Kapitel 4

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"Ein Roadtrip. Irgendwo hin", sagte ich nach ein paar Überlegungen. "Echt?" Ihre Augen leuchteten auf. "Ich will auch mal so einen machen!"
Mein Handy klingelte. Ich schaute drauf. Eine Nachricht von Mike?!
Mike: Hey Katja, hast du heute etwas vor?
Ich las die Nachricht vor, Angie wusste ja eh, wer Mike war. "Willst du dich denn mit ihm treffen?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich hab gerade irgendwie null Bock auf Jungs." Den Fakt, dass Mike erwachsen war, hatte ich wohl ausgelassen. "Dann schreib das ihm", meinte sie. Sie hatte ja recht.
Ich: Ne lass mal, mir geht es nicht so gut
Mike: Mali erreicht dich nicht, sie macht sich Sorgen. Was ist los?
Sollte ich es ihm erzählen?
Ich hatte Mali sofort blockiert.
Ich: Es ist alles okay.
Mike: Warum geht es dir dann nicht so gut? :0
Ich: Ist egal.
Ich steckte min Handy weg. "Es ist schon romantisch, wie ihr euch kennengelernt habt", schwärmte Angie. "Ich weiß nicht..." "Super romantisch" Ich verdrehte die Augen. "Ich will manchmal weg von hier." "Ich mag es hier. Wenn du wirklich weg wilst, dann lies ein gutes Buch. Das hilft auch manchmal."
"Treffen wir uns morgen wieder?" Sie nickte. "Gerne. Morgen um zehn in der Bibliothek?"
Ich ging Richtung nach Hause, als ich angerufen wurde. "Hallo, wer ist da?" "Mike." "Oh, ähm, was gibt es?" "Ich wollte nur sicher gehen, dass alles okay ist bei dir." "Jaah, es ist alles super" "Nein, ist es nicht." "Du hast Recht", flüsterte ich. "Dann lass mich für dich da sein" "Okay..." "Wo bist du?" "Ecke Rosengarten." "Ich bin gleich da" Er legte auf. Ich starrte auf das Display. Was war das denn eben? Ich hatte keine Ahnung.
Seine Haare hatte er sich zu einem Dutt gebunden, auch er sah erschöpft aus. Anstatt etwas zu sagwn, nahm er mich in den Arm. Keine Ahnung, wie lange wir dort so standen. Ein stiller Ausdruck unserer tiefen, jedoch frischen, Verbundenheit. Er streichelte über meinen Rücken. "Danke", flüsterte ich. Kaum hörbar. Ich wusste auch nicht, ob er es gehört hatte. Jedenfalls sagte er nichts.

Ich finde, dass Liebe schwer zu definieren ist. Sie ist einfach da.
Ich finde auch, dass man die Luft, die man atmet nicht beschrieben kann, genauso wenig auch die Liebe.
Sie ist zum überleben da und ein Wunder, aber sie ist unbeschreiblich.

Irgendwie fiel ich gerade in etwas hinein. Wie in einen wachen Schlaf. Einen wachen Schlaf, indem ich meinen schönsten Traum erleben konnte.
"Katja?" Ich schaute zu ihm rauf. "Ja?" "Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein", sagte ich entschieden. "Darf ich dir was berraten?", fragte er. "Klar gerne" "Ich glaube dran." Er legte eine Hand an meine Wange, bückte sich zu mir herunter, seine Lippen berührten auch schon fast meine, als- "KATJA! ROTSCHOPF! DA BIST DU JA!" Wir fuhren auseinander. Da stand Mali direkt vor mir. Ihre Wangen waren gerötet, wie immer, wenn sie wütend wurde. "Was ist los?", fragte sie nun besorgt. "Dasselbe könnte ich dich fragen", zischte ich leise aber deutlich. "Woah, was geht?!" "Hm, vielleicht gehst du mal lieber zu Georg. Der fragt sich sicher schon, wo du bist, Süße." Sie wurde auf einmal kreidebleich, alle Farbe schwand aus ihrem Gesicht. "Hat... hat er dir davon erzählt!?" "ICH HABE EUCH HEUTE FRÜH GESEHEN, IM PARK. GEH ZU IHM UND LASS MICH IN RUHE!" Mike griff nach meiner Hand, andernfalls wäre das ganze wohl etwas augeartet. "Du elender Nerd!" Sie warf ihr Haare nach hinten, rempelte mich noch kurz mit Absicht an und stolzierte davon.
"Sie ist unsicher" Ich schaute Mike an. "Was? Ganz sicher nicht, Mali ist das genaue-" "Sie ist total unsicher. Sie versucht das nur zu überspielen, glaub mir" Er lächelte mir zu und drückte meine Hand.
In einem Film wäre wahrscheinlich jetzt das Happyend gekommen. Vielleicht mit einem oder mehreren Küssen. Im realen Leben war das jedoch ein bisschen anders. In der Realität war das so, dass Mike und ich jetzt mit den anderen Jungs der Band zusammen in deren Proberaum abhingen. Sie übten ein bisschen, ich durfte zuhören. "Ihr seid meine Lieblingsband", meinte ich. "Schade, dass ihr keine Fanartikel habt" "Würdest du sie tragen?", fragte Luke herausfordernd. "Jeden Tag!" Ich grinste. "Hm, und was ist mit nachts?" John brachte mich dann erst zum Lachen. Die anderen stimmten mit ein. "Und diese Angie, wie ist sie so?", fragte John nach einer Zeit. "Sie und ich sind uns in so vielen Sachen änlich. Naja, sie ist um einiges hübscher" Ich grinste. "Soll sie herkommen?" Die Jungs nickten. "Deine Freunde sind auch unsere", meinte Luke. "Awwwwwwwwww" Ich umarmte die drei zusammen.
Und ich realisirte, dass ich meine echten Freunde alle erst seit ein paar Stunden kannte.
„Also, soll sie nun herkommen? Ihr würdet sie sicher auch mögen" „Dann ja!"
Ich: Hey, Angie, hast du Lust Mike und die anderen kennenzulernen?
Angie: Gerne!
Also schrieb ich ihr die Adresse und sie antwotete, sie mache ich gleich auf den Weg
20 Minuten später klingelte es auch schon. "John, geh du mal aufmachen", wies Mike ihn freundlich an. "Klar, okay" Er stolperte leicht unbeholfen zur Tür, stieß sich dann noch an der Türklinke,  sodass er vor Schreck seine Brille, die er eben geputzt hatte, fallen loes. Er riss die Tür wahrlich auf, und Angie und er bückten sich beide nach der Brille, sodass auch noch deren Köpfe aneinander prallten. "Autsch!" "T-tut mir leid..." John setzt seine Brille auf und als er Angie sah, wurde er noch röter. Er kratzte sich verlegen am Hals. "Du... musst Angie sein...?" Sie nickte. Es war echt zu spüren, dass beide etwas peinlich berührt waren. Aber es war echt niedlich, ich meine, die beiden waren echt niedlich zusammen.  Irgendwie gehörten sie auch zusammen.
"Hey, Angie,  komm doch rein! Und John, du auch!", brüllte Luke aus der Küche, in der wir drei uns befanden. Ich saß auf der Küchenzeile, Mike stand vor mir. Ich hatte meinen Kopf an seine Schulter gelehnt. Luke war dabei, sich eine Coladose aus dem Kühlschrank zu fischen, als die beiden den Raum betraten. "Wollt ihr auch was?" Angie sagte nichts, sie lächelte einfach, schob nochmal ihre Brille zurecht. "Danke für die Einladung" "Ach, kein Ding", meinte Mike und winkte lässig mit der anderen Hand, die ich nicht hielt, ab. "Du musst Mike sein" Sie grinste mir zu. "Das bin ich tatsächlich " Mike tat überrascht. Das brachte Angie und mich zum Lachen. Luke lachte mit. John und Mike schauten sich nur an und zuckten die Schultern.

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