~7~ Verfolgung

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Unterdessen im Düsterwald:

Unruhig gehe ich vor meinem Vater auf und ab. ,,Vater, all das, all diese Situationen sind doch ziemlich... naja, komisch. Erst diese Zwerge, die fliehen konnten, dann dieser Orc gerade, den du netterweise erlöst hast, dessen Worte für mich keinen Sinn ergeben und dann ist da noch Meldyth. Seit ein, fast zwei Tagen ist sie nicht mehr erschienen und finden kann ich sie auch nicht mehr. Also, was ist hier los?“ spreche ich meine Bedenken aus. ,,Thorin Eichenschild und sein Gefolge wollen sich den Erebor zurückholen. Dabei haben sie eine Macht angelockt, die sie nicht verstehen... Verdoppelt die Wachen! Keiner darf den Palast verlassen und keiner kommt mehr rein!“ befiehlt Thranduil ohne Vorwarnung. ,,Und was ist mit Meldyth?“ hake ich nach. und dabei habe ich eine sehr schlechte Vorahnung. ,,Sie ist tot.“ sagt er so emotionslos, als würde es ihn nicht interessieren. Was mache ich mir da vor? Ihn interessiert es ja auch nicht. ,,Und wann wolltest du mir das sagen?! Was ist denn geschehen?!“
schreie ich ihn wutentbrannt an. Ein Loch tut sich in meinem Herzen auf. Ich mag sie wohl doch mehr, als ich mir eingestehen möchte. ,,Was geht dich das an?“ Wieder diese Tonlosigkeit. ,,Ziemlich viel. Sag, was hast du mit ihr angestellt?!“ ,,Du verdächtigst mich, den König, meiner Wache etwas angetan zu haben?“ In seiner Stimme liegt so viel Kühle, dass mir eine Gänsehaut über den Körper fährt. ,,Sie hat es mir erzählt! Dass du ihr die Verletzungen zugeführt hast! Du hast sie misshandelt! Also, was hast du mit ihr gemacht?!“ brülle ich ihn an. ,,Sie hat mich angegriffen, ich habe mich gewehrt. Und jetzt geh mir aus den Augen!“ schreit er zurück.
,,Das glaube ich dir nicht! Mel hätte dich nie angegriffen, auch, wenn sie dich hasst!“ bezweifle ich seine Worte. Das kann einfach nicht wahr sein. Kaum habe ich das ausgesprochen, hält mein Vater in der Bewegung inne und dreht sich theatralisch zu mir um. ,,Du hast sie geliebt. Das hätte ich so wie so nicht zugelassen. Sie war bloß eine einfache Waödelbin und du bist der Prinz. Also sei froh, dass ich dir dieser Fehlentscheidung abgenommen und beseitigt habe. Und jetzt geh deine Pflichten nach, Sohn.“
Ich kann nicht glauben, was er da gerade gesagt hat. Das ist doch einfach nur... Ahh! ,,Ich bin nicht länger dein Sohn. Du bist nicht mehr mein Vater.“ Damit drehe ich mich um und gehe zum Ausgang des Palastes.

,,Mein Herr Legolas. Tauriel ist in den Wald. Mit Dolch und Pfeil und Bogen.“ berichtet mir eine der Wachen.
Kurz nicke ich und verschwinde dann ebenfalls im Wald. Sie will zu diesem Zwerg, ihm helfen, weil er von dem Morgul-Pfeil verletzt wurde. Und da Thranduil nicht länger mein Vater ist, sehe ich keinen Grund, länger im Düsterwald zu verweilen. Also nehme ich ihre Verfolgung auf und suche sie.
Trauer rückt in mein Herz. Meldyth ist tot. Mein Ex-Vater hat wahrscheinlich Schuld daran. Ich werde sie nie wiedersehen, obwohl ich sie doch liebte. Das alles ist einfach nur schrecklich!
,,Legolas. Was machst du denn hier?“ reist mich Tauriels Stimme aus meinen Gedanken. ,,Ich wollte dir folgen. Einfach weg von Palast.“ antworte ich ihr wahrheitsgemäß.
,,Was ist passiert?“ Besorgt mustert sie mich. Sie kennt mich einfach zu gut. Aber die Gefühle, die ich vor langem für sie hegte, sind nicht mehr da. Diese Gefühle gehören jetzt Meldyth.
,,Ich hatte einen heftigen Streit mit Thranduil. Und außerdem ist... Meldyth ist tot.“ bringe ich schweren Herzens hervor. ,,Die Leibwache des Königs? Das tut mir Leid, Legolas.“ Einen Moment schweigen wir, dann ergreift Tauriel wieder das Wort. ,,Wollen wir? Ich möchte Kili helfen. Jede Minute zählt. Die Orcs simd wahrscheinlich auch schon in der Näher von Esgaroth.“
Tief hole ich Luft, fasse wieder einen klaren Gedanken. ,,In Ordnung. Lass uns gehen.“

In der Seeatadt angelangt, teilen wir uns auf, um die Gemeinschaft um Thorin Eichenschild zu suchen.
Auf leiser Sohle schleiche ich über die Dächer der Stadt, doch nirgends ist auch nur ein einziges Anzeichen auf ihre Anwesenheit zu finden.
Es scheint​, als wären sie nie gier gewesen oder, dass sie noch gar nicht hier waren. ,,Hast du sie gefunden?“ dringt die Stimme von der Elbin an mein Ohr. ,,Nein, gar nichts. Du?“ ,,Auch nichts.“ nuschelt sie, während sie sich erneut umschaut. ,,Was wo... Tauriel, guck, dort.“ Ich deute auf ein naheliegendes Dach, auf dem Orcs erscheinen. Unter ihnen ist Bolg, der Sposs Azogs. ,,Die verfolgen wohl die Zwerge.“ flüstert Tauriel neben mir. ,,Ja. Wir müssen sie aufhalten. Los!“
Gemeinsam schleichen wir auf sie zu.
Doch wir werden entdeckt und der Kampf beginnt.
Bolg und zwei andere Orc verwickeln mich in eine Rangelei. Schon bald verliere ich Tauriel aus den Augen.
Die zwei Handlanger erledige ich schnell. Bolg allerdings, ist ein hartnäckiger Gegner.
Immer wieder trifft er mich und gerade, als ich denke, ich habe ihn tötlich getroffen, knallt er mich gegen einen der Balken, der ein Haus stützt und flieht.

Benommen torkel ich einen Schritt nach vorne. Dabei wische ich mir Blut aus meinem Gesicht. Das Biest hat mich doch ernsthaft getroffen.
,,Legolas, wir müssen sie verfolgen.“ ertönt plötzlich die Stimme meiner Genossin. Ein kurzes Nicken meinerseits und schon nehmen wir ihre Verfolgung auf.

Opfer? Thranduils FehlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt