Kapitel 8

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Seitdem sind 2 Jahre vergangen. Ich wusste jetzt, was mit Mom loswar. Aber darum geht es nicht. Ihr wollt wissen, wie es mit mir weiterging:
Ich war jetzt also 18. Konnte jetzt endlich selbst durchstarten. Naja so halb zumindest. Heute würde es die große Party geben, alle würden da sein: Fred, Angie, und alle anderen.
Ich stand in meinem Zimmer und betrachtete mein Outfit noch ein letztes Mal im Spiegel. Okay, es sah akzeptabel aus. Ich wollte wieder einen Freund. 2 Jahre lang hatte ich keinen Kuss mehr gehabt. Purely Ocean Blue hatte ich komplett versucht zu verdrängen. Es hatte nie geklappt, ich dachte immer noch an Mike. An sein Lächeln, seine Augen...
„Komm schon runter!" Angie rief mich von unten. Sie hatte drauf bestanden, dass sie mich holen bzw. rufen würde, wenn alles fertig war, da sie noch etwas zu organisieren habe. Also machte ich mich auf den Weg nach unten. Dort stand Angie. Sie sah wunderschön aus. Der Garten war mit unzähligen Lichterketten und Lampions geschmückt. Es wirkte alles sehr gemütlich und die Atmosphere war sehr angenehm. „Alles Gute zum Geburtstag, beste Freundin" Sie kam auf mich zu und umarmte mich. Als ich mich von ihr löste, sah ich Georg. Hatte ich ihn überhaupt eingeladen? Hinter ihm stand Mali; sie wirkte eingeschüchtert. Ich hatte von beiden längere Zeit nichts gehört. „Hey..." Georg nahm mich einfach still in den Arm. Er strich sanft über meinen Rücken. Es fühlte sich für einen Moment an wie früher. „Es tut mir leid, einfach hier aufzukreuzen, aber... alles Gute Katja" Er schaute in meine Augen. Ich lächelte. „Ist schon okay. Schön, dass ihr gekommen seid" Ich nahm auch Mali kurz in den Arm. „Hier" Sie gab mir ein kleines Geschenk. Es war mehr ein verpackter Umschlag. Ich riss ihn auf. Handgeschrieben stand in einer unordentlichen Schrift „Konzertkarte" drauf. Da ich die Schrift von Angie, Fred, Georg und Mali genau kannte, wusste ich, dass keiner von denen diesen Zettel geschrieben hatte. Ich kannte insgesamt keinen, der so schrieb. „Von wem ist das?" Ein kribbeln stieg in mir auf. Ein neugieriges, erwartungs- und hoffnungsvolles Kribbeln. „Hey? Von wem ist der?" Alle zuckten die Schultern. „Keine Ahnung. Der lag heute früh im Briefkasten. Dachte, es wäre schöner, wenn du den jetzt bekommst. Dachte auch, dass das eine Karte gewesen wäre." Fred schaute mich entschuldigend an. „Ach, äh, egal" Wir begannen zu tanzen und zu feiern und hatten eine echt schöne Zeit. Um Punkt 22:45 Uhr verkündete dann Angie: „Pscht! Seid alle leise!" Und dann waren wir still. Von 100 auf 0. Mucksmäuschenstill. „Da kommt jemand!" „Wer das wohl ist?" Mali und Angie tauschten einen Blick aus, Mali musste grinsen, sie hatte echt kein Pokerface. „Hey, was geht hier vor sich?" Ich hatte das Gefühl, hier war dchon länger etwas im Gange, etwas Bestimmtes geplant oder so. Beide schüttelten den Kopf. „Keine Ahnung, was du meinst." Ich drehte mich um und stand still, wie vom Blitz getroffen. Das war absolut unmöglich. Da stand Mike. Jonas und Luke waren anscheinend unter die Leute gegangen. „Ich bitte darum, alle müssen gehen, die keine Konzertkarte haben!" Damit verschwuchten die Mädchen alle anderen, drückten mir den Umschlag in die Hand und verliesen das Gelände. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass es so dunkel geworden war. Mike kam auf mich zu, wortlos, nahm meine Hand und führte mich zu einer der vielen Picknickdecken. Ich war noch zu sprachlos, um einen Ton von mir zu geben. „Ist die Überraschung gelungen?" Er hatte sich 2 Jahre nicht gemeldet. „Ist alles okay?" Wamm. „Au!" Ich hatte ihm wohl eine verpasst. Ups. „Wofür war die?!" Er grinste halb, hielt sich mit einer Hand die Wange. „Du...", stieß ich aus. „Ich?" „2 Jahre!" „Sind 'ne lange Zeit, oder?" „DU HAST DICH 2 JAHRE NICHT GEMELDET!" „Du wolltest es so?" „MÄDCHEN SAGEN OFT DAS GEGENTEIL VON DEM, WAS SIE WOLLEN" „Katja..." Er nahm meine Hand. Ich beruhigte mich sofort. War wie betäubt. Wollte nur den Klang seiner bezaubernden Stimme hören. Wie er meinen Namen aussprach. „Es tut mir leid, Mike..." „Ich weiß" „Wie lange war das hier schon geplant?" „Sehr lange" Ich schüttelte den Kopf. Konnte es gar nicht glauben. In meinem Bauch explodierten Feuerwerke. Nein. Nicht nur in meinem Bauch. Über Mike und mir war wirklich ein Feuerwerk. Ich lehnte mich an ihn ran. „Kannst du mir verzeihen?" „Shhht" Er legte mir einen Finger auf die Lippen. „Es ist geschehen. Man kann es nicht mehr rückgängig machen. Genieß' den Augenblick" Das tat ich auch. Es war wahrscheinlich der schönste Abend meines Lebens. Wir brachten uns gegenseitig auf den neusten Stand der Dinge. „Ich muss gestehen, dass ich meine Traumfrau bereits gefunden habe...", meinte er plötzlich. Autsch. Das kam unerwartet. Er zog mich hoch. Wir standen uns nah, er hielt mich fest in seinem Arm. Seine Augen verrieten mir, dass er mir etwas sagen wollte. Doch ich hörte schon die anderen schnattern, von weiter weg, aber mir waren nicht mehr allein.
„Uuuund?" Mali grinste. „Was gibt's neues?" Angie ebenfalls. „Nichts..." Ich befreite mich von Mikes Armen. Ich war verwirrt. Hatte er wirklich eine Freundin? Und wer war sie? So viele Fragen kreisten zum Thema Mike in meinen Kopf. „Katja. Ich hab' nur noch eine kleine Frage an dich..." Ich wandte mich zu Mike um. Er stand da, in seinem zerknitterten Hemd und in dreiviertel Hose. Seine Haare waren ordentlich gekämmt. Er holte tief Luft. „Ja?" Mike schaute sich um. „Es, ähm... nein, nicht wichtig" Er umarmte mich nur kurz, drückte mir einen Zettel in die Hand und ging. Ich schaute mir den Zettel an. If I would fall on my knees, and asked you, do you still love me?
Ich verstand nicht ganz. Das war ein Teil des neuen Songs „Still love me" der Band. „Michael?" Er blieb stehen. Drehte sich aber nicht um. „Ich hab dich nicht vergessen. Wie könnte ich?" Er dreht sich langsam zu mir um. Ich lächelte als Antwort. Ein leichtes, viel aussagendes Lächeln. „Ich liebe dich", hauchte ich. Ich wusste nicht, wer es gehört hatte und wer nicht. Aber es war nur für Mike bestimmt. Ich ging auf ihn zu. „Ich lass dich nicht mehr gehen!" Und es war viellicht nicht Punkt Mitternacht, genauso wenig war gerade ein Feuerwerk in Form eines Herzens über uns explodiert. Es fehlte trotzdem nichts an diesem kleinen Moment, in dem sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl.

Das Fenster meines Herzens Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt