Kapitel 5

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Louis POV.

Toll gemacht Tomlinson. Wieso gerade Eleanor? Du hättest jeden Namen sagen können, aber nein! Du musst ja dafür sorgen, dass Harry sich schlecht fühlt. Du weißt ganz genau, dass er sie nie leiden konnte. Wirklich ganz große Klasse von dir.

Wütend raufte ich mir die Haare und schmiss mich auf mein Bett. Ich musste Harry irgendwie erklären, dass ich nicht wieder was mit Eleanor angefangen hatte. Aber wie? Eine SMS konnte ich ihm ja wohl schlecht schreiben, das wäre viel zu unpersönlich. Anrufen? Dann könnte er einfach wieder auflegen. Ich sollte das persönlich mit ihm besprechen, das wäre wohl das Beste.

Dieser Abend war echt der Hammer gewesen. Udn damit meinte ich nicht einen Hammer im Sinne von Mega Genial, sondern eher wie eine Abrissbirne, die einen voll und ganz plättet bis man aussieht wie ein Pancake. Als ich langsam nochmal über den ganzen Abend nachdachte kam ich wieder zu Harrys Frage. Und ja, ich war tatsächlich noch Jungfrau. Ich weiß, das ist peinlich für einen 17-jährigen, aber ich wollte eben auf die Richtige warten. Aber wieso fragte Harry so etwas? Ich meine, unsere Freundschaft war zwar eng, aber über so etwas hatten wir trotzdem noch nie geredet.

Obwohl ich mich das ehrlicherweise schon öfter gefragt hatte. Schließlich hatte Harry total viele Verehrerinnen in der Schule, er war ja auch verdammt heiß, das muss man einfach zugeben. Aber mit einem Mädchen ausgehen? Das hatte er selten getan. Oder eigentlich nie. Jetzt fiel mir erst auf, dass ich Harry noch nie mit einem Mädchen gesehen hatte, mit dem er nicht nur befreundet war.

Wieso fiel mir das erst so spät auf? Ich hatte eigentlich immer angenommen, dass Harry eher öfter zum ‚Schuss' kommt, aber darüber nachgedacht habe ich nie. Irgendwie will ich auch nicht darüber nachdenken. Der Gedanke, dass Harry mit jemand schlafen könnte macht mich fertig. Wieso? Er ist ein toller Freund, und man will sich seinen besten Freund nicht beim Sex vorstellen.

Aber es war nicht nur das. Wenn ich daran denke, dass Harry auch nur jemand anderen küsst oder so innig umarmt wie mich, sticht etwas in meinem Herzen. Ich weiß nicht was es ist, aber es ist definitiv schmerzhaft, und ich wollte es auf gar keinen Fall spüren. Ich vergrub mich noch mehr in die Kissen auf meinem Bett und versuchte, alle diese Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben.

Ich wollte nicht daran denken. Daran, wie sehr es mir weh tun würde, Harry mit einer anderen zu sehen. Oder überhaupt jemand anderen als mich. Aber vielleicht geht es Harry ja genauso und er mochte Eleanor deswegen nie? Vielleicht war er ja irgendwie eifersüchtig...?

Aber dazu hätte er ja überhaupt keinen Grund. Eifersucht. Wie das schon klingt. Obwohl ich ihn damals wirklich etwas vernachlässigt hatte. Vermutlich hatte er sich nur etwas zurückgewiesen gefühlt, nichts da Eifersucht.

Ich musste wirklich dringend mit ihm reden.

Harry POV.

„Harry! Du musst aufstehen, sonst kommst du noch zu spät!"

Die Stimme meiner Mutter weckte mich viel zu früh, wofür ich sie momentan am liebsten erschlagen hätte, aber natürlich stand ich stattdessen auf und machte mich fertig für die Schule. Der einzige Gedanke, der mich etwas aufmunterte war, dass heute Freitag war, und ich deshalb nur noch einen Tag in der Schule verbringen musste.

Dort angekommen ging ich zielstrebig auf meine Klasse zu, stoppte aber kurz davor und zögerte, als ich meine Hand auf die Türklinke gelegt hatte. Irgendwie wollte ich nicht mit Louis reden. Zumindest nicht über Eleanor. Nachdem ich ein paar Mal tief ein und aus geatmet hatte drückte ich die Klinke hinunter und betrat den Klassenraum.

Es herrschte das reinste Durcheinander und keiner war an seinem eigentlichen Platz. Naja, aller außer Liam und Niall, die kontrollierten ihre Mathe-Hausübungs-Ergebnisse. Lächelnd und kopfschüttelnd ging ich zu meinem gewohnten Platz und zog mir meine Jacke aus. "Hey Harry!", rief mir Flynn zu, und ich erwiderte seinen Gruß mit einem breiten Grinsen.

Als er meinen Namen hörte zuckte Louis' Kopf nach oben uns suchte nach meinem Blick. Er saß bei Max und redete mit ihm über irgendwelche Fußballergebnisse soweit ich hören konnte. Als er meinen Blick aufgefangen hatte breitete sich sofort ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus, und ich musste auch lächeln. Er kam mit schnellen Schritten auf mich zu und zog mich an meinem Handgelenk aus der Klasse, bevor ich auch nur einen Mucks machen konnte.

Der Flur waar zu unserem Glück leer und wir konnten ungestört reden. "Hör zu Harry. Es tut mir echt leid wegen gestern, aber...-" "Ist schon okay Lou. Dein Liebesleben geht mich gar nichts an, du musst mir nichts erklären", unterbrach ich ihn und lächelte ihn an, obwohl ich innerlich darauf brannte zu erfahren, was er mir sagen wollte. Doch mein Freund schüttelte nur den Kopf und sah mich dann aufrichtig an. "Zwischen mir und El läuft absolut gar nichts. Oder mit sonst jemanden."

DICh war zwar total froh über diese Worte, aber trotzdem hatte ich das nicht erwartet, und war erst einmal sprachlos. Ich schluckte und sagte dann: " Aber gestern sagtest du doch, dass...-"

Ich konnte nicht mehr weiterreden, weil meine Lippen keinen Platz mehr hatten. Sie wurden von einem Paar anderer Lippen davon abgehalten auch nur ein Wort zu sprechen. Als meine langsamen Gedanken das endlich realisiert hatten riss ich erschrocken die Augen auf. Louis küsste mich. Er hatte doch tatsächlich seine wundervollen Lippen auf meine gelegt. Aber wieso? Ich weiß es nicht. Hatten wir nicht noch gerade von El gesprochen? Seiner Ex?

In meinen Kopf schwirrten so viele Gedanken umher, dass ich nicht bemerkte, dass Lou sich inzwischen wieder von mir gelöst hatte und betroffen zu Boden guckte. Ich stand einfach nur da und starrt auf einen Punkt hinter Louis. Ich konnte einfach nicht reagieren. Doch nach einer Ewigkeit bewegten sich meine Augen wieder und sahen in Louis', die mit Tränen gefüllt waren

Er schaute den Boden an und ich ihn. "Lou?",fragte ich vorsichtig, aber als ich meinen Mund aufmachte rannte Louis auf die Toilette. Ich wollte ihm sofort hinterher, aber in diesem Augenblick hörte ich den gebrochenen Akzent unserer Französisch-Professorin über den Flur rufen. "Arry! Inein in die Klasse, aber schnell!"

Ich wollte gerade etwas erwidern, aber sie funkelte mich mit einem typisch bösen Lehrerblick an der einem unter die Haut fuhr, also gehorchte ich. Als ich mich auf meinen Platz setzte hörte ich Niall fragen: "Wo ist Louis?"

Ich zuckte nur die Schultern und sagte: "Toilette." Niall nickte und wendete sich dann wieder unserer Lehrerin zu, die inzwischen angefangen hatte, den Imparfait zu wiederholen.

Nach ein paar Minuten kam Louis wieder in die Klasse und murmelte irgendeine Entschuldigung, bevor er sich auf seinen Platz setze. Ich versuchte während der gesamten Stunde mit ihm zu reden, aber er ignorierte mich und behandelte mich wie Luft. Es tat echt weh. Aber was mich noch fertiger machte waren meine Gedanken, die sich überschlugen. Doch der Hauptgedanke stach immer wieder heraus:

Wann konnte ich ihn wieder küssen?

Same Love (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt