15. Kapitel, am 12. Dezember

131 12 13
                                    

*Nina* POV

„Na, wer war das denn gerade, der dich nach Hause gebracht hatte?", fragte mich meine Mutter sogleich, als ich durch die Haustüre in Wohnung kam. Sie saß mit Mora, ihrer besten Freundin am Küchentisch und hatten offenbar alles beobachtet.

„Du hast mir gar nicht erzählt, dass du einen neuen Verehrer hast!", meinte Mora ganz aufgeregt.

„Mir auch nicht. Und ich bin eigentlich deine Mutter!", meinte meine Mama vorwurfsvoll zu mir.

„Komm setzt dich und erzähl uns alles. Einfach alles.!", forderte mich Mora auf und klatsche aufgeregt in die Hände. „Das ist ja soooo romantisch!", schwärmt sie.

Innerlich verdrehte ich die Augen. Na toll! Das hatte mir gerade noch gefehlt!

Langsam lasse ich mich auf einem der Sessel gleiten und erzählte ihnen alles, was in den letzten Tagen geschehen war. Von Gaston, der mir die Bücher aufgehoben, bis hin zu Luna. Das mich Gaston gestern umarmt und mich dabei getröstet hatte, ließ ich vorsichtshalber aus. Schließlich mussten sie ja nicht alles wissen.

„Oh, Nina. Das freut mich, dass du endlich neue Freunde gefunden hast!", meinte meine Mutter und zog mich in eine Umarmung. Seit wann dieser plötzliche Sinneswandel?

„Es freut mich, dass du dich endlich verliebt hast!", warf Mora dazwischen.

Wenig später zog ich mich auf mein Zimmer zurück, als mir plötzlich der Zettel einfiel, den mir Gaston zuvor vor der Haustüre zugesteckt hatte.

„Das ist meine Handynummer. Liebe Grüße Gaston <3" Das Herz am Ende seines Namens schafft es, dass meine Knie butterweich wurden und ich mich auf mein Bett setzen musste.

Immer und immer wieder las ich mir die Nachricht durch, bis ich schließlich den Mut fassten konnte, mein Handy hervorholte und seine Nummer einspeicherte. Anschließend checkte ich auf WhatsApp sein Profilbild. Dort war er mit Matteo auf einem Strand zu sehen. Beide wirkten locker und lächelten selbstsicher in die Kamera. Doch ich hatte nur Augen für Gaston. Kurz bevor ich ihm eine Nachricht schickte, schaute ich noch seinen Status an. „Kämpfe um das Mädchen, das dir wichtig ist!", stand da in verschnörkelten Lettern und anschließend ein rotes Herz.

Was er wohl damit andeuten möchte? Hat das etwa mit mir zu tun oder gab es etwa ein anderes Mädchen in seinem Leben.

Die Vorstellung, er könnte bereits eine neue Freundin haben, versetzte mir einen gewaltigen Stich in mein Herz. Ja, so langsam musste ich mir eingestehen, dass ich mich in Gaston verliebt hatte. Aber war das auch er? Bevor ich weiter über die komplizierte Situation nachdenken konnte, schrieb ich ihm eine Nachricht.

„Hi Gaston. Das ist meine Handynummer. LG Nina!"

Nur wenige Sekunden später, vibrierte mein Handy wieder. Offenbar hatte er meine Nachricht schon erwartet.

„Hi Nina. Jetzt habe ich endlich deine Nummer. Freut mich. Wünsche dir noch eine gute Nacht und wir sehen und morgen. Freue mich schon darauf. Saludos Gaston!"

Täuscht es mich, oder flirtete er mit mir gerade über WhatsApp? Lächelnd legte ich mein Handy auf die Seite, konnte es aber nicht verhindern, dass meine Hände leicht zitternden. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es das letzte Mal war, dass ich mich so locker und beschwingt gefühlt hatte.

Am nächsten Morgen

Natürlich war das erste, was mir am Morgen einfiel, das heutige Treffen mit Gaston. Ich spürte, wie mein Herz einen freudigen Hüpfer machte. Auf dem Schulweg konnte ich auch an nichts anderes mehr als an das bevorstehende Treffen denken. Ich hatte mich noch nie zuvor so locker und beschwingt gefühlt, wie heute.

In der Schule angekommen, machte ich mich natürlich sofort auf dem Weg in meine Klasse. Doch dort erwartete mich eine böse Überraschung. Ambar und ihre zwei anderen besten Freundinnen Jazmin und Delfi posierten sich wie Drachen vor meinem Platz.

„Guten Morgen, Nina!", begrüßte mich Ambar betont freundlich und lächelte mich an. Allerdings war das kein freundliches, sondern ein falsches, künstliches Lächeln. Was will die hier?

Leider war ich noch alleine in der Klasse. Nicht einmal Luna war da, um mir zu helfen. Ich war also ganz alleine auf mich gestellt.

„Wir haben eine Überraschung für dich!", meinte sie nur und lächelte spöttisch.

_____

Hola chicas! 
Was denkt ihr? Was wird die Überraschung sein?

All I Want For Christmas Is You #ChristmasCarolAwards2017 - GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt