Feels

하나 [1]

Etwas verwirrt darüber, wer es sein konnte, der an meiner Tür geklingelt hatte, ging ich hin und öffnete sie.
Ich dachte, es wäre Jimin.
Wir waren für heute verabredet, aber nicht so früh.
Doch es war niemand da.
Ernsthaft? Ein Klingelstreich?
Ich trat etwas aus der Tür, um zu gucken, ob jemand in der Nähe war, doch dabei tritt ich auf etwas.
Es war ein kleine rotes Buch, ich bückte mich runter und hob es dann langsam hoch, ehe ich die Tür schloss und damit ins Wohnzimmer ging.

Ich hielt das kleine rote Buch in den Händen und drehte es um. Als ich es genauer betrachtete blieb mir kurz der Atem stehen und ich hatte Angst vor dem Inhalt.
Vorne war "Taekook" eingraviert, was heißt, dass es nur von Tae kommen kann. Und genau deshalb hatte ich Angst davor, zu lesen, was drinnen stand.

Ich beschloss es beiseite zu packen.
Jetzt gerade konnte ich es nicht angucken, nicht jetzt.
Ich würde wieder anfangen zu weinen, selbst jetzt war ich kurz davor, aber Jimin würde bald kommen, da konnte ich nicht verheult vor ihm stehen.

Ich muss zugeben, Jimin war nur Ablenkung, damit ich Tae vergessen konnte, alles, was vorgefallen war vergessen konnte, aber es ging nicht.
Um ehrlich zu sein wollte ich Tae auch nie vergessen.
Ich liebte ihn immer noch, so sehr, egal, was er gemacht hatte.
Jimim war eher...eher wie ein Freund für mich, als ein fester Freund.
Außerdem konnte er nichts auch nur ansatzweise so gut, wie Tae.

Taes Umarmungen waren viel herzlicher, wärmer, gefühlvoller und ich habe mich bei ihm immer geborgen gefühlt.
Das hatte ich bei Jimin nie.
Nicht mal, wenn wir uns küssten.
Taes Küsse waren viel liebevoller, zärtlicher und auch leidenschaftlicher.
Seine Lippen waren viel weicher, als Jimins.
Tae war viel perfekter.

Ich hatte mittlerweile das Gefühl, dass Jimin nur mit mir zusammen war, um mich ins Bett zu kriegen.
Wenn Jimin mit mir schlief war es alles andere, als gefühlvoll.
Von Liebe war nichts zu spüren.

Ich meine, okay, Kuschelsex ist ja auch langweilig, aber Tae war so...egal, was er tat, er war immer gefühlvoll und hatte darauf geachtet, mich niemals zu verletzen.
Sowas konnte ich von Jimin nicht behaupten und je länger ich mit Jimin zusammen war, umso mehr vermisste ich Tae.

Jetzt kam noch dieses kleine Buch da, von Tae.
Ich konnte das nicht mehr lange und ich wollte das auch nicht mehr lange.
Ich hatte ihn ja oft auf dem Schulhof gesehen, wie er manchmal zu mir rüber sah.
Ich hatte keine Ahnung, wann er das letzte mal gelächelt hatte.
Jimin meinte ich sollte mich nicht mehr um Tae kümmern, weil dieser es nicht verdient hatte.

Aber es tat mir leid, ihn so zu sehen.
Er sah immer so zerstört aus, so verletzt.
Ich wusste, dass er mich nie mit Absicht allein stehen lassen hatte.
Er hätte auch nie wissen können, dass ich mit meinen Eltern viel Stress hatte.
Ich hatte es nie geschafft, es ihm zu sagen.
Ich hatte es manchmal versucht, aber sobald er nicht einmal reagiert hatte, hatte ich es aufgegeben.
Und dann habe ich einfach so Schluss gemacht, und bin mit Jimin zusammen gekommen, um ihn zu vergessen.
Jedoch wollte ich das jetzt nicht mehr, weil ich merkte, dass es nichts brachte und ich Tae immer noch liebte.

Ich saß lange in meinem Sessel und überlegte, ehe ich Jimin absagte, mir das Buch nahm und anfing zu lesen.
Den Zettel, der zusammengefaltet vorne am Buch befestigt war, steckte ich hinten ins Buch und schlug die erste Seite auf.