucht deine Mama und Papa anzurufen, aber das klappte nicht. Wir vermuten das sie ein neues Telefon haben und nicht mit uns telefonieren möchten. Und als wir zu dir nach Hause gefahren sind,haben wir gesehen wie alle Möbel zugedeckt sind. Das machen Menschen, wenn sie Umziehen müssen und alte Sachen zuhause stehenlassen. Hoseok, verstehst du was ich dir damit sagen möchte?", sprach Jenny mich mit leiser Stimme an.
Das klingt für mich, als ob Mama und Papa wegziehen mussten und mich vergessen haben. Wann werden sie mich denn abholen? Vermissen sie mich noch nicht? Ich vermisse sie schon. Ich hatte mittlerweile mein Abendessen aufgegessen und sah traurig in die leere Tasse, in welcher sich noch Schokoladenreste befanden.
Jenny kam um den Tisch herum und kniete sich vor mich. Dann nahm sie mich in den Arm und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie liefen einfach von ganz alleine aus meinen Augen raus. Dabei wollte ich das doch nicht. Mama sagte doch ich soll immer Lachen und ihr Sonnenschein bleiben. Ich schniefte und macht mit meinen Tränen Jennys Oberteil ganz nass. Aber das schien sie nicht zu stören, denn sie hielt mich weiter im Arm und wiegte mich hin und her. Langsam konnte ich mich beruhigen und spürte wie meine Augen anfingen weh zutun. Ich rieb mir darüber, in der Hoffnung, dass dann das Brennen aufhörte. Aber stattdessen entfloh mir noch ein herzhaftes Gähnen. Ich schloss für einen kleinen Moment die Augen und merkte nur noch ganz am Rande, dass Jenny mich hoch hob und mit mir die Küche verließ.
Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, lag ich in meinem Schlafanzug im Bett. Das Zimmer war mir fremd und ich bekam ein wenig Angst. Zum Glück hatte ich durch die Nachttischlampe neben mir Licht. Ich sah mich vom Bett aus ein wenig um und versuchte mutiger zu werden, doch aufstehen konnte ich nicht. Ich glaube im Bett bin ich sicherer und die Monster können mich hier nicht fangen. Ich spitzte meine Ohren und versuchte etwas zu hören, und tatsächlich gelang es mir. Ganz leise hörte ich Schritte vor der Tür, sie schienen näher zukommen. Ich versuchte so ruhig wie möglich zu atmen und verkroch mich noch tiefer in die Bettdecke. Die Tür behielt ich dabei die ganze Zeit im Blick und bemerkte so, wie sich die Klinke senkte. Ich zog die Decke bis über die Nasenspitze hoch und kniff die Augen so zusammen, dass ich nur durch einen kleinen Spalt sehen konnte, werden Raum betritt.
DU LIEST GERADE
Save me
Fiksi PenggemarHeute ist ein ganz besonderer Tag hat Mama gesagt. Ich habe schon seit ein paar Tagen ein kribbeln im Bauch als ob etwas passieren wird. Und Mama und Papa haben ganz viel geflüstert. Das machen die sonst nur wenn ich bald Geburtstag habe. Und heute...