Hausaufgaben: /
Ich bin Hermine auf dem Weg zum Frühstück begegnet. Sie hat sich mit mir unterhalten. Ich habe vorher nie gewusst, was ich von ihr halten sollte. Maira meint, dass sie sich bloß aufspielt. Ihre Intelligenz ist vorgetäuscht und sie ist eine Nervensäge. Aber bis jetzt hatte ich diesen Eindruck noch nicht. Und seit unserem Gespräch in der Früh ist sie mir sehr sympathisch.
Hermine und ich sind die restlichen Stufen zusammen zur großen Halle gegangen. Kurz habe ich mich gefürchtet, dass sie mich nochmals auf meine Krawatte ansprechen würde, aber sie hat mich nur mitfühlend angelächelt. Passenderweise ist Tracey mit ihrem Gefolge an uns vorbeigekommen. Gezischte Worte wie Streberin, unfrisiert und Ausschlag waren zu hören.
Bevor ich darauf reagieren kann, hat Ron uns beide in der Menge entdeckt. Zwanglos legt er einen Arm um meine Schultern und zieht mich ein Stück zu sich.
"Mit dieser Krawatte und deinen hellblonden Haaren siehst du in der Menge ja fast aus wie eine echte Slytherin", meint er grinsend.
Hermines Brauen ziehen sich zusammen, doch bevor sie ihren Mund öffnen kann, antworte ich ihm. Was sie wohl weiß?
"Was meinst du damit? Haben etwa alle Slytherin helle Haare?"
Verwirrt lässt Ron seinen Arm fallen. "Das meine ich nicht. Du weißt schon." Hilfesuchend sieht er zu Hermine, die bloß abwartend dasteht. "Malfoy hat auch weißblonde Haare."
Hermine stößt einen erstickten Laut aus. "Ron!"
Mit gerunzelter Stirn und verschränkten Armen sehe ich ihn an. "Willst du mir sagen, dass ich Draco ähnlich sehe?"
Ron zuckt mit den Schultern. Die Situation ist ihm sichtlich peinlich.
Es ärgert mich, dass er glaubt, dass das Aussehen über die Zugehörigkeit zu einem Haus entscheidet. So gut wie möglich probiere ich ihm das zu erklären.
"Ehrlich gesagt, finde ich das nicht besonders toll. Also, dass du meinst, dass ich Draco ähnlich sehe. Wobei du vielleicht gar nicht so unrecht hast. Unsere Haare haben beinahe denselben Farbton." Rons verkrampfter Gesichtsausdruck scheint sich zu entspannen. "Nur mag ich es gar nicht, wenn man mich aufgrund meines Aussehens beurteilt. Ist ja auch nicht so, dass alle Rothaarigen in Gryffindor sind."
Ron wirft mir einen kurzen Blick zu. "Ja, du hast recht."
Erstaunt sehe ich ihn an. Ich habe mich darauf gefasst gemacht, dass er anfängt mit mir zu diskutieren, mich anschreit. Oder mich einfach stehen lässt und mit Hermine abhaut. Maira hätte all das getan, je nachdem wie es ihr geht.
Ich nicke ihm zu. "Tut mir leid, wenn ich zu emotional war. Das Thema ist mir einfach wichtig."
Grinsend sieht Ron mich an. "Klar. Wenn dich was stört, dann musst du es sagen."
Hermine lächelt uns beiden zu. Ich sehe Anerkennung in ihren Augen und ich spüre wie mich Stolz durchflutet. Ich habe jemanden erfolgreich die Stirn geboten.
Harry kommt hinter Ron und Hermine in Sicht. Neben ihm geht Neville, der ihm begeistert etwas erklärt. Bei uns kommen die beiden zu stehen.
"Hallo, Harry, wie war das Training?", fragt Hermine ernsthaft interessiert.
Ron verdreht die Augen in meine Richtung. Harry nickt bloß lächelnd, da Neville nicht aufgehört hat zu reden. Schweigend stehe ich neben den Gryffindor und komme mir seltsam vor. Freunde aus anderen Häusern zu haben ist nichts Ungewöhnliches. Slytherin ist da aber eine kleine Ausnahme. In unserem Haus wird darauf geachtet, dass man ehrgeizig, entschlossen und intelligent ist. Tradition wird bei uns gelebt. Und Tradition gibt es nur in Familien mit einer langen Liste von reinblütigen Ahnen. Daher bleiben Slytherin meist unter sich.
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Audra's Diary - A Harry Potter Fan-Fiction
Fiksi PenggemarAudra und ihre Cousine Maira beginnen zusammen mit Harry, Ron und Hermine ihr fünftes Jahr in Hogwarts. Zusammen schlagen sich die beiden ungleichen Cousinen durch den Schulalltag und verbringen so viel Zeit wie möglich miteinander, obwohl Maira in...