*Nina* POV
Am nächsten Morgen erwachte ich mit einem dicken Klo in meinem Hals, der mich natürlich wieder sofort daran erinnerte, was gestern passiert war. Und wieder musste ich mich zusammen reisen um ja nicht zu weinen.
Erst jetzt wurde mich so richtig bewusst, wie sehr ich Gaston mochte und dass er mich schon gar nicht egal war. Gestern als meine Mutter nach Hause gekommen war, hatte sie natürlich sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Sogleich habe ich ihr unter Tränen erzählt, was vorgefallen war. Sie nahm mich dann einfach nur in den Arm und meinte „Alles wird gut, du wirst sehen. Am Ende gewinnt immer die Wahrheit!".
Später hatte sie mir einen leckeren Kakao und Lebkuchen bereitgestellt. Und obwohl ich keinen Hunger hatte, hatte trotzdem ein wenig gegessen. Der süßliche Geschmack hat mich ein wenig beruhigt. Draußen war es inzwischen dunkel geworden und es hat schon wieder zu schneien begonnen, als meine Mutter und ich uns in einer flauschigen Decke kuschelten und gemeinsam „Kevin Allein Zu Haus" – meinen Lieblingsweihnachtsfilm – schauten. Trotz all dem fühlte ich mich schon ein wenig besser.
„Guten Morgen, Nina! Wie geht es dir?", frage sie mich meine Mutter nachdem ich mich aus dem Bett geschält hat.
„Naja geht so!", murmelte ich. Ich hatte überhaupt keine Lust in die Schule zu gehen, am liebsten würde ich einfach zu Hause bleiben und mich unter der Bettdecke verkriechen, aber es geht nicht. Ich muss mich zusammenreise und stark sein. Ich will jetzt allen beweisen, dass ich nicht mehr die langweilige Nina bin, sondern dass ich auch anders sein. Bevor ich länger nachdenken konnte, klingelte es an der Tür.
„Nanu, wer ist das denn?", wunderte sich meine Mutter und ging zur Tür, um diese zu öffnen. Herein kam meine Freundin Luna, komplett ausgekältet und mit einer roten Nase.
„Hey Nina. Was ist denn los mit dir?", frage sie mich, als sie mich sah und umarmte mich sofort.
„Hi Luna!", begrüßte ich meine Freundin. „Ich bin gleich fertig, dann können wir gemeinsam zur Schule gehen!", sagte ich zu ihr und begann, die Schulbücher in meine Schultasche zu stopfen.
„Jetzt erzähl mal, warum du mich gestern so angerempelt hast und dich dann nicht mehr gemeldet hast, was ist vorgefallen?", fragte mich Luna wenig später als wir durch den Schnee stampften.
Nachdenklich ging ich Schritt für Schritt vorwärts. Ich wusste nicht, wo ich überhaupt anfangen sollte. Schließlich erzählte ich, wie mir Ambar gestern ihren Film von Gaston gezeigt hatte.
Nachdem ich fertig war, wartete ich auf Lunas Reaktion. „Wow, das ist echt hart...!", meinte sie. „Aber seit wann traust du Ambar? Du hast doch selbst gesagt, dass sie eine hinterhältige Schlange ist, oder nicht!"
„Schon Luna, aber Gastons Worte waren eindeutig. Er denkt, ich bin einfach nur eine dumme, naive Nina!", erklärte ich ihr und ließ meine Schulter hängen.
„Nein, das bist du ganz und gar nicht! Und ich werden herausfinden, warum Gaston das gesagt hat – ich habe schließlich gute Beziehungen!", meinte sie selbstbewusst und voller Tatendrang.
„Danke Luna!", mit diesen Worten umarmte ich sie. Ich war wirklich froh, jemanden an meiner Seite zu haben, der zu mir steht, und dem ich vertrauen kann.
Auf dem Weg zu unserer Klasse begegneten wir Gaston und Matteo, die uns freudig mit einem „Hola chicas!", begrüßten, doch wir ignorierten sie einfach.
„Aber Luna. Du musst doch nicht meinetwegen so gemein zu Matteo sein!"
„Nein, nein, der Snob braucht nicht zu glaube, dass ich ihm hinterherlaufe!", winkte sie ab und grinste.
„Hey Nina. Schön, dass du wieder da bist!", begrüßten mich Yim und Yam und schienen sich sichtlich zu freuen, dass ich wieder da bin.
„Wo bist du gestern gewesen. Wir haben dich schon vermisst!", erkundigte sich Yam.
„Ach nichts...es ist nur...Gaston!", brachte ich mühsam hervor.
Nachdem mich die beiden ebenfalls gebeten hatte, zu erzählen, was geschehen war, nahm ich allen Mut zusammen und berichtete, was geschehen war.
„Du kannst dich auf uns verlassen. Wir werden herausfinden, was da dahintersteckt!", versprachen mir Yim und Yam. „Dafür sind Freunde doch da!"
„Gruppenkuscheln!", schrie Luna plötzlich in die Menge und umarmte mich. Auch Yim und Yam gesellten sich dazu und plötzlich lagen wir uns alle vier in den Armen.
Es tut unheimlich gut, so gute Freunde zu haben. Offenbar hatte ich es vorher einfach nicht gesehen, dass ich eigentlich vor meinen Augen Freunde hatte. Viel zu sehr war ich vermutlich mit mir selbst beschäftigt gewesen.
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Hola chicas!
Ja, unsere liebe Nina hat jetzt endlich erkannt, dass sie Freunde gefunden hat, die hinter ihr stehen! 🙈
Wünsche euch noch einen schönen Abend und
LG. Ina
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All I Want For Christmas Is You #ChristmasCarolAwards2017 - Gastina
FanfictionDas Leben von Nina, dem schüchternen Mädchen vom Black South College, wird während der Vorweihnachtszeit so ziemlich auf den Kopf gestellt. Sie findet eine neue Freundin namens Luna, die aus Mexiko nach Buenos Aires gezogen ist und sie verliebt sich...