Wir saßen also in der Cafeteria und stopften dieses Mega-geile Essen in uns rein. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie hungrig ich war. Während dem Essen quatschen wir mit Elisabeth, der ehemaligen "Jane"-Schauspielerin und sie gab mir jede Menge Tipps, wie ich was machen kann, aber ich konnte gar nicht alles behalten, was sie erzählte. Anscheinend hatte Alex bemerkt, wie geschaftt und gestresst ich war. "Wollen wir in den 'Living Room' gehen?" Ich könnte gar nicht antworten, da hatte er mich schon mitgezogen. Da wir fast gestolpert wären, lachten wir ausgelassen. Immer wieder sah er mich mit seinen tief braunen Augen an, die jedes mal geheimnisvoll glitzerten. Wir waren am 'Living Room' angekommen. Zumindest stand es auf der Tür, vor der wir standen. Ich konnte mir noch nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Alex öffnete die Tür und zwinkerte mir zu. Wir traten ein. Der 'Living Room' entpuppte sich als kleiner, aber gemütlicher Raum mit einem übergroßen Sofa, vielen Decken und Kissen. Die Wände hingen, der Gemütlichkeit halber, voll mit Tülltüchern. Wir schauten uns an, lachten und warfen uns in die Kissen. Sofort veranstalteten wir eine riesige, lustige Kissenschlacht. Ich schlug gleich mit 2 Kissen auf ihn ein. "Gnade, Gnade!!" rief er und ich fiel neben ihn auf die riesige Couch. Er hatte seine Arme von sich gestreckt und ich lag in seiner Armbeuge. Seine Hand schlang sich langsam um meine Hüfte und ich schmiegte mich noch mehr an ihn. Ich war ziemlich fertig und es war toll in Alex Arm zu liegen und, ja nicht zu träumen, wie sonst immer, sondern seinen Traum zu leben! Ich sah, wie er seine Hand hoch nahm und seine Finger spreizte. Ich tat es ihm gleich uns unsere Fingerspitzen berührten sich. Genauso wie Tarzan und Jane! Ea war echt so süß! Er hat so warme und weiche Hände und einen Blick drauf...Verliebte ich mich da gerade? Das kann doch nicht sein...Ich kenn ihn ja nicht mal und er ist 30! Aber er ist wirklich toll...Ist es eigentlich verboten, einen 30-jährigen zu lieben? Ach quatsch, als ob wir jemals zusammen sein würden! Er macht das bestimmt mit allen neuen Darstellerinnen. Plötzlich fiel mir etwas Wichtiges ein: "Du, wir bleiben hier über Nacht oder?" "Ach ja, klar, hab ich ganz vergessen. Wir haben hier eine kleine WG, also Elisabeth und ich. Früher wohnte da auch noch der 'Kerchak' Darsteller, weißt du, der Vater von Tarzan?" Ich nickte. "Naja, jedenfalls das Zimmer bekommst du erst mal und später kannst du das dann Elisabeth's nehmen. Du hast ja noch Proben bis zur ersten Aufführung und solange spielt sie noch Jane." "Okay. Aber ich hab doch gar kein Gepäck!" "Doch, deine Eltern haben dir ein paar Sachen eingepackt und mir mitgegeben. Wir bleiben ein paar Tage und dann fahre ich dich wieder nach Hause." "Alles klar." sagte ich. "Ich denke, wir fahren jetzt mal zur WG." sagte Alex und wir standen auf. Irgendwie war ich sauer auf ihn, bei dem Gedanken, dass er diese Masche bei allen abziehte. Also schwieg ich. Er schaute mich ein paar Mal komisch an, aber ich blickte in die entgegengesetzte Richtung. Alex sagte nichts dazu. Wir stiegen ins Auto ein und fuhren eine Viertelstunde ins beste Viertel von Hamburg. Zumindest sah es so aus. Inzwischen war es halb 9, also könnte ich nicht viel erkennen. Wir stiegen aus und Alex holte meine Reisetasche aus dem Kofferraum, die meine Eltern gepackt hatten. Ich holte meine Schulsachen aus dem Auto. Alex schloss das Auto ab und zückte einen Schlüssel. Er schloss die Haustür auf und hielt sie mir auf. Ich trat ein und wir standen in einem Flur. "Wir müssen eine Treppe hoch." erklärte Alex und ich eilte die Stufen hoch. Oben befand sich eine weitere Tür, die plötzlich von innen aufgerissen wurde. Elisabeth stand in der Tür. "Hey Pia!" sagte sie fröhlich. Alex trat hinter mir in die Tür. Genervt sagte ich "Hallo." Ich schaute mich um und im Augenwinkel sah ich, wie Elisabeth Alex einen fragenden Blick zu warf und er mit den Schultern zuckte. 'Sollen sie doch denken, was sie wollen' dachte ich. Nach einem dieser peinlichen Momente, in denen niemand etwas sagt, rauschte Alex an mir vorbei und öffnete eine der 6 Türen. Ich ging hinterher. Er hatte meine Sachen abgestellt und das Licht angeschaltet. "So, das ist dein vorläufiges Zimmer." So genervt ich auch war, da Zimmer war toll! Es war in meiner Lieblingsfarbe türkis gestrichen und es befand sich ein großes Himmelbett, in dem bestimmt 3 Personen locker Platz hätten, darin. Daneben rechts und links Nachttische. An der Wand stand ein weißer Schrank und ein riesiger Spiegel. An der anderen ein kleiner Tisch mit 2 Stühlen. An der gegenüberliegenden Wand hing ein gigantischer Fernseher (mit 3D) und daneben eine große Schlafcouch. Die Wände waren schön hoch. "Danke." sagte ich und anscheinend hatte Alex begriffen, dass ich nur eins wollte: meine Ruhe. Kaum war er aus der Tür, konnte ich nicht anders und schluchzte los. Ich warf mich auf das große Bett und vergrub mein Gesicht in den vielen Kissen. Es war so schrecklich! Ich war mir ziemlich sicher, dass ich nichts besonderes war und er das mit allen anderen Mädchen auch machte. Außerdem machte mir diese Rolle, die vielen neuen Leute und dieses Haus Angst. Ich vermisste meine Eltern und hatte auch niemanden mit dem ich reden konnte. Nach einer halben Stunde hatte ich mich etwas beruhigt und Elisabeth kam herein.
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Alles nur ein Traum?
RomanceHi:) ich heiße Pia! Ich bin ziemlich verträumt und hoffe immer, dass meine Träume vielleicht Wirklichkeit werden könnten. Das EIN Traum mein ganzes Leben verändern würde, hätte ich nicht gedacht.