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Alec lief die knarzenden Treppen des großen Hauses empor.

Er sah sich ehrfürchtig um.

Wie immer, wenn er sich hier aufhielt überkam ihn dieses merkwürdige Gefühl.

Ein Gefühl der Angst, der Verzweiflung und des Unwohlseins.

Gleichzeitig verspürte er jedoch ein starkes Bedürfnis jedes Mal wieder hierher zurück zu kehren.

Alec schluckte.

Die alten Gemälde an den Wänden starrten ihn unablässig an, während er einen der langen Flure hinunter lief.

Er hatte das Gefühl aus jedem starrte ihm das gleiche Augenpaar entgegen.

Gelbgrün leuchtende Katzenaugen.

Die Augen, die er in seinen schlimmsten Träumen sah.

Die Augen, die er in all seinen Träumen sah.

Alec blieb vor einer Tür stehen und strich mit der Hand über die große vergoldete Klinke.

Alles in ihm schrie, er solle umkehren und dieses Haus vergessen, aber er konnte nicht.

Er brauchte dieses Haus.

Vor allem aber, brauchte er den Besitzer des Hauses.

Er wollte die Türklinke gerade runter drücken, da schwang die Tür auf.

Alec erstarrte.

Der Herr des Hauses hatte ihm den Rücken zugekehrt und stand vor einem der großen Fenster.

Alec sah nur seine Silhouette.

Lang und schlank stand er da, die Arme vor der Brust verschränkt, an einem Glas nippend.

Alec lief ein Schauer über den Rücken.

Er näherte sich dem Umriss im Fenster.

Als er nah genug war, ließ er die Arme über den muskulösen Oberkörper der Person vor ihm wandern.

Die Person reagierte nicht. Alec war es gewöhnt, aber er fühlte sich jedes Mal wieder schlecht.

Alec trat einen Schritt zurück und kniete sich auf den Boden. Er senkte den Blick auf den Fußboden und faltete seine Hände in seinem Schoß.

„Darf ich?“, fragte er unterwürfig.

Der lange Schatten vor ihm bewegte sich.

„Wann wirst du lernen, dass du mich nicht anfassen sollst?“, knurrte eine tiefe Stimme.

Alec hob den Blick nicht vom Boden und betrachtete nur die Schuhspitzen seines Gegenübers, als er sich zu ihm drehte.

„Ich konnte mich nicht zurück halten.“, Alecs Stimme zitterte während er antwortete.

Die Füße verschwanden aus seinem Blickfeld und er hörte, wie sich der Herr des Hauses in dem großen, schwarzen Ledersessel niederließ, der am Schreibtisch stand.

„Sieh mich an.“, flüsterte die Stimme.

Alec sah auf und drehte ihm den Kopf zu.

Ein Schauer überzog seinen Rücken, als er direkt in die gelben Katzenaugen sah.

Sie gehörten zu diesem unglaublichen Gesicht, was Alec aber immer wieder über seine brennenden Augen vergaß. Jedes Mal wieder war er erstaunt wie wenig dieses hübsche Gesicht zu dem starken Charakter seines Besitzers passte.

Die dunklen Ränder, die sich um die stechenden Augen zogen, funkelten hier und da geheimnisvoll. Seine schwarzen Haare standen wie Stacheln von seinem Kopf und Alec wunderte sich, dass sich ein leichter Bart um seinen Mund zog. Normalerweise rasierte er sich, obwohl ihm der Bart unglaublich gut stand.

Devil within - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt