Kapitel 8

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"So Leute es wird langsam Zeit eine Gruselgeschichte zu erzählen, findet ihr nicht?", grinste ich in die Runde. "Ja, super Idee", stimmten meine Klassenkammeraden zu. Die Lehrer beachteten unser Getratsche gar nicht, sie waren anscheinend zu beschäftigt darüber zu diskutieren welches ABBA-Mitglied am zerfall der Band, die größte Schuld trug. Richtig unnötiges Thema.

"Und wer beginnt?", fragten Michi während er auf einen Stecken gespießte Marshmallows grillte. "Lasst das mich übernehmen", rief ich.

Verschmitzt grinste ich in mich hinein und erhob meine Stimme:

"Also, in meiner Geschichte geht es um eine klasse die einen Wanderausflug machte." einige grinsten, da das auf unsere Klasse zutraf. "Die jungen Schüler befanden sich in einem Wald. Nach und nach verschwand einer von ihnen. Ihre Körper wurden nie gefunden und es gibt keine Spur wo sie sein könnten. Es gibt Gerüchte, dass sie entführt und gefoltert wurden. Andere behaupten sie wurden von einem Ungeheuer gefressen. Es gibt auch Theorien, dass sie Kannibalen wurden und sich gegenseitig aufaßen, aber dann hätten Knochen gefunden werden müssen." Das Lagerfeuer knisterte und die Blätter raschelten leise im Wind. "Angeblich ist das in diesem Wald hier geschehen." Ich grinste während Amelie den Tränen nahe stand. Sie war ein zartes, verletzliches und ängstliches Mädchen.

Fabian erlaubte sich einen Spaß und schlich sich von Hinten an sie heran. Mit einem "BUH", packte er sie an den Schultern und die Blondine gab einen lauten grellen Schrei von sich. Lachend hielt ich mir die Ohren zu.

Langsam gingen die Schüler hintereinander zu Bett bis nur mehr ich und die Brillenschlange neben der ich in der Schule saß da waren. Er war mir nie sonderlich aufgefallen. Aber jetzt trug er keine Brille und sah ziemlich gut aus. Was rede ich da? Er sah richtig gut aus. Er hatte dunkelbraune haare und warme, dunkelbraune Augen die im Dunklen schwarz wirkten. Sein Name war Dylan. Er trug diesen englischen Namen weil seine Eltern aus England stammten. Ich war noch nie in England aber ich stellte es mir dort ziemlich schön vor. Natürlich kannte ich es aus Filmen und von Bildern aber das war bestimmten etwas anderes als es wirklich zu sehen.

Ich stocherte etwas mit einem Stock im Feuer herum. "Sag mal wo ist eigentlich deine Brille?", fragte ich während ich auf das Feuer sah. Ich war es nicht gewöhnt mit ihm zu sprechen, obwohl er neben mir saß. Wir haben bis jetzt immer nur das nötigste mit einander geredet. "naja eigentlich brauche ich keine Brille....ich trage sie nur um nicht aufzufallen." "Was?", nun sah ich ihn endlich an, mit einem verwirrten Blick. Seine Augen spiegelten das Feuer das flackerte. Langsam verstand ich wieso er eine Brille trug. Er war richtig attraktiv und wollte nicht, dass die Mädchen ihn nervten. Zumindest war das meine Theorie. "Ich hab sie in meinem Zelt liegen". lächelte er mich an. Dann zückt3e er sein Handy aus der Hosentasche und betrachtete den blendenden Display stirnrunzelnd. "Du- du hast ein Handy dabei?" "Ja sieht man doch, die Lehrer haben eh nicht kontrolliert und ich brauche es nunmal." "Auf die Idee es mit zu nehmen hätte ich auch kommen können", mit der Handfläche schlug ich mir auf die Stirn. Er hob eine Augenbraue und stand auf. "Dann wünsch ich dir noch gute Nacht Kathi", sagte er während er in Wald ging. "Warte wo willst du hin?" Schnell stand ich auf. "Ich muss noch was regeln", sagte er während er auf sein Handy deutete. "Okay, dann dir auch gute Nacht." Langsam verschwand er im dichter werdenden Wald und ich sah ihm nach.

"Hey wach endlich auf Kathi!", weckte mich Laura indem sie mich rüttelte. "Ja ich bin ja wach", sagte ich verschlafen und rieb mir die Augen. Als ich mich anzog knackten mein Knochen beinahe durchgehend. "Dieser Boden ist echt unangenehm", jammerte ich. "Los beeil dich die Meier nervt schon", hetzte sie mich. "Jaja ich bin ja gleich fertig"

Etwas zerstört krabbelte ich aus dem Zelt und versammelte mich bei den restlichen Schülern die bei den Lehrern standen. "Wisst ihr wo Michael ist?", fragte Herr Temmel mit besorgtem Blick. "Was ist los?", fragte ich während ich meine Hand vor den Mund hielt weil ich gähnen musste.

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