Schwermütig richtete ich mich auf und blickte mich um. Alles war still und es schienen alle seelenruhig zu schlafen. Zumindest dachte ich das bis ich in der Ferne einen leisen Schrei vermerkte. Ohne darüber nachzudenken lief ich los in die Richtung von der er kam. Ich lief und lief und lief, fand aber nichts und niemanden. Vielleicht war es ja auch nur Einbildung? Bin ich das jetzt alles um sonst gerannt? , dachte ich mir genervt. Was bin ich eigentlich für ein Mensch? An einem Tag töte ich Menschen am Nächsten will ich sie retten...
Erneut schweifte mein Blick herum und ich bemerkte, dass ich im dichteren Teil des Waldes war. Kaum einige Sonnenstrahlen konnten ihren Weg durch die Blätter finden und es herrschte eine gedrückte Stille. Ich versuchte mit aller Mühe die mir zur Verfügung stand meinen Weg zu den Zelten zurück zu finden und irrte durch das dichte Waldgebiet. Nach einigen Stunden gab ich das Suchen einfach auf, da meine Beine bereits sehr schmerzten und ich gefühlte 10 Blasen hatte.. Plötzlich brach das Knacken eines Astes diese unangenehme Stille. Erschrocken drehte ich mich im Kreis und hielt ausschau nach dem, das es verursacht hatte.
"Hallo?", fragte ich vorsichtig. Nach dieser Frage kam unerwarteter Weise jemand von hinter einem Baum hervor. Einige Momente starrte ich es nur an. Es war ein Mensch, der in Schwarz gekleidet war. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, da ich kurzsichtig war und es nicht gerade nahe zu mir stand. Andererseits war es aber auch nicht allzu weit weg.
Es kam mit eiligen Schritten auf mich zu und im ersten Moment stand ich wie angewurzelt da. Glücklicherweise lockerten sich meine Muskeln schnell und ich lief los so schnell ich konnte. Ich wagte keinen einzigen Blick zurück aber spürte, dass es mir immer näher kam. I
"BLEIB STEHEN!", rief es mir dauernd zu. Diese Rufe beachtete ich nicht und ran weiter um mein Leben. Verdammt was will es?! Da packte es mich an der Schulter und zog mich zu Boden. Ich versuchte mich zu wehren -vergeblich.
Nun traute ich mich meine Augen zu öffnen. Über mir kniete Dylan, der total außer Puste war und nach Luft rang. "Wieso läufst du weg?", brachte er mit einem Keuchen raus. "Ich-ich...ich wusste nicht, dass du es bist..." "Alle suchen dich", gab er mir als Antwort. "Tut mir Leid... aber ich dachte...ach egal, lass uns zurück gehen.", sagte ich etwas verwirrt.
Nebeneinander gingen wir stillschweigend den Weg zuzrück. Erneut wunderte ich mich darüber woher er den Weg kannte oder wie er ihn sich gemerkt hatte. Oder irrten wir einfach auf gut Glück herum? Anscheinend nicht, denn bereits nach ein und halb Stunde hörte ich die mir erste vertraute Stimme. Doris. Das bedeutete die Anderen mussten auch in der Nähe sein.
Wir traten gemeinsam auf die Lichtung, bei der unsere Zelte standen. "Danke fürs Zurückbringen", murmelte ich leise. "Nichts zu Danken", meinte er und legte seine Hand um mich. Das hatte er noch nie gemacht. Wir hatten generell immer wenig Körperkontakt. Das Maximum war erreicht gewesen als wr uns durch Zufall berührt hatten. Aber das hatte sich anscheinend geändert.
"KATHI!", schrie mich Laura mit Tränen in den Augen an. Mir war unklar ob sie weinte weil sie Angst um mich hatte oder weil sie sich freute, dass ich wieder zurück war. "Ich war doch nur kurz weg", grinste ich sie an und musste mich bemühen nicht umzufallen, da sie sich auf mich gestürzt hatte. Es kamen immer mehr Kammeraden dazu und so entstand ein friedlicher Moment -Gruppenkuscheln. Der Einzige der wiedermal nicht mit machte war Dylan. Nunja er war halt eigen.
Ich betrachtete meine Klassenkammeraden. Und da fiel mir auf das wieder jemand fehlte.
"Hey, wo ist Annika?", ich sah mich fragend um, aber niemand antwortete. "Sie war wohl die Nächste....", meinte Fabian der sich wieder mal zu Wort meldete. "Ich versteh es einfach nicht, wieso verschwindet dauernd wer?", klagte Doris. "Ich weis nicht... Wieso habt ihr mich überhaupt gesucht? Ich hätte die Nächste sein können", fragte ich verwirrt. "Wir-wir haben dich auch nicht gesucht...zumindest nicht alle. Wenn mans genau nimmt war es nur Dylan...." Ich war Dylan einen dankenden Blick zu und beschloss später mit ihm zu reden.
Ich verstand wieso sie mich nicht gesucht hatten. Sie hätten selbst dabei draufgehen können. Langsam wurde mir klar, dass der Schrei den ich gehört hatte, der von Annika gewesen sein muss. Ich wollte zu ihr laufen um ihr zu helfen und Dylan muss mich wohl bemerkt haben, also ist er mir nach. Wäre er nicht da gewesen, hätte ich wahrscheinlich nie mehr zurück gefunden.
Die Sonne prallte zwar vom Himmel aber wir saßen allesamt, zumindest das was noch von uns übrig war, in der geborgenen Sicherheit der Bäume, die uns Schatten spendete. Ich fand, dass nun der perfekte Zeitpunkt war um Dylan darüber zu reden, also verließ ich meinen bequemen Platz und ging zu ihm rüber.
"Hey, dich hatte ich jetzt aber nicht erwartet", zog er eine Augenbraue hoch. "Oh, wen denn sonst?" "Um ehrlich zu sein niemanden", er lachte leise. "Naja ich wollte mich dafür bedanken, dass du mich wieder her gebracht hast", lächelte ich ihn mit einem Strahlen an. "Nicht der Rede wert", meinte er und legte seinen Kopf in den Nacken. Er sah hinauf in die Baumkrone und erneut sah er so unglaublich gut aus. Hör auf Kathi. Hör auf. Du kennst die Regel - nicht verlieben.
Ich drehte mich um und machte mich bereit zu gehen aber er hielt mich am Handgelenk fest. "Bleib noch, etwas Gesellschaft würde mir nicht schaden. Bitte...", er sah mich mit dem Hundeblick an und ich konnte nicht anders als einzuwilligen. "So langsam bräuchten wir wieder Vorräte", meinte ich besorgt. "Ja da hast du recht....aber ich glaube nicht, dass wir noch lange so viele sein werden." "Was glaubst du wird mit uns geschehen?", fragte ich besorgt. "Ich weis es nicht....Aber bis dahin sollten wir uns nicht mit diesen Gedanken plagen." Er lächelte mich ermutigend an.
Mittlerweile hatte ich aufgehört mich darum zu kümmern wer noch da und wer weg war. Es war mir einfach egal. So wie alles andere. Ich vermute es hatte irgendetwas mit Incubus zu tun. Naja er war der einzige der immer bei mir war... Einerseits gut weil ich nie alleine war anderer seits schlecht weil er böse war. Das ist ein widerspruch in sich kathi! Man bist du blöd.
Ich setzte mich neben Dylan und folgte seinem blick in die Baumkrone wo die Blätter vom warmen Sommerwind leicht hin und her gewippt wurden. Vertieft in dieses ruhige Bild glitten meine Finger langsam zu denen von Dylan. Ich spürte seinen überraschten Blick auf mir ruhen, wendete den Blick aber nicht ab. Nun saßen wir da, still und händchenhaltend. Wie 2 ganz normale Jugendliche.
Die Sonnenstrahlen wärmten meine Haut und langsam vielen meine Augenlieder zu. Doch ich riss sie sofort wieder auf als ich eine zähe, klebrige flüssigkeit an meiner Hand verspürte...
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HorrorEine kleine Schmuckkiste die mehr Unheil mit sich bringt als erwartet...Ein Mädchen, das zum Opfer eines Dämons wird......Und ein Spiel, das sie bis an die Grenze des Wahnsinns treibt. {WARNUNG: Es ist brutal...