Version 4

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Bella steht vor ihrem Kleiderschrank und überlegt, was sie anziehen soll. Normalerweise achtet sie nur darauf, dass es passt, aber heute ist das anders. Heute trifft sie sich mit Jake, ihrem Schwarm. Es ist ihr erstes richtiges Date, also mit Essengehen und Restaurant und so. Man ist sie nervös. Definitiv will sie heute eins ihrer neuen Kleider anziehen, darin fühlt sie sich so elegant. Aber welches ist das Richtige? Sie holt ein rotes und ein blaues Kleid aus dem Schrank und tut sie auf das Bett. Beide Kleider gehen ihr bis übers Knie und wenn sie sich dreht, dann flattern beide so schön. Zuerst probiert sie das Rote an. Sieht schon heiß aus, vielleicht ist der Ausschnitt etwas groß. Wäre das zu auffällig? In dem blauen Kleid sieht sie richtig erwachsen und reif aus, vor allen die Spitze im Dekolleté gefällt ihr. Sie wählt das blaue Kleid. Der Blick in den Spiegel bestätigt ihr, dass sie gut aussieht. Die Spitze betont schon ihr Dekolleté, aber man kann nicht zu viel sehen. Schon sehr edel wie sie so ganz in Blau vor dem Spiegel steht. Das wird ein toller Abend, redet sie sich ein. Jake wird es gefallen. Oder vielleicht doch nicht? Doch lieber das Rote? Nein, jetzt ist es entschieden, Bella bleibt bei dem blauen Kleid. Jake ist sowieso ein bisschen älter und in diesem Kleid sieht sie voll erwachsen aus. Wie es wohl laufen wird? Bella träumt schon seit Ewigkeiten davon, mit ihm auszugehen. Heute ist es endlich so weit, Gott ist sie aufgeregt. Hoffentlich blamiert sie sich nicht. Es wird schon alles gut gehen. Es klingelt an der Tür. Das ist Jake, schnell noch ein Blick in den Spiegel, dann geht sie die Tür öffnen.  Bella öffnet die Tür, es ist wirklich Jake. Ohne nachzudenken, fällt sie ihm um den Hals und umarmt in fest. Hat er ihr Lieblingsparfüm drauf? Weiß er, dass es ihr Lieblingsparfüm ist? Es ist so toll in seinen Armen. Erst als sie los lässt, merkt sie, dass Jake nicht mit so einer Begrüßung gerechnet hat. Bella räuspert sich: „Hi." „ Ja , Hi, bist du fertig?", fragt Jake immer noch leicht verwirrt. „ Ne, muss noch Schuhe anziehen.", damit ist sie aus dem Flur. „ Wie willst du denn hinkommen?", fragt Jake ins Leere. „Warum?", kommt es aus dem Off. „Naja wir könnten den Bus nehmen oder laufen, aber ich habe auch mein Fahrrad mit. Wie du willst.", erklärt Jake. Bella kommt wieder in den Flur, im Spiegel sieht sie ihre verwuschelten Haare und versucht sie wieder zu glätten „Man was eine Auswahl. "Ich glaube, laufen wäre schön.", bei diesem Satz wird Bella rot. „Gut, dann laufen wir.", Jake versucht es sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er dieses Rotwerden liebt. Beide treten in die lauwarme Abendluft, es ist herrlich draußen. „Wo soll ich mein Fahrrad abstellen?", fragt Jake. „Lehn es einfach an den Schuppen.", meint Bella, während sie abschließt. Hat sie auch alles? Braucht sie noch was? Sind die Absätze zu hoch? Bella fühlt sich unsicher. Nachdem er sein Fahrrad an den Schuppen gelehnt hat, kommt Jake zu ihr. Ist er denn gar nicht nervös oder kann er es einfach gut verstecken? Oder am schlimmsten, ist das nichts besonderes für ihn? „Willst du durch den Park oder nehmen wir den Gehweg? Wenn du willst kann ich dir auch den Weg am Fluss zeigen.", Jake wirkt selbstsicher, ist aber eigentlich nervös.  „Am Fluss entlang wäre schön." Zusammen schlendern sie los. Es ist traumhaft, so am Wasser entlang zu spazieren. Das Einzige, was stört, ist der feuchte Boden. Bella bleibt einmal richtig tief darin stecken, Jake hält sie zum Glück fest. Nun laufen sie Hand in Hand. Am Restaurant angekommen, öffnet Jake ihr sogar die Tür. Bella ist mega glücklich. Sie ist total verträumt und bemerkt gar nicht, dass Jake ihr auch einen Stuhl zurecht gerückt hat und setzt sich auf den anderen. Etwas verlegen nimmt Jake auf dem Stuhl, eigentlich für sie gedacht war, platz. Im Vorbeigehen wirft ihnen ein gestresster Kellner die Karte zu. Sie beide gucken sich grinsend an, dann sehen sie in die Karte. „Und weißt du schon, was du essen möchtest?", Jake scheint sich bereits entschieden zu haben. Nach einem kurzen Blick in die Karte wählt Bella die Kartoffelsuppe. „Ich nehme die Kartoffelsuppe und du?" „Das Schnitzel, da fällt mir auf ich nehme immer das Schnitzel.", bei dieser Erkenntnis müssen beide Schmunzeln. Danach starten beide mehrere Versuche einen der gestressten Kellner an ihren Tisch zu holen. Es ist echt hektisch in diesem Restaurant. Letztendlich bestell Jake dann ihr Essen. „Man ist das voll heute.", schnauft Jake. „Nicht so schlimm, solange wir unser Essen bekommen, ist alles gut.", beschwichtigt ihn Bella. Er lächelt und Bella ist verdammt froh mit ihm hier zu sein. Auch wenn alles um sie herum nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt hat, so ist es dennoch wunderschön. Die beiden müssen warten, bis endlich ihr Essen da ist, aber es kommt. Bis dahin haben sie nicht viel geredet, das will Bella ändern. „Bist du in einem Sportverein?" „Nein, dafür habe ich keine Zeit und ehrlich gesagt bin ich ein bisschen zu faul, um jede Woche irgendwo hinzufahren. Und du?" „Ach ich", Bella ist schüchtern, „ich bin nicht so gut in Sport." „Was machst du stattdessen mit deiner Zeit?", Jake ist neugierig. Sie ist so nervös, dass ihre Hände zittern, es kommt kaum Suppe zu ihrem Mund deswegen. Man ist das dämlich. „Ich male ganz gern.", bringt sie hervor. Jake ignoriert ihre Nervosität einfach und geht voll auf sie ein. Es ist toll, dass er sie nicht auslacht. Die beiden kommen sich trotz dieses kleinen Patzers immer näher. Nach dem Essen fordert Jake die Rechnung. „Wie möchten die Herrschaften zahlen?", will der Kellner wissen. Jake sieht Bella fragend an, er hat bereits das Portemonnaie in der Hand. "Lass mich bitte Zahlen?", bittet ihn Bella. Jake guckt verdattert, hoffentlich ist er jetzt nicht verletzt. Bisschen gekränkt sieht er schon aus. Der Kellner bringt gehetzt die Rechnung, mannomann war das Essen teuer. Hat sie überhaupt noch so viel Bargeld? Es ist schon ziemlich peinlich nach den Münzen im Portemonnaie zu wühlen, aber es reicht. Endlich kommen sie aus dieser stressigen Atmosphäre nach draußen, dabei hätte Bella sich noch fast gepackt, aber Jake konnte sie zum Glück fangen. Der Rückweg ist nochmal ganz angenehm. Trotz der vielen Missgeschicke und diesem Kellner fand Bella das Treffen schön. Es hätte zwar besser laufen können, aber jetzt kennt sie Jake besser und er ist echt wundervoll. Da ist schon ihre Haustür und es ist Zeit Abschied zu nehmen. Schüchtern stehen sie da, dann küsst sie Jake einfach auf den Mund. Dabei legt sie ihm die Hand in den Nacken. Er reagiert erst nach einer Weile, aber dann so richtig, es ist wundervoll. Bella glaubt eine Beule in seiner Hose zu spüren, aber da bricht er den Kuss ab. Will er nur Sex oder warum bekommt er eine Latte? Mit ziemlicher Röte im Gesicht sagt Jake: „Es war sehr schön mit dir." Es ist ihm richtig peinlich, das tut Bella irgendwie leid. „Es war toll mit dir. Danke, dass du mich eingeladen hast." ,bedankt sie sich. Bella ist überglücklich, aber sie will noch was klarstellen: „Ich bin übrigens nicht immer so tollpatschig." Jake muss nur grinsen, dann verabschiedet er sich und geht. Welch ein schöner Abschluss für einen Abend voller kleiner Patzer. Zufrieden geht Bella in ihr Zimmer, wo immer noch das rote Kleid liegt. Was wohl passiert wäre, wenn sie das angezogen hätte?


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