4. Der Hüter des Himmels kehrt zurück

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Doch da war es auch schon zu spät, denn der Drache hatte uns fast erreicht, plötzlich schoss etwas auf den Drachen zu, mein Onkel hatte seine Armbrust geholt und wollte es wohl mit dem Drachen aufnehmen. " Du wirst, wie deine Vorfahren enden, du Ungeheuer!", schrie mein Onkel zum Drachen und schoss immer wieder auf diesen. Doch seine Pfeile prallten, nur wie Zahnstocher an ihm herab und er machte sich bereit, er fing an Feuer zu speien, doch dieses Feuer war nicht wie üblich Rot, nein er speit schwarzes Feuer. Meine Augen weiteten sich, mein Körper wollte sich nicht bewegen, ich schaute einfach zu, wie dieses von mir geliebte und verehrte Geschöpf, alles nieder brannte. Es war keine Angst, die mich hier festhielt, nein, es war etwas ganz anderes. Doch was? Das konnte ich mir selbst nicht beantworten, war es Begeisterung? Oder der Überraschungsmoment? Vielleicht war es aber auch, eher der Grund, das ich schon immer daran festgehalten habe, das mein Onkel nicht alle Drachen eliminiert hatte, dass es bestimmt noch irgendwo Drachen gibt, diese aber nur auf einen Moment warten, an denen sie Angreifen können und genau solch ein Moment, war jetzt gekommen.

" Lucy " sprach eine ruhige und raue Stimme zu mir, ich schaute um mich und entdeckte meinen... ähh? Nicht Ehemann? Ich sah ihn fragend an und dann winkte er mich zu sich.
Ich blieb jedoch angewurzelt stehen, doch da kam er auf mich zu, packte meine Hand und zog mich mit sich. "Das ist ja mal eine tolle Hochzeit, findest du nicht auch?", fragte er mich und wahrscheinlich war es sarkastisch gemeint, jedoch waren meine Gedanken so zerstreut, das ich einfach nur nickte. Doch dann hörte ich einen Schrei, mein Onkel, schrie um sein Leben und ich drehte mich zu ihm um. Er hielt seine kleine Armbrust zum Drachen und lehnte an der Schlossmauer. "Bitte, tue mir nichts... Bitte... hab erbarmen mit mir..." flehte er um sein Leben und ich blieb stehen. " Du kannst ihm nicht helfen" sprach Ivan zu mir und ich drehte mich zu ihm um und sah ihn in seine sehr blauen Augen und schüttelte dann mit dem Kopf" Wahrscheinlich hast du Recht und eigentlich hat er es nicht verdient... aber er ist mein Onkel" antwortete ich ihm. Ivan ließ mich jedoch nicht los und zog mich einfach mit sich" Ivan... bitte... lass mich los" schrie ich ihn an und sah dann wieder zum Geschehen. Der Drachen landete vor den Augen meines Onkels und ich wusste, wenn ich jetzt nichts tue dann... naja dann würde er Sterben. Also, riss ich mich, so fest ich konnte aus seinem Griff und stürzte ohne einen Plan ins Getümmel. "Geh Weg von ihm!! ", schrie ich den Drachen an, als ich auf ihn zu lief, mein Onkel entdeckte mich, zitternd und erbärmlich stand er da, gegen die Mauer gepresst und sah mich fragend an. " Oh, mein gutes Kind, du kommst deinem alten Onkel zu Hilfe... Lucy... bitte hilf mir... töte dieses Ding!! Ich .... ich verzeihe dir... den Mord an meinen Vater alles aber bitte rette mich" rief er mir zu, seine Worte klangen verzweifelt, jedoch total feige, er konnte nicht einmal jetzt zu geben, das er meinen Vater getötet hatte, nicht einmal jetzt. Das fragwürdigste ist jedoch, das er sonnst es gar nicht gerade mit ansah, wenn Frauen kämpften, aber jetzt? Jetzt war es okay?

Jedoch hatte ich keine Zeit, mir länger Gedanken zu machen, den plötzlich packte er meinen Onkel und sah mich mit seinen Bernstein farbigen Augen direkt an.
Ich schluckte und wusste nicht was ich machen oder unternehmen sollte und blieb einfach nur stehen. "Lucy... hilf mir! Bitte hilf mir!", schrie der Mann, der meinen Vater kaltblütig ermordet hatte, zumindest glaube ich das und genau dies hielt mich von irgendeiner Handlung ab.
Doch da schossen auch schon mehrere Pfeile auf den Drachen zu, ein lautes Brüllen erklang und er ließ meinen Onkel frei. Der Drache breitete seine Flügel aus und flog empor.
Ich lief zu meinen Onkel und half ihm auf" Onkel? "sprach ich zu ihm und er blickte mich kalt an. " Du dreckiges Weibsstück...", schrie er mich an, ich ließ ihn los, sein Verhalten wirkte jetzt, wieder wie sonst, doch seine Augen, strahlten noch etwas viel angst einflößender aus.
"Ich... werde dich töten! Du hast mich da fast sterben lassen" schrie er mich erneut an und zog sein Schwert. "Dafür wirst du jetzt als Opfer dienen" meinte er und rannte auf mich zu, das ganze ging eindeutig nach hinten los. Meine Zweifel waren zwar immer noch vorhanden, aber dann, als er mit dem Schwert ausholte und schrie" Stirb! Folge deinem Vater! " war ich mir zu 99% sicher, dass er den Tod meines Vaters ausgeübt hatte. Mein Blick veränderte sich" Du hast ihn getötet?" fragte ich ihn, als wäre ich erschrocken über diese Erkenntnis" Ohja, ich habe ihn eigenständig ermordet, er war schon immer zu lieb und großzügig, er war einfach zu gut für die Welt und da er mir nicht die Krone überreichen wollte, sondern dir Göre, habe ich ihn getötet" antwortete er mir. Doch bevor er mit dem Schwert durch mein Fleisch schneiden konnte, wurde er durchbohrt, von den Krallen des Drachen, der in letzter Sekunde hinter meinen Onkel auftauchte. "Das kann.. Nicht sein" waren seine letzten Worte, bis sein Körper zu Boden flog und aufprallte.

Meine Augen ruhten auf dem leblosen Körper meines Onkels, bis der Drache erneut brüllte und mich mit finsteren Augen anblickte. Ich trat einige Schritte zurück, bis ich am Ende des Berges ankam und beim Abgrund stehen blieb. Der Drache folgte mir und ich suchte mein Schwert, jedoch hatte ich es nicht dabei, den es war immer noch in meinem Zimmer.
"Nicht..." sprach ich zu ihm und Überzwang meine Angst von einem grausamen Tod und trat einen Schritt auf den Drachen zu. " Bitte.. Tue mir nichts... ich möchte nichts Böses... ich danke dir sogar ...also bitte... töte mich nicht... ich schmecke auch überhaupt nicht... musst du wissen" sprach ich auf den Drachen ein, in der Hoffnung er verstand auch, was ich meinte.
Erneut ein Brüllen und ich musste mir meine Ohren zuhalten, doch dann lief ich noch ein Schritt auf den Drachen zu und ohne angst oder Furcht streckte ich meine Hände nach seiner Schnauze aus und berührte diese. "Ich möchte dir wirklich nic.." sprach ich, doch wurde ich von Ivan unterbrochen, der schrie" Lucy geh weg" und der Drache sah auf und schlug mit den Flügeln.
Mit dieser Bewegung wich ich einige Schritte zurück und verlor den Boden unter meinen Füßen.
Dies war eindeutig mein Ende, Ivan schrie noch meinen Namen und wollte meine Hand erwischen, jedoch stürzte ich viel zu schnell ins Tiefe. Doch dann, in letzter Sekunde tauchte der Drache auf, packte mit seinen Krallen an den Beinen, meinen zierlichen Körper und rette mich so vor dem Tod. Dieser Drache, hatte wortwörtlich meinen Hintern gerettet und obwohl ich ein Mensch bin? Und noch dazu verwandt mit diesem Idioten von Onkel.

" Hüter des Himmels " das konnte man eindeutig, von diesem Exemplar behaupten, doch ich stellte mir die Frage // Wo zum Teufel, er mich hinbringt !//.

דְרָקוֹן|Dragon blood|Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt