Kapitel 4

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"Ich habe mich von ihm getrennt weil ich ihn nicht mehr geliebt habe." "Was hat er denn so schlimmes verbrochen?" fragte Marry neugierig. "Nichts, es ist einfach so passiert. Man kann die Liebe nicht beeinflussen." "Ja, leider." "Wieso leider?" "Ich habe keine Chance an Jack heran zu reichen, also wäre es doch besser, wenn ich mich in jemand anderen verliebe." "Sag so etwas nicht, sonst hast du verloren befor du angefangen hast." "Wieso habe ich ihn eigentlich nicht auf der Wache gesehen?" "Die Wahrscheinlichkeit das du ihn da triffst ist sehr gering." "Wieso dass?" "Er ist immer auf Streife oder bei Einsätzen, er kümmert sich nicht um die Gefangenen" "Misst, wie soll ich ihm denn so noch einmal begegnen?" fragte Marry verzweifelt. "Du könntest ja Polizistin werden" schlug Amber vor und beide mussten lachen. "Ich muss jetzt wirklich los, aber ich geb dir meine Nummer, dann können wir uns vielleicht ja noch mal treffen." "Ja, danke dass ist echt nett" Amber kritzelte ihre Handynummer auf ein Stück Papier und gab es Marry. "Danke, darf ich dich etwas fragen?" "Ja, schieß los." "Wieso machst du das alles eigentlich?" "Nun ja, ich denke Jack könnte eine Freundin wie dich sehr gut gebrauchen, dann wird er vielleicht etwas lockerer. Ich muss jetzt aber echt gehen." "Tschüss" "Tschüss" Marry winkte Amber hinterher. Sie fragte sich was Amber mit "locker werden" meinte. Bevor sie nach hause ging schaute Marry sich das Haus, in dem Jack seine Wohnung hatte noch mal an. Sie nahm sich vor, irgendwann einmal in seinem Wohnzimmer zu sitzen und zu sagen: "Jack Schatz, bringst du mir ein Glas Wasser mit." Als sie am Abend nach hause kam, lag sie auf ihrem Bett und starrte auf Ambers Telefonnummer. Sie fand Amber von Anfang an echt nett, aber sollte sie sie wirklich noch mal anrufen. Wie könnte Amber ihr schon helfen? Marry wollte einen wasserfesten Plan. Und Polizistin werden war kein besonders guter Rat, auch wenn es nicht ernst gemeint war. Bevor sie einschlief dachte sie noch einmal an Elli. Sie fragte sich, wie es ihr wohl ging. Marry nahm sich vor sich bei ihr zu entschuldigen und ihr alles über den Polizisten und ihre Gefühle für den Unbekannten zu erzählen. 

Am Nachmittag machte Marry sich auf den Weg zur Wache. Sie bog um die Ecke und erblickte den riesige grauen Block. Sie wollte das Gebäude gerade betreten, als sie von einer bekannten Stimme aufgehalten wurde. "Hey Marry." "Hi Amber.", antwortete Marry ihr, während sie sich zu der jungen überaus hübschen Frau umdrehte. Sie fragte sich, ob Amber vielleicht Model war. "Ich habe hier etwas für dich." Neugierig trat Marry einen Schritt auf sie zu. Amber drückte ihr ein schwarzes Buch in die Hand. "Mach es erst zuhause auf." "Zuhause?" "Ja." "Wieso?" "Lass dich überraschen." Noch ehe Marry sich bedanken konnte, war Amber verschwunden. Verwirrt packte Marry das alte Buch in die Tasche, obwohl sie vor Neugier platzte. Sie betrat den kalten Raum. Diesmal saß Elli am mittleren Tisch. Neben ihr stand der alte Mann Marry fragte sich, ob er überhaupt noch in der Lage wäre, ein Gurkenglas zu öffne. Geschweige denn einen Verbrecher aufzuhalten. Zögernd setzte Marry sich hin. "Tut mir leid wegen Gestern Elli, wie geht's dir?" "Ist schon gut, mir tut es auch leid. Du musst mir nichts erzählen." Marry lächelte ihre Freundin an. "Weißt du, ich würde dir ja gerne alles erzählen, aber es geht hier die anderen nichts an. Wenn du das verstehst." "Ja, klar." "Danke Ellie. Du bist ein Schatz!" "Ich bin trotzdem neugierig!" "Also gut." "Du erzählst es mir?!" Marry nickte. Sie hatte es sich vorgenommen und musste ihren Vorsatz erfüllen. "Wie sieht er aus?" Wie sollte Marry ihn am besten beschreiben? Sie hatte ihn ja kaum gesehen! Schließlich hoffte sie auf das gute Gespür ihrer Freundin. Mit wenigen Tipps würde Elli wissen, wen sie meint. "Du hast ihn schon Mal gesehen." "Echt?" "Ja, es ist gar nicht lange her. Ich kenne ihn aber eigentlich nicht. Er saß in einem Auto. Auf dem Beifahrersitz. Du hast in einem ähnlichen Auto gesessen." Marry schaute ihre Freundin geheimnisvoll an und hoffte, dass sie es verstand. Elli überlegte kurz. Dann sah Marry wie Ellis Augen aufleuchteten. "Nicht dein Ernst!" "Doch", gab Marry kleinlaut zu.

Ein Herz und eine WaffeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt