Version 6

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Bella steht vor ihrem Kleiderschrank und überlegt, was sie anziehen soll. Normalerweise achtet sie nur darauf, dass es passt, aber heute ist das anders. Heute trifft sie sich mit Jake, ihrem Schwarm. Es ist ihr erstes richtiges Date, also mit Essengehen und Restaurant und so. Man ist sie nervös. Definitiv will sie heute eins ihrer neuen Kleider anziehen, darin fühlt sie sich so elegant. Aber welches ist das Richtige? Sie holt ein rotes und ein blaues Kleid aus dem Schrank und tut sie auf das Bett. Beide Kleider gehen ihr bis übers Knie und wenn sie sich dreht, dann flattern beide so schön. Zuerst probiert sie das Rote an. Sieht schon heiß aus, vielleicht ist der Ausschnitt etwas groß. Wäre das zu auffällig? In dem blauen Kleid sieht sie richtig erwachsen und reif aus, vor allen die Spitze im Dekolleté gefällt ihr. Sie wählt das blaue Kleid. Der Blick in den Spiegel bestätigt ihr, dass sie gut aussieht. Die Spitze betont schon ihr Dekolleté, aber man kann nicht zu viel sehen. Schon sehr edel, wie sie so ganz in Blau vor dem Spiegel steht. Das wird ein toller Abend, redet sie sich ein. Jake wird es gefallen. Oder vielleicht doch nicht? Doch lieber das Rote? Nein, jetzt ist es entschieden, Bella bleibt bei dem blauen Kleid. Jake ist sowieso ein bisschen älter und in diesem Kleid sieht sie voll erwachsen aus. Wie es wohl laufen wird? Bella träumt schon seit Ewigkeiten davon, mit ihm auszugehen. Heute ist es endlich so weit, Gott ist sie aufgeregt. Hoffentlich blamiert sie sich nicht. Es wird schon alles gut gehen. Es klingelt an der Tür. Das ist Jake, schnell noch ein Blick in den Spiegel, dann geht sie die Tür öffnen. Bella öffnet erwartungsvoll die Tür,da steht er, sogar in Hemd. „Komm einfach rein.", fordert sie Jake auf. Mit einem großen Schritt tritt er in den Flur und sieht sich um. Bella grinst über beide Ohren und strahlt ihn an. Jake räuspert sich: „Ähh, ich glaube du hast Lippenstift auf den Zähnen." Schell macht Bella ihren Mund zu. Scheiße nicht im Ernst. Hastig verlässt sie den Flur und besieht sich im Spiegel. Tatsächlich perfekt auf ihrem Schneidezahn ist ein roter Fleck. Total blamiert. Naja, es kann ja nur noch besser werden. Bella springt in ihre Schuhe und fragt dann in den Flur: „Wie kommen wir eigentlich zum Restaurant?" „Du kannst es dir aussuchen, ob wir den Bus nehmen, laufen oder mit dem Fahrrad fahren.",antwortet es aus dem Flur. Ohne Lippenstift auf den Zähnen und mit Schuhen entscheidet Bella:  „Mit dem Rad sind wir am schnellsten." Etwas verlegen schiebt sich Bella an Jake vorbei, um den Schuppenschlüssel zu greifen. Erst zu spät geht er zur Seite und sie stehen ganz dicht voreinander. Für einen kurzen Moment ist es ein purer Genuss, ihm so Nahe zu sein, dann hat sie den Schlüssel und tritt zurück. Dummerweise tritt sie Jake dabei voll auf den Fuß. „O mein Gott, das tut mir unglaublich leid.", Bella ist total erschrocken. Jake winkt nur ab und wechselt schnell das Thema. „Kennst du eigentlich den Weg durch den Park oder nur den an der Straße?" „Nein, ich kenn nur noch den Weg am Fluss lang.", gesteht Bella. „Also, wo willst du lang fahren?", Jake unterdrückt immer noch den Schmerz in seinem Fuß. Bella fühlt sich mies, man war das ungeschickt. Schnell entscheidet sie sich für die Straße. Sie lässt Jake ein wenig vorfahren, damit sie in Ruhe prüfen kann, wie sie ihr Kleid zwischen die Beine klemmen musst, damit er nichts sieht. Es ist ziemlich umständlich zu fahren, aber es geht halbwegs. Jake fällt zum Glück nichts auf. Am Restaurant angekommen, öffnet Jake ihr sogar die Tür. Bella ist mega glücklich. Sie ist total verträumt und bemerkt gar nicht, dass Jake ihr auch einen Stuhl zurecht gerückt hat und setzt sich auf den anderen. Etwas verlegen nimmt Jake auf dem Stuhl, der eigentlich für sie gedacht war, platz. Im Vorbeigehen wirft ihnen ein gestresster Kellner die Karte zu. Sie beide gucken sich grinsend an, dann sehen sie in die Karte. „Und weißt du schon, was du essen möchtest?", Jake scheint sich bereits entschieden zu haben. Nach einem kurzen Blick in die Karte wählt Bella das Lachsfilet. „Das Lachsfilet klingt richtig lecker. Was willst du nehmen?" Jake mustert die Karte. Er blättert vor und zurück. „Na findest du nichts", Bella ist belustigt. „Nein ich denke jedesmal, heute nimmst du nicht das Schnitzel, aber im Endeffekt nehme ich es doch.", Jake muss lachen und auch Bella findet das lustig. Verzweifelt versucht er einen Kellner an den Tisch zu bekommen, um zu bestellen. Nach einer halben Ewigkeit schafft er es und bestellt für sie beide. Bella findet das voll männlich, er ist ja so erwachsen. Um sie herum tobt das Restaurant, so richtig romantisch ist es ja nicht, aber Bella ist das im Moment egal. Sie ist hier mit ihrem Schwarm und er benimmt sich wie ein richtiger Gentleman. Sie möchte unbedingt mehr über ihn wissen und vor allem noch mal mit ihm lachen. „Hast du schon was in den Ferien geplant." „Nein eigentlich nicht. Meine Eltern wollen irgendwo hin, ich hab keine Ahnung. Mal sehen ob ich überhaupt mit will." „Bist du lieber zu Hause, statt unterwegs?", will Bella wissen. Währenddessen klatscht ihr ein Stück Lachs zurück auf den Teller und es spritzt. Wie peinlich. Jake grinst kurz, aber er gibt keinen Kommentar. Nachdem er aufgekaut hat, antwortet er: „Nein, das nun auch wieder nicht, aber ich möchte mal etwas allein erleben." „Kann ich verstehen, mir geht es da ähnlich." Die beiden kommen sich trotz dieses kleinen Patzers immer näher. Nach dem Essen fordert Jake die Rechnung. „Wie möchten die Herrschaften zahlen?", will der Kellner wissen. Jake sieht Bella fragend an, er hat bereits das Portemonnaie in der Hand. „Ich meins, du deins.", Bella will nicht, dass er alles zahlt. Der Kellner verdreht die Augen und hastet los, wie unfreundlich. Als er dann endlich mit den Rechnungen wiederkommt, ist Bella ganz froh, dass sie für sich zahlt, es ist verdammt teuer. War das jetzt ok mit dem Trennen oder wollte Jake zahlen? Jake zahlt dem Kellner aus Höflichkeit noch Trinkgeld, unverdient. Beim Weg nach draußen wäre ihr dieser blöde Kellner doch fast noch in die Beine gerannt, hätte sie Jake nicht schnell zurück gehalten. Der Rückweg ist nochmal ganz angenehm. Trotz der vielen Missgeschicke und diesem Kellner fand Bella das Treffen schön. Es hätte zwar besser laufen können, aber jetzt kennt sie Jake besser und er ist echt wundervoll. Da ist schon ihre Haustür und es ist Zeit Abschied zu nehmen. Schüchtern stehen sie da, dann fragt sie direkt nach einem neuen Treffen. „Ja also das muss ich mir erst nochmal überlegen, ob ich dich nochmal sehen will.", während Jake das sagt, entgleist Bella das Gesicht. War es wirklich so schrecklich? „Ach jetzt guck doch nicht so, das mein ich doch nicht ernst, es war wundervoll mit dir. „O du Arschloch!", Bella boxt ihm in den Bauch und lacht mit ihm. „Nein im Ernst, ich will mich gerne mit dir treffen, es war super lustig.", Jake lächelt. „Fand ich auch." Bella ist überglücklich, aber sie will noch was klarstellen: „Ich bin übrigens nicht immer so tollpatschig." Jake muss nur grinsen, dann verabschiedet er sich und geht. Welch ein schöner Abschluss für einen Abend voller kleiner Patzer. Zufrieden geht Bella in ihr Zimmer, wo immer noch das rote Kleid liegt. Was wohl passiert wäre, wenn sie das angezogen hätte?

Nur eine EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt