...
Ich beschließe nach Hause zu laufen. Meine Mutter macht sich bestimmt schon Sorgen um mich, schließlich bin ich ohne etwas zu sagen aus dem Haus gestürmt.
Ich stehe vor unserer Haustür, unschlüssig, ob ich nicht doch lieber zu Yannis oder Cristina gehen soll, anstatt mir irgendwas von 'Endlich-eine-heile-Familie-werden' anzuhören. Lieber möchte ich schon in Paris sein, um den ganzen Problemen zu entgehen.
Ich öffne die Tür & schlage direkt den Weg zu meinem Zimmer ein, in der Hoffnung meiner Schwester bzw. meiner Mutter nicht zu begegnen.
Bereits im Flur höre ich die Musik von Liv. Wie kann es nicht anders sein, One Direction. Als Strafe für den Hausarrest, den ihr meine Mutter aufgebrummt hat.
"Elina!" Ich will so schnell wie möglich in mein Zimmer, deshalb nehme ich zwei Stufen statt wie sonst nur Eine und verschwinde hinter meiner Zimmertür. Vorsichtshalber schließe ich von Innen ab.
Mum: "Elina! Bitte mach auf! Ich muss mit dir reden!"
Ich: "Nein!"
Mum: "Bitte Elina! Es geht um Paris!" Ich werde hellhörig. Wehe sie vermasselt mir das. Sie weis genau, dass das Tanzen mein großer Traum ist und ich damit später meinen Unterhalt verdienen will. An der 'International Academy of Dance' in Paris angenommen zu sein, bringt mich diesem Traum einen gewaltigen Schritt näher.
Vorsichtig schließe ich auf und öffne die Tür nur einen Spalt breit. Mum: "Schatz, bitte lass mich rein!" Nur wiederwillig mache ich sie ganz auf.
Mum: "Weist du wer Carina Berneau ist?" Ich schaue meine Mutter fragend an.
Ich: "Nein, woher denn auch?"
Mum: "Carina Berneau ist die Schulleiterin der 'International Academy of Dance' in Paris." Sie macht eine Kunstpause. Ich: "Und was ist mit ihr?" Meine Stimme klingt fordernd.
Mum: "Sie hat eben angerufen." Ich: "Oh nein! Sie nehmen mich doch nicht!" Meine Augen weiten sich vor Entsetzen.
Mum: "Ach Quatsch! Wo denkst du hin? Sie wollte wissen, wie weit du in der Schule bist,unterrichtstechnisch. Und dann fragte sie noch, ob es viele Probleme bereiten würde, wenn du bereits am Ende der Woche nach Frankreich reisen würdest."
Ich: "Und was hast du gesagt?" Ich blicke meine Mutter mit großen Augen an.
Mum: "Ich habe gesagt, dass man erstmal mit deiner jetzigen Schule reden müsse, weil du sozusagen mitten im Schuljahr ins Ausland wechseln würdest." "Und weiter?!", dränge ich sie.
Mum: "Nichtsweiter."
Ich: " Wie nichtsweiter? Darf oder darf ich nicht?" Ich schaue sie erwartungsvoll an.
Mum: "Wie gesagt, müssen wir erst mit deinem Direktor reden, aber von meiner Seite aus steht dir nichts mehr im Wege."
Einen kurzen Moment war ich in Versuchung ihr um den Hals zu fallen. Erinnere mich aber an das Baby und wiederstehe diesem Drang.
Gleich nachdem meine Mutter mein Zimmer verlassen hat, rufe ich Cristina an.
Cristina: "Hey!" Sie hört sich ziemlich verschlafen an. Ich: " Du wirst nicht glauben, was mir heute alles passiert ist!"
Cristina: "Abgesehen davon, dass du an dieser berühmten Schule angenommen und mit Noah zusammengekommen bist, hab ich echt keine Ahnung, tut mir leid." Cristina klingt irgendwie gereizt, aber ich ignoriere den Unterton in ihrer Stimme.
Ich: " Am Ende der Woche sitze ich im Zug nach Paris!" Das mit Noahs Vater & meiner Mutter behalte ich lieber erstmal für mich. Es wird bestimmt noch mehr Gelegenheiten geben, ihr das zu erzählen.
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Tanz der Masken
Подростковая литератураElina ist 15 und lebt mit ihrer Schwester Liv und ihrer Mutter in Köln. Eines Tages wird sie völlig unerwartet auf die 'International School of Dance' in Paris aufgenommen. Dort begegnet sie dem schüchternen Finn und die Masken beginnen zu tanzen ...