Kapitel 7

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Ich: " Ma? Hast du das wirklich gerade gesagt oder habe ich das nur geträumt?"

Mum: " Nein Schatz! Das hast du nicht geträumt."

Liv sitzt nur mit offenem Mund da und starrt Mum an.

"Oh mein Gott! Dann sind Noah und ich sozusagen Geschwister!", sage ich mehr zu mir selbst, als zu meiner Mutter und zu meiner Schwester.

Mum: "Stiefgeschwister, Elina!" 

Ich: " Was? Tut mir leid, aber ich habe dir im Moment nicht zu gehört."

Mum: " Ich wollte dir nur mitteilen, das du und Noah, wenn überhaupt, Stiefgeschwister seit!"

Ich: " Liv! Jetzt sag doch auch mal was!"

Liv: " Soll das heißen, dass ihr später heiraten werdet? Dass wir mit den Jensens zusammen wohnen werden?"

 Mum: " Nanana, zieh mal keine voreiligen Schlüsse, Liv! Bis jetzt steht noch gar nichts fest!"

Ich: " Dann erklär mir bitte eins:  'Wie hast du dir das vorgestellt, jetzt wo Noah und ich ein Paar sind?'"

Mum: " Elina, mometan weiß ich noch gar nicht wie und was und wo! Für mich ist die Situation auch komplett neu!"

Ich: " Ist dir bewusst, dass du damit unser ganzes Leben auf den Kopf stellst?"

Mum: " Natürlich ist mir das bewusst, aber Elina, rege dich bitte nicht so künstlich auf! Es gibt ehrlich gesagt Schlimmeres, als zu erfahren, dass deine Mutter einen neuen Partner hat und mit diesem ein Baby bekommt! Sowas ist doch in der heutigen Zeit völlig normal oder etwa nicht?"

Sie schaut abwechselnd zu Liv und mir . Wie zu erwarten, sitzt Liv regungslos da und beobachtet das Geschehen,

Ich: " Tut mir leid aber mir wird das gerade alles zu viel!"

Mit diesen Worten stehe ich auf, schnappe meine Jacke vom Hacken, der sich hinter meiner Zimmertür befindet un verlasse den Raum. Meine Mutter ruft mir noch irgendetwas nach, aber da bin ich bereits aus der Haustür. Alles was ich wahrnehme ist die laue Briese, die mir um die Ohren weht, während ich laufe, um meinen Kopf frei zu kriegen.

Finn  

Mingonne: "Ja ja ja, schon gut! ich habs verstanden!"

Ich werfe ihr einen missbilligenden Blick zu.

Mingonne: " Schau mich nicht so an! Lass uns endlich anfangen zu proben!"

Sie nimmt die Fernbedienung und schaltet die Musik ein. 'Apologize' von der Band One Republic. Im Großen und ganzen mag ich dieses Lied, trotzdem, mit Mingonne zu tanzen, macht es zu einem Albtraum. Ich muss zu geben, sie gehört mit zu den besten Tänzerinnen in unserem Jahrgang. Ihre Technik ist makelos, nahelos perfekt. Jedoch fehlt mir bei ihr etwas Entscheidenes: das Gefühl! Ein Tänzer verarbeitet seine Gefühle im Tanz und verleiht somit seiner Darbietung einen besonderen Ausdruck.

So oft ich versuche, das Mingonne zu erklären, begreiflich zu machen, blockt sie ab.  Keine Ahnung was sie für Probleme hat, ihre Menschligkeit zu zu lassen. Eigentlich ist mir das auch egal. Hauptsache die Abschlussaufführung geht nicht in die Hose. Denn sonst wäre das dritte Jahr jetzt schon für mich gelaufen.

Ich: " Mingonne!"

Mingonne: " Was?! Wo liegtt dein Problem? Ich meine unser Auftritt wird unglaublig! Wir haben doch gerade einen perfekten Auftritt hingelegt. Diese Harmonie, hast du sie etwa nicht gespürt?"

Ich: " Mingonne, ich kann einfach nicht mit dir zusammen tanzen. Das funktioniert nicht! "

Eine Kurzschlussentscheidung, die ich, wie ich später feststellen werde, nicht bereuen werde.

Mingonne: " Wie kommst du plötzlich darauf? Die Abschlussaufführung ist in drei Wochen und du willst alles kurz davor hinschmeißen!?"

Ich: " Mingonne, du hast es erfasst. Mir ist eindeutig klar geworden, dass das zwischen uns nicht passt. Ich werde die restlichen Wochen nutzen um an meinem Soli zu arbeiten, das ich erst geplant hatte, bevor du mich in Anspruch genommen hast."

Mingonne: " Dann erklär mir wenigstens wieso!"

Ich: " Um mich weiter zu entwickeln, muss ich mich ausleben können. Und das kann ich in deiner Gegenwart nicht, weil du mir permanent vorschreibst, was ich zu tun habe. "

Meine Stimme ist erstaunlich ruhig. Sie starrt mich mit weitaufgerissenen Augen an. 

Ich: " Und tue bitte nicht so, als würde dir das irgendetwas ausmachen. Das entspricht nämlich nicht der Wahrheit. In Wirklichkeit hast du nur darauf gewartet, dass ich alles hinschmeiße. Du hättest es sowieso nie zugegeben, schon klar, aber für so gefühlskalt... ich glaube mehr brauche ich dir gar nicht sagen damit du weißt, was ich von dir halte." 

Seelenruhig packe ich meine Sachen in meine Tasche.

Ich: " Eins noch: Viel Spaß bei deinem Solo!"

Dabei blicke ich ihr direkt in die Augen und ein Lächeln umspielt meine LIppen. Keinerlei Regung in ihrem Gesicht ist erkennbar. Ein herrliches Gefühl endlich 'frei' zu sein!

Elina

Nachdem ich eine Weile orientierungslos durch die Gegend gelaufen bin, finde ich mich in dem kleinen Park, nicht weit von meinem Zuhause entfernt, wieder. Ich nehme mein Handy aus meiner Jackentasche und wähle Noahs Nummer. Es dauert ein bisschen bis er abnimmt.

 " Hast du eine Ahnung wie spät es ist?", fährt er mich durchs Telefon an. 

Ich blicke mich kurz um und stelle fest, dass es bereits dämmert.

Ich: " Ehrlich gesagt: Nein habe ich nicht! Noah? Können wir uns vielleicht treffen und reden?"

Noah: " Ist es so wichtig, dass es unbedingt jetzt sein muss?"

Ich höre an seiner Stimme, dass er keinen Nerv für meine Probleme hat. Deshalb antworte ich nur: " Nein, schon gut! Es kann warten!"

Dann lege ich auf und eine Träne kullert mir meine Wange hinunter.

...

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Zur Abwechslung mal ein etwas längeres Kapitel. Ich hoffe ihr habt die Lust euch das alles durchzulesen! (: Es hat auch ziemlich lange gedauert, es zu schreiben und abzutippen! mal schauen ob ich es hinbekomme, jede Woche ein Kapitel zu posten!

Danke für über 550 Reads! Ihr seid so mega krass!

- linda (:

Tanz der MaskenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt