*Carl*
„Wenn du jetzt durch diese Tür gehst. Wenn du gleich durch das Tor draußen gehst, dann brauchst du nicht wiederkommen. Hörst du? Nie wieder!" bis heute hallten diese Wörter in meinem Kopf nach. Bis heute verfolgten sie mich bis in meine Träume. Ich wollte sie gar nicht sagen. Ich meinte nichts davon so, wie es meinen Mund verlassen hat, doch ich konnte nichts dagegen tun. Sie sind einfach herausgerutscht. Und sofort habe sie bereut. Zutiefst bereut. Ich konnte sie doch so nicht gehen lassen. Ich musste ihr hinterher. Ich musste es richtigstellen. Ich musste mich dafür entschuldigen, doch sie wollte die Entschuldigung nicht hören. Es gäbe nichts zu verzeihen. Ich will immer, dass sie zu mir zurückkommt. Selbst dann, wenn sie immer und immer wieder geht. Mich immer und immer wieder alleine lässt. Doch ich kann nicht ohne sie sein. Sie ist ein Teil von mir. Ohne sie bin ich nur ein halber Mensch. Es war richtig, dass ich ihr hinterhergerannt bin. Dass ich das aufgeklärt hätte. Die Vorstellung, dass sie vielleicht wegen meiner gesagten Worte nicht mehr zu mir zurückgekommen wäre, die hätte mich sonst umgebracht.
Ich wusste immer noch nicht, was ich wegen diesem Jonah denken sollte. Vielleicht war er ja nur ein Freund? Jemand aus ihrer Gruppe vielleicht? Oder ihr Bruder? Sie hatte ihn mal erwähnt, aber ich hatte vergessen, nach dessen Namen zu fragen. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie etwas mit einem anderen Mann hatte. Ich vertraute ihr. Ich glaubte ihr. Und sie hatte mir versprochen, dass sie wiederkommt. Darauf setzte ich meine ganze Hoffnung. Konnte diesen Tag kaum abwarten, möge er auch noch so weit weg sein. Und ich hoffe inbrünstig, dass sie mich dann nie wieder verlässt, auch das hatte sie mir versprochen. Und bisher hatte sie alle Versprechen gehalten. Auch wenn ich wusste, dass es heutzutage schwer war. Sehr schwer sogar, bestimmte Versprechen einzuhalten. Doch sie würde kommen. Sie würde den Weg zurück zu mir finden. Das spürte ich einfach. Und dieses Gefühl hatte etwas Beruhigendes an sich.
Auch wenn ich langsam ungeduldig wurde. Schließlich war sie nun schon über 3 Monate weg. Doch es konnte genauso gut 10 Jahre dauern. Oder noch länger. Doch daran mag ich nicht denken. Daran konnte ich nicht denken. Daran wollte ich nicht denken. Ich verbot es mir einfach selber.
Mir war noch am selben Tag aufgefallen, dass sie sich ein T-Shirt von mir genommen hat. Eines meiner Lieblingsshirts. Doch es störte mich nicht. Ganz im Gegenteil. Es erfüllte mich mit Stolz. Es ehrte mich. Vor allem, wenn ich an ihre Erklärung deswegen zurückdachte. Ich mochte es, wenn sie meine Sachen trug. Wenn sie sich darin einkuschelt. Wenn sie heimlich daran schnuppert, wenn sie denkt, ich sehe es nicht. Alleine bei der Vorstellung daran musste ich schmunzeln.
„Ich will in 10 Minuten los" holte mich Daryl aus meinen Gedanken und nickend machte ich mich fertig. Wir wollten im Wald ein wenig Jagen gehen.
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Angekommen (Carl Grimes, The walking dead FF)
Fanfiction„Mama!" lachend kam Jonah auf mich zu gerannt, als er Carl entdeckte und vor ihm stehen blieb. „Ich kenne dich. Mama hat mir ganz viel von dir erzählt" sagte er leise zu Carl. Dieser riss die Augen auf, wandte sich ab und rannte davon. Schnell ging...