Version 5

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Bella steht vor ihrem Kleiderschrank und überlegt, was sie anziehen soll. Normalerweise achtet sie nur darauf, dass es passt, aber heute ist das anders. Heute trifft sie sich mit Jake, ihrem Schwarm. Es ist ihr erstes richtiges Date, also mit Essengehen und Restaurant und so. Man ist sie nervös. Definitiv will sie heute eins ihrer neuen Kleider anziehen, darin fühlt sie sich so elegant. Aber welches ist das Richtige? Sie holt ein rotes und ein blaues Kleid aus dem Schrank und tut sie auf das Bett. Beide Kleider gehen ihr bis übers Knie und wenn sie sich dreht, dann flattern beide so schön. Zuerst probiert sie das Rote an. Sieht schon heiß aus, vielleicht ist der Ausschnitt etwas groß. Wäre das zu auffällig? In dem blauen Kleid sieht sie richtig erwachsen und reif aus, vor allen die Spitze im Dekolleté gefällt ihr. Sie wählt das rote Kleid. Der Blick in den Spiegel bestätigt ihr, dass sie gut aussieht. Das eventuell zu große Dekolleté könnte ja auch fördernd sein und schlampig sieht es nicht aus, eher reizend. Das wird ein guter Abend, redet sich Bella ein. Sie sieht toll aus. Jake wird es gefallen. Oder vielleicht doch nicht? Doch lieber das Blaue? Nein, jetzt ist es entschieden, Bella bleibt bei dem roten Kleid. Jake ist sowieso ein bisschen älter, da wird ihm dieser sexy Look sicherlich gefallen, außerdem ist sie ja kein Kind mehr. Wie es wohl laufen wird? Bella träumt schon seit Ewigkeiten davon, mit ihm auszugehen. Heute ist es endlich so weit, Gott ist sie aufgeregt. Hoffentlich blamiert sie sich nicht. Es wird schon alles gut gehen. Es klingelt an der Tür. Das ist Jake, schnell noch ein Blick in den Spiegel, dann geht sie die Tür öffnen.  Als Bella die Tür öffnet, sieht sich Jake gerade die Fußmatte an. Was ist an der so interessant? „ Hi.", mehr kann sie nicht hervorbringen. „Oh, Hi.", Jake grinst verlegen und betritt den Flur. „Ich muss mir nur schnell meine Schuhe anziehen." , mit diesem Satz verschwindet Bella hinter einer Ecke des Flures. Man sieht er gut aus in dem Hemd. So edel, vielleicht hätte das blaue Kleid doch besser gepasst. Egal jetzt, es wird so oder so ein wundervoller Abend. „So fertig, wir können los.", Bella ist sowas von bereit, auf diesen Moment hat sie schon ewig gewartet. Lächelnd sieht Jake sie an, er sagt keinen Ton. „Wollen wir los?", fragt Bella etwas verlegen. „Äh ja natürlich", Jake stottert etwas, „ willst du laufen, wir können auch Rad fahren, wenn du willst, es fährt auch eine Straßenbahn, entscheide du." Die Antwort lautet ganz klar: „Mit der Straßenbahn sind wir am schnellsten,denke ich." Beide machen sich auf den Weg. Bella schnappt noch ihre Fahrkarte von der Kommode, wohl bedacht darauf, das Foto zu verdecken,dann geht es nach draußen. „Wann kommt eigentlich die Bahn?", will Bella wissen,denn sie will keine halbe Stunde warten. Jake zieht sein Handy aus der Tasche und versucht genau das herauszufinden, während sie beide nebeneinander zur Station laufen. Mist jetzt kann sie gar nicht seine Hand halten. Selber Schuld,wenn man auch so blöd fragt. „Wir haben Glück, in drei Minuten müsste die Nächste kommen.",verkündet Jake erleichtert. Zufrieden kommen sie bei der Station an. Bella malt sich aus, wie sie neben ihm sitzt und er sie in den Armen hält. Eine wundervolle Vorstellung. Mit einem „ Da kommt sie schon" reißt Jake sie aus ihren Träumen.  Die Türen gehen auf und sie steigen ein. Bella steigt hinter Jake ein und lässt ihn auch den Platz wählen. Jake setzt sich unsicher auf einen Fensterplatz, Bella setzt sich frech neben ihn. Es ist Jake deutlich anzusehen, dass er ihre Nähe mag, aber nicht genau weiß, wie er damit umgehen soll. Zum Glück ist es nur eine Station und sie müssen aussteigen. Es sind nur ein paar Schritte bis zum Restaurant. Wie ein Gentleman öffnet ihr Jake die Tür und Bella fühlt sich wie eine richtige Dame. Sogar den Stuhl zieht er ihr zurück, damit sie sich setzen kann. Verlegen nimmt Jake ihr gegenüber Platz. Ein junger Kellner bringt die Karte, er lächelt kurz komisch, dann entzündet er die Kerze auf dem Tisch. „Und weißt du schon, was du essen möchtest?", Jake ist bereits über die Karte gebeugt, Bella tut nun schnell dasselbe. Nach einem kurzen Blick in die Karte wählt Bella das Lachsfilet. „Das Lachsfilet klingt richtig lecker. Was willst du nehmen?" Jake mustert die Karte. Er blättert vor und zurück. „Na findest du nichts", Bella ist belustigt. „Nein ich denke jedesmal, heute nimmst du nicht das Schnitzel, aber im Endeffekt nehme ich es doch.", Jake muss lachen und auch Bella findet das lustig. Der Kellner kommt und Jake bestellt für sie beide. Wie männlich. „Ist das Schnitzel hier so gut oder warum ausgerechnet das?" „Ganz ehrlich, ich weiß es nicht.", beide müssen grinsen. Die Atmosphäre ist perfekt. Vor allem das Kerzenlicht ist wahnsinnig romantisch. Bella fühlt sich pudelwohl. In ihrem Kopf dreht sich alles vor Freude, endlich ist ihr Traum wahr geworden. Dann kommt das Essen. Jake schweigt, während er versucht das riesige Schnitzel auf dem Tisch zu platzieren. Bella fragt:  „Was machst du in den Ferien?" „Wenn ich das wüsste. Meine Eltern wollen irgendwo hin, ich hab keine Ahnung. Mal sehen, ob ich überhaupt mit will." „Bist du lieber zu Hause, statt unterwegs?", will Bella wissen. „Das nicht ,aber ich habe keine Lust meinen Eltern stundenlang durch irgendwelche Ruinen hinterher zu dackeln." „Ach sind deine Eltern auch solche Geschichtsinteressierten wie meine? Das geht einem manchmal so auf den Sack.", stimmt Bella ihm zu. „ Du sagst es!" Der Rest des Abends verläuft wundervoll. Sie erfahren viel über ihr Gegenüber. Jake wird Bella immer sympathischer. Nach dem Essen fordert Jake die Rechnung. „Wie möchten die Herrschaften zahlen?", will der Kellner wissen. Jake sieht Bella fragend an, er hat bereits das Portemonnaie in der Hand. „Ich meins, du deins.", Bella will nicht, dass er alles zahlt. „Wenn du meinst.", Jake guckt irritiert, aber er hat keine Einwände. Der Kellner verschwindet noch einmal kurz und kommt mit zwei Rechnungen wieder. So ist es für jeden nicht zu viel und Bella fühlt sich nicht schlecht. Nachdem Jake dem Kellner noch ein Trinkgeld gegeben hat, stehen sie auf. Natürlich lässt er es sich nicht nehmen ihr die Tür aufzuhalten. Es ist einfach traumhaft mit ihm. Bella ist begeistert von dem Date, dem Tag und Jake. Der Rückweg ist super entspannt. Die Abendluft ist angenehm auf ihrer Haut. Sie fühlt sich so glücklich und frei, besser hätte es nicht laufen können. Die Haustür bedeutet Abschied nehmen, schade. Schüchtern stehen beide da. Was jetzt? Bella ist unsicher, aber sie fragt direkt nach einem neuen Treffen. „Na klar, auf jeden Fall." Jake ist begeistert. „Ich fand es heute sehr schön mit dir, so zusammen essen und reden und so.", Bella kommt etwas ins Stottert. „Ja fand ich auch", sagt Jake, während er ihre Hand nimmt, „wir wiederholen das definitiv nochmal." „Wirklich?", Bella kann es nicht glauben. „Na sicher, der Abend heute war wunderschön, du bist einfach wundervoll." Bella läuft rot an und zusätzlich sorgt ihre Hand in seiner für heftiges Herzklopfen. „Danke das du mich eingeladen hast." Bella schließt die Tür auf: „Dann bis morgen." Jake lächelt so ein ganz bestimmtes Lächeln: „Ja, bis morgen Bella." Er dreht sich um und geht. Auch Bella macht die Tür hinter sich zu. Das war krass, dieser Blick am Ende. Bella ist überglücklich. In ihrem Zimmer liegt noch das blaue Kleid. Was wohl passiert wäre, wenn sie das angezogen hätte?

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