5. Ein Flug durch die Lüfte

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Der Wind peitschte gegen mein Gesicht und ich sah, wie wir immer weiter in die Höhe flogen.
All das dort unter mir, sah jetzt aus, wie kleine Armeisen, selbst mein Schloss war nicht viel mehr. Der Drache hielt mich mit seinen Krallen fest und das einzige was ich mich fragte, war.
// wo zum Teufel er mich hinbrachte// doch es spielte jetzt auch keine Rolle mehr.
Einerseits hatte er mir ja, so gesehen mein Leben gerettet, ein fremdes Wesen, das schon seit Jahrhunderten als Ungeheuer galt.
Ich rührte mich nicht, sprach nichts oder tat irgendetwas, ich betrachtete einzig und allein diese atemberaubende Landschaft, die sich unter mir erstreckte. Der Drache verlor immer wieder an Höhe, weswegen ich noch mehr verschiedene Dinge entdecken konnte, viele Berge, Dörfer, Wälder oder Seen, hatte ich bis jetzt gesehen. Mehr als in 17 Jahren, hatte ich heute von meinem Land entdecken können. Selbst fremde Länder umkreiste er und ich fragte, mich wohin er mich noch fliegen wollte. Wo war sein Ziel? Hatte er überhaupt ein? Das waren meine Fragen, aber eine Antwort würde er mir wohl kaum liefern.

Dass er mich Entführt hat, wird wohl jetzt, niemanden interessieren.
Mein Vater ist Tod und mein Onkel auch, wer würde mich jetzt noch suchen kommen? Wahrscheinlich niemand, das Volk mochte mich seit meiner Geburt nicht, sie zeigten oft Angst gegenüber mir, warum? Das habe ich mich selbst oft gefragt, meine Mutter ist schon seit meiner Geburt verstorben und Geschwister? Ich hatte zwar welche, aber sie haben ihr eigenes Leben, weit weg von meiner Heimat. Wie soll ich sagen, sie waren schon alle Verheiratet, selbst meine zwei älteren Brüder. Ich war das Küken in meiner Familie und zugleich auch das schwarze Schaf. Das Kind, das ihre Mutter getötet hat, obwohl ich nichts dafür kann, gaben sie mir immer die Schuld daran. Außer mein Vater, dieser liebte mich sehr und ich liebte ihn.

Was wohl mein nicht Ehegatte, jetzt tun wird? Wahrscheinlich wird er zurück nach Hause reisen und verschwinden. Ich glaube kaum, das Jemand wie er, länger in meiner Heimat bleiben würde, in der Hoffnung, er könnte mich finden. Wenn er dies überhaupt wollte, ich war Geschichte und es war mir Momentan auch egal, wo dieser Drache, mich hinflog.

Das einzige was Zählt, ist das ich endlich weiß, wer meinen Vater ermordet hatte und das dieser kein Herz mehr in sich trug. Dafür war ich diesem Drachen, wirklich dankbar, so kalt es auch klang, mein Onkel hatte diesen Tod rechtlich verdient.

Ich war an meiner eigenen Hochzeit, von einem Drachen entführt worden.
Das klang wie in einem Märchen, das man schon seit Jahrhunderten sich erzählte.
In diesem Märchen, handelte es sich, um eine junge Frau, die am Bergende sich in die Tiefe fallen ließ. Es heißt, sie wollte den Mann nicht Heiraten, den ihr Vater für sie Versprochen hatte.
Den ihre liebe galt, lediglich einem anderen, doch bevor die Frau auf dem Boden aufprallte.
Fing sie ein riesiges Ungeheuer ab, eine Kreatur mit breiten und großen Flügeln, mit einem gut gebauten und starken Körper. Er wird als Hüter des Himmels benannt und das ganze Märchen ähnelte dem, was mir Heute passiert war.

Ich wurde vom Hüter des Himmels entführt, aber gleichzeitig auch gerettet.
Wo er mich auch hinflog, ich würde mich nicht gegen ihn stellen, den was könnte ich schon ohne eine Waffe gegen ihn ausrichten? Dazu kommt, das ich nicht einmal in der Lage wäre, ihm etwas anzutun, den er ist wahrscheinlich der letzte seiner Art? Zudem habe ich als Kind, immer davon geträumt, eines Tages einen Drachen zu treffen. Zwar habe ich mir das ganze etwas anders vorgestellt, jedoch fühlte ich mich freier als je zuvor.

Ich berührte mit meinen Händen seine schuppige Haut, sie fühlte sich rau und kalt an.
Doch irgendwie, durchströmte mich etwas, ein Gefühl von Sehnsucht, warum? Das wusste ich nicht, aber es hatte etwas Besonderes an sich. Der Drache drehte sein Kopf zu mir und schaute mich mit seinen strahlend gelben Bernstein farbigen Augen an, sie funkelten wunderschön, als die Sonnenstrahlen auf diese schien. Wie ein Insekt im Bernstein, fühlte ich mich von diesen Augen angezogen. "Du bist ein wunderschönes Exemplar" sprach ich vor mich hin, wahrscheinlich konnte er mich nicht verstehen, aber das war mir egal. Auch diese Situation, das er mich in seinen Fängen hatte und mich einfach Fallen lassen könnte, wenn er wollte. Doch irgendetwas in mir sagte, er würde dies nicht in Erwägung ziehen. "Würdest du mich...auf deinem Rücken fliegen lassen? "Fragte ich ihn, erhoffte jedoch keine Reaktion.

Plötzlich entspannten sich seine Krallen, die meinen Körper festhielten und dann ließ er mich los. Ich konnte nicht tun, nichts sagen, ich war zu überrascht, hatte ich etwas Falsches gesagt?
Ich drehte mich im Flug und sah jetzt direkt zu Erde, der Wind peitschte gegen meinen Körper und ich rechnete damit, dass ich wohl bald aufschlagen würde. Doch da tauchte der Drache auf, er war niedriger geflogen und fing mich jetzt ab. Ich landete auf seinem schuppigen Körper und tat mich schwer, irgendwo festzuhalten, doch dann packte ich einfach einen seiner Zacken, die aus seinem Rücken ragen.

Kaum zu glauben, ich flog auf einem waschechten Drachen und noch dazu, hatte ich nicht einmal Angst. Ich spürte jetzt, noch mehr die Freiheit und jubelte herum. Es war einfach ein tolles Erlebnis und noch nie, hatte ich so viel Spaß, doch das Fliegen auf einem Drachen, war natürlich zu atemberaubend toll. Ich hielt mich sehr fest an seinen Zacken und genoss den Flug.
Mein wunderschönes weißes Kleid flatterte im Wind, ich schloss meine Augen und spürte den kalten Windzug der durch meinen Körper fuhr und fühlte wie der Wind durch meine Haare wehte.





דְרָקוֹן|Dragon blood|Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt