Die Zeremonie

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Heute war endlich Weihnachten. Mia freute sich wie ein kleines Kind auf diesen Tag. Noch nie hatte sie im Kreise einer Familie Weihnachten verbracht. Ihre Weihnachten hatte sie die letzten Jahre immer alleine zu Hause verbracht oder in einem Club. Die Einsamkeit hatte sie ertränken müssen.

Sie war aber auch ein wenig nervös. Sie wusste nicht so recht, wie so etwas ablief und wie man sich da verhielt, mal davon ab, dass sie nicht wusste, wie alle auf ihre Geschenke reagieren würden. Da Samuel ihre Miete bezahlte und sie von ihm ein Konto bekommen hatte, hatte sie sich dieses Jahr keinen Kopf machen müssen, woher sie das Geld nahm.

Ihr war es immer noch unangenehm von ihm Geld zu nehmen. Immerhin war es seins. Samuel wollte davon aber nichts hören.
Für ihn schien das keine Rolle zu spielen. Mia nahm sich aber vor, bald wieder ihr eigenes Geld zu verdienen. Sie wollte nicht die ganze Zeit nur schmarotzen.

Immerhin waren sie nicht verheiratet oder so. Er sollte auch nicht denken, dass sie alleine nicht klar kam. So war es nicht und so wollte sie auch ihre Beziehung nicht aufbauen.

Sie hatten heute morgen alle zusammen ein langes Frühstück zu sich genommen. Es war total gemütlich gewesen und auch Sarah war eingetroffen. Sie hatte viel zu erzählen gehabt, da sie eine Ausstellung in London hatte, die gut anlief. Die Kritiker überschlugen sich und sie hatte schon einige Bilder verkauft.

Jetzt machten sie sich für den Abend fertig. Da sie erst mal draußen bei der Geschenkübergabe verbringen würden, mussten sie sich warm anziehen. Mia hatte eine Jeans, mit einem langen, dunkelroten Wollpullover gewählt. Er hatte einen riesigen Kragen, in den sie sich einmummeln konnte. Dazu hatte sie dicke schwarze Winterstiefel gewählt, denn da draußen noch Schnee lag, musste sie wasserdichte Schuhe anziehen. Sie fühlte sich in dem Outfit ganz wohl und hatte gar nicht das Gefühl Weihnachten zu haben.

Sie kannte es vom Heim so, dass sie sich immer schick hatte machen müssen. Es war jedes Jahr eine Tortur gewesen, denn sie wollte nie zu fraulich wirken, für Jayden. Sie hasste Weihnachten daher immer, denn die Mädchen mussten Kleider tragen.

Auch Samuel trug eine Jeans und einen schwarzen Wollpullover. Selbst in diesen Klamotten sah er aus wie ein Adonis und seine Muskeln, konnte er auch in einem solchen Pullover nicht verstecken.
Mia bestaunte die für sie wahre Perfektion.

Samuel lächelte, als er das Gaffen bemerkte.

"Na, meine Schöne, satt gesehen?"

Mia schüttelte den Kopf und spürte wie sie rot wurde, dass er sie mal wieder beim Schmachten erwischt hatte.

"Niemals könnte ich mich satt an dieser Perfektion sehen."

Samuel verdrehte die Augen und nahm sie liebevoll in den Arm.

"Du mit deiner rosaroten Brille. Ich bin alles, nur bestimmt nicht perfekt."

Er gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und Mia schmiegte sich in seine Arme. Hier war sie zu Hause. In seinen Armen, von seinem Duft eingehüllt und seinem lauten, stetigen Herzschlag begleitet.

"Für mich bist du es."

Sie spürte wie seine Brust vibrierte. Sie liebte das Geräusch direkt an ihrem Ohr, wenn er lachte.

"Wir müssen mal zu den anderen. Gleich beginnt das Fest und ich habe die Vermutung, dass du das nicht verpassen möchtest. Es ist wunderschön mit anzusehen."

Lost in you (Band 2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt