Bella steht vor ihrem Kleiderschrank und überlegt, was sie anziehen soll. Normalerweise achtet sie nur darauf, dass es passt, aber heute ist das anders. Heute trifft sie sich mit Jake, ihrem Schwarm. Es ist ihr erstes richtiges Date, also mit Essengehen und Restaurant und so. Man ist sie nervös. Definitiv will sie heute eins ihrer neuen Kleider anziehen, darin fühlt sie sich so elegant. Aber welches ist das Richtige? Sie holt ein rotes und ein blaues Kleid aus dem Schrank und legt sie auf das Bett. Beide Kleider gehen ihr bis übers Knie und wenn sie sich dreht, dann flattern beide so schön. Zuerst probiert sie das Rote an. Sieht schon heiß aus, vielleicht ist der Ausschnitt etwas groß. Wäre das zu auffällig? In dem blauen Kleid sieht sie richtig erwachsen und reif aus, vor allen die Spitze im Dekolleté gefällt ihr. Sie wählt das blaue Kleid. Der Blick in den Spiegel bestätigt ihr, dass sie gut aussieht. Die Spitze betont schon ihr Dekolleté, aber man kann nicht zu viel sehen. Schon sehr edel wie sie so ganz in Blau vor dem Spiegel steht. Das wird ein toller Abend, redet sie sich ein. Jake wird es gefallen. Oder vielleicht doch nicht? Doch lieber das Rote? Nein, jetzt ist es entschieden, Bella bleibt bei dem blauen Kleid. Jake ist sowieso ein bisschen älter und in diesem Kleid sieht sie voll erwachsen aus. Wie es wohl laufen wird. Bella träumt schon seit Ewigkeiten davon mit ihm auszugehen. Heute ist es endlich so weit, Gott ist sie aufgeregt. Hoffentlich blamiert sie sich nicht. Es wird schon alles gut gehen. Es klingelt an der Tür. Das ist Jake, schnell noch ein Blick in den Spiegel, dann geht sie die Tür öffnen.
Mit einem Hallo auf den Lippen macht sie auf. Jake steht vor der Tür und lächelt. „Hallo.", wenn er das sagt klingt es viel besser. Bella führt ihn in den Flur und bedeutet ihm noch kurz zu warten. Man sieht er Hammer aus in dem Hemd, aber was besseres als Hallo hätte ihr schon einfallen können. Völlig in Gedanken über ihr Verhalten schlüpft Bella in ihre Schuhe und tritt zurück in den Flur. So hatte sie es eigentlich geplant, stattdessen stolpert sie über ihren Schnürsenkel und hätte sich fast gepackt, wäre da nicht Jake gewesen. „Alles ok, wir können los.", stammelt Bella. „Wenn du das sagst. Laufen wir, fahren wir Rad oder willst du lieber den Bus nehmen.", Jakes besorgter Blick klebt an ihr. Macht er sich wirklich Sorgen, irgendwie süß, aber die Aktion war trotzdem mega peinlich. „Laufen wäre schön.", bei diesem Satz wird Bella rot. „Gut, dann laufen wir.", Jake versucht es sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er dieses Rotwerden liebt. Beide treten in die lauwarme Abendluft, es ist herrlich draußen. „Wo soll ich mein Fahrrad abstellen?", fragt Jake. „Lehn es einfach an den Schuppen.", meint Bella, während sie abschließt. Hat sie auch alles? Braucht sie noch was? Sind die Absätze zu hoch? Bella fühlt sich unsicher. Nachdem er sein Fahrrad an den Schuppen gelehnt hat, kommt Jake zu ihr. Ist er denn gar nicht nervös oder kann er es einfach gut verstecken? Oder am schlimmsten, ist das nichts besonderes für ihn. „Willst du durch den Park oder nehmen wir den Gehweg? Wenn du willst kann ich dir auch den weg am Fluss ziegen.", Jake wirkt selbstsicher, ist aber eigentlich nervös. „Durch den Park finde ich gut." Die beiden laufen los. Gleich am Anfang merkt Bella, dass die Absätze zu hoch sind. Verdammt jetzt muss sie sich extrem auf das Laufen konzentrieren. Sie kann sich gar nicht auf die Romantik im Park fokussieren. Am Restaurant angekommen, öffnet Jake ihr die Tür. Bella ist mega glücklich. Sie ist total verträumt und bemerkt gar nicht, dass Jake ihr auch einen Stuhl zurecht gerückt hat und setzt sich auf den anderen. Etwas verlegen nimmt Jake auf dem Stuhl, eigentlich für sie gedacht war, platz. Im Vorbeigehen wirft ihnen ein gestresster Kellner die Karte zu. Sie beide gucken sich grinsend an, dann sehen sie in die Karte. „Und weißt du schon, was du essen möchtest?", Jake scheint sich bereits entschieden zu haben. Nach einem kurzen Blick in die Karte wählt Bella das Lachsfilet. „Das Lachsfilet klingt richtig lecker. Was willst du nehmen?" Jake mustert die Karte. Er blättert vor und zurück. „Na findest du nichts", Bella ist belustigt. „Nein ich denke jedesmal, heute nimmst du nicht das Schnitzel, aber im Endeffekt nehme ich es doch.", Jake muss lachen und auch Bella findet das lustig. Verzweifelt versucht er einen Kellner an den Tisch zu bekommen, um zu bestellen. Nach einer halben Ewigkeit schafft er es und bestellt für sie beide. Bella findet das voll männlich, er ist ja so erwachsen. Um sie herum tobt das Restaurant, so richtig romantisch ist es ja nicht, aber Bella ist das im Moment egal. Sie ist hier mit ihrem Schwarm und er benimmt sich wie ein richtiger Gentleman. Sie möchte unbedingt mehr über ihn wissen und vor allem noch mal mit ihm lachen. „Du warst doch letztens im Urlaub, wie war es?" „Was heißt letztens, das ist schon viel zu lange her.", witzelt Jake. Bella muss grinsen, hat aber vergessen, dass sie etwas im Mund hat. Das sieht vielleicht dumm aus mit vollem Mund zu grinsen. Glücklicherweise nimmt er es mit Humor. „Der Urlaub war cool. Wir sind viel rumgelaufen, haben uns dies und das angesehen." „Ach sind deine Eltern auch solche Touris, die jede Kirche mitnehmen müssen?", fragt Bella erstaunt. „Ja, sind sie und deine anscheinend auch." Die beiden kommen sich trotz dieses kleinen Patzers immer näher. Nach dem Essen fordert Jake die Rechnung. „Wie möchten die Herrschaften zahlen?", will der Kellner wissen. Jake sieht Bella fragend an, er hat bereits das Portemonnaie in der Hand. „Du darfst zahlen.", sagt Bella geschmeichelt. Was ein Gentleman. Der Kellner bringt die Rechnung, als Jake sie betrachtet sieht sie kurz ein Zucken in seinem Gesicht. Ach du kacke, wahrscheinlich ist es viel zu teuer. Jake bezahlt und gibt nur aus Höflichkeit dem gestressten Kellner ein Trinkgeld. Man ist der unfreundlich. Dann ziehen sie sich beide an. Beim Weg nach draußen wäre ihr dieser blöde Kellner doch fast noch in die Beine gerannt, hätte sie Jake nicht schnell zurück gehalten. Der Rückweg ist nochmal ganz angenehm. Trotz der vielen Missgeschicke und diesem Kellner fand Bella das Treffen schön. Es hätte zwar besser laufen können, aber jetzt kennt sie Jake besser und er ist echt wundervoll. Da ist schon ihre Haustür und es ist Zeit Abschied zu nehmen. Schüchtern stehen sie da, dann umarmt sie Jake einfach ganz fest. Erst tut er nichts, aber als er zu begreifen scheint, was passiert, nimmt er sie in den Arm. Bella fühlt sich wahnsinnig gut in seinen Armen. „Es war sehr schön mit dir.", flüstert ihr Jake ins Ohr. Als sie aus seinen Armen gleitet fügt er hinzu: „Nur der Kellner war ein bisschen nervig, aber ich hoffe du fandest es trotzdem schön." „Natürlich war es toll mit dir. danke das du mich eingeladen hast. Und für den Kellner kannst du ja nichts." Bella ist überglücklich, aber sie will noch was klarstellen: „Ich bin übrigens nicht immer so tollpatschig." Jake muss nur grinsen, dann verabschiedet er sich und geht. Welch ein schöner Abschluss für einen Abend voller kleiner Patzer. Zufrieden geht Bella in ihr Zimmer, wo immer noch das rote Kleid liegt. Was wohl passiert wäre, wenn sie das angezogen hätte?
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Nur eine Entscheidung
RomanceEs ist jedes Mal dasselbe Date, aber kleine Entscheidungen, nehmen einen nicht geringen Einfluss.