Kapitel 16

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Ich lief ganz dicht neben David. Was ist passiert? Wieso hat er David geschlagen?

"Du gehst mir jetzt nicht mehr aus dem Haus!" Davids Vater kam wütend auf ihn zu.

David sah ihn hasserfüllt an.
"Du hast mir nichts zu sagen!" Sagte er wütend. Ich sah ihm an das er versuchte sich zusammen zu reißen.

"Ich hätte dich besser erziehen müssen! Du hättest dein ganzes Leben lang geschlagen werden müssen!Wenn ich dich ansehe, überfällt mich ein Gefühl des ekels!" Jedes Wort das er sprach, war so Hasserfüllt, dass ich mich ernsthaft Frage ob dieser Mann überhaupt liebe in seinem Herzen trägt. Wie kann er nur so etwas sagen! David ist doch sein Sohn? Ich schaute auf David. Er mahlte mit seinem Kiefer. Seine Fäuste sind zusammen geballt. Er öffnete sie und ballte sie wieder zu Fäusten.

"Du hast recht. Du hast mich nicht gut erzogen. Weißt du.. zeig mir doch wie man richtig erzieht. Bei jayden wirst du genauso scheitern wie du es bei mir getan hast! Los, zeig mir wie man erzieht! Zeig es mir doch!" Schrie Er den letzten Satz raus. Dabei schubste er seinen Vater und bohrte ihm den Finger in die Brust. Ich sah das Feuer in den Augen seines Vaters lodern.. Und nicht nur das.. Ich sah den Hass. Mir breitete sich eine Gänsehaut auf den Armen aus. David velor gerade vollkommen die Kontrolle und ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte. Ich versuchte David am Arm zu fassen da er seinen Vater gerade ziemlich reizte und ich Angst hatte wegen dem Ausdruck in seinem Gesicht.

"Du elender Hund!" Schrie sein Vater und machte einen Schritt auf David zu. Er schlug ihm wieder ins Gesicht und seine Lippe platzte auf. Er wollte ihn gerade nochmal schlagen, aber David kam ihm zuvor. Er schlug ihn so hart das ich was knacken hörte. Sein Vater fiel auf den Boden und David setzte sich blind vor Wut auf ihn und schlug so lange auf ihn ein das Davids Vater nur noch aus Blut zu bestehen schien.

Ich wollte ihn weg schieben und nahm seinen Arm.

"Mary halt dich daraus!" Schrie er und schaute mich mit so wütenden Augen an das ich vor Angst einen Schritt zurück Wich.

"David! Hör auf! Hör sofort auf! Du bringst ihn noch um!! Geh weg! Raus hier! Los!" Eine Bildhübsche ältere Frau - ganz bestimmt Davids Mutter- kam wie aus dem nichts und versuchte David von seinem Vater zu schieben. Egal was David mir gerade noch gesagt hat ich half seiner Mutter ihn von seinem Vater runter zu holen.

"David bitte. Hör auf damit." Sagte ich mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen. Er wich von seinem Vater zurück und setzte sich auf den Boden. Er schaute mit geweiteten Augen auf seinen Vater, dann auf seine Hände und wieder auf seinen Vater. Er schluckte, schaute dann zu mir und legte den Kopf schräg.

Langsam stand er auf und blinzelte mehrere Male. Dann schaute er mich wieder an und sah dabei.. so traurig.. so zerbrochen aus das es mir das Herz brach.

"Es tut mir leid.. Ich.. Ich.. es.. tut mir leid." Sagte er und schaute zu mir dann zu seiner Mutter, zu seinem Vater der auf den Boden lag und Blut spuckte und wieder zu mir.

"Komm Mary. Komm."
Er hielt mir seine Hand hin und ich nahm sie. Er drückte sie ganz fest. Dann zog er mich zur Haustür und lief weiter ohne zurück zu blicken. Aber ich schaute zurück. Zurück auf seinen Vater. Zurück auf seine Mutter. Und schließlich.. zurück auf den kleinen Jungen der ganz hinten stand, mit einem Ausdruck der mir das Herz brach. Der mich so sehr an seinen großen Bruder erinnerte. Der zu viel Trauer in seinen Augen trägt. Zu viel für einen kleinen Jungen.

Er lief mit mir in Richtung seines Wagens, und drückte meine Hand immer noch ganz fest. Nun, als wir ankamen ließ er meine Hand los und blieb stehen.

Er schloss die Augen, drehte mir den Rücken zu und ich konnte an seinen Schultern erkennen das er ein paar mal tief ein und ausatmete. Ich hatte das starke Bedürfnis ihn zu umarmen aber ich hielt mich zurück. Als er sich jetzt zu mir umdrehte zeigte sein Gesicht keine regung. Nur seine augen verrieten was in ihm vorging. Er sah ausgelaugt aus. Müde. Traurig. Er schloss die augen wieder verzog sein Gesicht und öffnete seine Augen wieder. Alles was ich vorher gesehen habe war verschwunden. Und das machte mir Angst. Trotzdem blieb ich da wo ich war.

HatefulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt