Teil 5

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„Nein, nein, nein. Mali, mit dem rechen Fuß zuerst. Du beginnst immer mit dem linken Fuß. Hoseok, magst du bitte Mali die ersten Schritte noch einmal zeigen? Ich mache in der Zeit mit den anderen weiter.", sprach Jay. Ich nickte und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Dieser Kurs ist wirklich nichts für Anfänger, Jay verlangt uns viel ab. Aber darüber bin ich sehr froh, in diesen Momente muss ich an nichts denken, kann einfach den Kopf ausschalten und mich der Musik hingeben.


Ich deutete Mali mit einem Kopfnicken, dass wir uns ganz nach hinten in den Tanzraum begeben. Sie folgte mir auch direkt und fing an sich zu entschuldigen, dass sie mir so viele Umstände bereitet. "Ach, Mali. Darüber musst du dir wirklich keine Gedanken machen. Wir gehen die Schritte zusammen noch einmal langsam durch, und du wirst sehen, am Ende der Stunde bist du auf dem selben Stand wie die Anderen." lächelte ich sie an. "Wie kannst du immer nur alles so positiv sehen? Dir vergeht auch in keinem Moment dein Lachen, oder?",fragte sie zurück und lies sich von meinem Lachen anstecken. Ich zuckte nur die Schultern und fragte sie, was es mir bringen würde, wenn ich den ganzen Tag schlecht Gelaunt sei. "Davon ist das Problem auch nicht gelöst, und wenn ich Lache, dann scheint mir nichts ausweglos.", erwiderte ich und stellte mich in Position. Mali machte es mir nach und ich erklärte ich langsam noch einmal die einzelnen Schritte. Sie beobachtete mich ganz genau und folgte meinen Anweisungen. Ihre Bewegungen wurden immer flüssiger und sicherer. Doch bei der Stelle, an der sie zuvor die meisten Schwierigkeiten hatte, merkte ich, wie Mali ihre Selbstsicherheit verlor und wieder die selben Fehler machte. "Mali, sieh noch einmal zu. Ich zeige dir nun was.", bat ich sie und stellte mich wieder in die Anfangsposition. Ohne Musik tanzte ich den gesamten Tanz durch und sah meine Schülerin an. "Ist dir was aufgefallen?", fragte ich und sie schüttelte den Kopf. "Gut, genau das wollte ich nämlich erreichen.", lachte ich. Mali schien nicht zu verstehen, was ich meinte, also erklärte ich es ihr. "Ich habe in der Choreographie mit Absicht einen Fehler eingebaut. Doch dies ist dir nicht aufgefallen, da ich mit all meiner Selbstsicherheit getanzt habe. Beim Tanzen geht es nicht um die perfekte Ausführung der Schritte, es geht um Ausstrahlung und Selbstsicherheit. Wenn du so tanzt, dann kannst du ruhig Fehler machen und keiner wird es merken. Glaube einfach immer an dich und dass du es Schaffen wirst. Dein Körper wird sich dann ganz automatisch zu der Musik bewegen und die Choreographie ausführen. Denke nicht immer so viel nach, genieße das Tanzen einfach." Mali nickte und begab sich wieder in Position. Ich zählte den Takt langsam an und sie führte die Schritte aus. 

"Sehr schön, das hast du gut gemacht. Und weiter so, lass dich von der Musik führen. Du machst das super." feuerte ich meine Schülerin an und beobachtete, wie sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen schlich. An ihrer Problemstelle vertanzte sie sich kurz und geriet etwas aus dem Takt, aber davon ließ sie sich dieses Mal nicht beirren und tanzte bis zum Ende durch.

Leicht außer Atem sah sie mich an und wartete auf mein Urteil. Ich nickte und lächelte sie an. "Mali, das war super. Der Fehler ist kaum aufgefallen.", lobte ich sie und legte meinen Arm um ihre Schulter. "Komm, wir tanzen so lange weiter, bis du den Tanz im Schlaf kannst und dich nicht mehr durcheinander bringen lässt. Dann passieren dir auch die kleinen Fehler nicht mehr." Hoch motiviert machten wir uns wieder ans tanzen und wiederholten immer wieder die Schritte. Nach und nach steigerten wir das Tempo und mit jedem Durchgang wurden die Bewegungen geschmeidiger und Mali tanzte ohne nachzudenken. Die letzten Male führte sie die Choreographie auch Fehlerfrei durch. Stolz machte ich ihr Komplimente und meinte sie sei nun so weit um den nächsten Part zu lernen. Sie dankte mir mit einer leichten Verbeugung und gemeinsam stellten wir uns zu den anderen.

"So, Leute. Zum Abschluss noch einmal die Choreo. Wir tanzen bis dahin wo Mali Schwierigkeiten hatte." spornte uns Jay an.

In Position sah ich kurz zu Mali und lächelte ihr aufmunternd zu. Sie erwiderte das Lächeln und streckte beide Daumen hoch.

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