Killian
Was soll ich groß erzählen? Es ist halt Dienstag. Meine Morgenroutine ist identisch mit der am vorherigen Morgen. Schule ist halt Schule. Heute gab es keine besonderen Ereignisse. Mason und ich machten uns lediglich aus, dass ich um fünf sprich siebzehn Uhr zu ihm komme um FIFA zu spielen. Ja, ich weiß, was für ein Klischee, aber was soll man machen? Es ist halt so wie wie es ist.
Also stand ich nun wie ausgemacht und mit ein paar Minuten Verspätung vor der Haustür der Harrisons. Ob sie auch da sein wird? Ich weiß es nicht, aber tief in mir will es mein Herz. Es will sie sehen, weil mein Herz es liebt schneller als gewöhnlich zu schlagen und weil das Gefühl, dass sie jedesmal mit ihrer bloßen Erscheinung in mir auslöst so atemberaubend ist. Ich steh dann immer wie unter Schock, aber im positiven Sinn. Es ist einfach nur wow.
Ich klingelte und nach einer Minute wird die Tür geöffnet. Hinter dieser kam mein grinsender bester Freund zum Vorschein. „Tach Meener“, begrüßte er mich und machte mit mir einen Handschlag. Ich lachte auf bei seiner Wortwahl und sagte aus Spaß: „Hiii Schuggelchen.“ Natürlich verstellte ich meine Stimme so hoch es ging und kurz danach vielen wir beide schon in schallendes Gelächter.
Als wir uns wieder in den Griff bekommen haben, machten wir uns auf den Weg in sein Zimmer. Beide machten wir es uns auf seinem Doppelbett gemütlich und fingen an zu zocken. Eine Weile verging und der Zwischenstand war 4:1 für mich. Wir wollten grad eine nächste Runde starten, da Mason immer wieder um eine Revanche bettelte. Da er die erste Runde gewonnen hatte, dachte er, er sei der beste und hatte gerade nur eine Pechsträhne. Doch er wusste, dass ich ihn gewinnen lassen habe. Also wie gesagt wir wollten gerade eine neue Runde starten als sein Handy klingelte. Er sah drauf, zog die Augenbrauen verwirrt nach oben und nahm ab. „Hallo“, sagte er in den Hörer. Die Stimme sprach, soch ich verstand nichts, wesshalb ich einfach wartete. „Mhh. Ja, okay, ich komme.“ Dann legte er auf.
„Sorry Bro, aber mein Onkel hat soeben angerufen. Meine Tante ist schwanger und hat schon den ganzen Tag Wenen. Er meinte, dass ich doch bitte kommen mag, um auf den kleinen Racker aufzupassen damit er und Rose ins Krankenhaus können.“
„Oh, ja klar. Dann mach hin. Ich bleib noch bisschen okay?“, fragte ich, aber er wird eh nichts dagegen haben.
„Sicher und sag bitte Vicki Bescheid, damit, also, damit sie sich keine Sorgen macht. Ach was sag ich da, dass würde sie eh nie“, den letzten Satz flüsterte er nur noch mit hängenden Schultern und sah traurig zu Boden. „Mach ich. Und hey, dass wird schon.“, ich lächelte ihn ermutigend an. Schwach erwiederte er es. “Na dann. Ich muss.“ Und schon war er weg.Ich blieb noch kurz auf seinem Bett sitzen und überlegte was ich jetzt machen sollte. Ich entschloss mich erstmal Vicktoria die Nachricht zu überbringen, nicht das ich es noch vergaß. „Du würdest es nie vergessen, gib zu, du willst einfach zu ihr.“, sprach eine Stimme in meinem Kopf und ich musste ihr Recht geben. Ich wollte mein Mädchen sehen. Also, fast mein Mädchen, zumindest damals.
Wie sehr ich sie vermisse. Die stundenlagen Gespräche mit ihr über Gott und die Welt. Ihr glückliches Lachen was zu meinem Lieblingslied wurde. Ihr Lächeln, wobei es mir immer warm ums Herz wurde. Ihre intensiven Blicke, die mich all meine Sorgen vergessen ließ. Ihre Berührungen die ein Feuerwerk in meinen Körper verursachten. Ihr Duft, der mein Bauch immer so wohlig kribbeln ließ. Klar, sie duftet immer noch wie früher, aber ich bekomme ihn nur noch selten in meine Nase. Früher waren wir fast ständig beieinander. Soetwas wie beste Freunde mit Gefühlen. Kann man das so sagen? Ja, ich denke das trifft es am besten.
Einmal seufzte ich frustriert auf, bevor ich mich dann erhob und in Richtung ihres Zimmers ging. Da ich so in Gedanken war, vergaß ich zu klopfen und stand dann ohne Vorwarnung in ihrem Zimmer. Was ich da sah, ließ mich auf den Boden der Tatsachen kommen. Da sitzt sie. Weinend auf dem Boden, mit einer Klinge in der Hand und einem Arm der von Blut überdeckt war. Sie ritzte sich gerade vor meinen Augen. Ich wusste das sie es tat, aber es Live mit anzusehen ließ irgendetwas in mir Klick machen. Ich musste ihr helfen, bevor es zu spät war. Bevor sie sich entgültig verlor. Schnellen Schrittes ging ich auf sie zu und ergriff ihr Handgelenk, dass mit welcher Hand sie die Klinge festhielt. Sie wollte nämlich gerade erneut ansetzen.
Scheinbar bemerkte sie mich erst jetzt und ließ einen spitzen Schrei raus. Autsch? Vicktoria blickte auf. Direkt in meine Augen und es tat so verdammt weh ihr in die Augen zu schauen. Kein Funken Hoffnung mehr. Keine Lebensfreude. Kein garnichts. Außer Leere. Pure Leere. Es tut so weh das Mädchen was man über alles liebt so zu sehen.
„Killian“, sprach sie, doch am Ende brach ihre Stimme, da sie zu erschöpft war zum reden. Sie hatte keine Kraft. „Meine Vicktoria“, sagte ich unbewusst. Lange sahen wir uns an, bis sie wieder anfing zu weinen und unter Schluchtzern sagte: „Hilf mir. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich fühle mich so leer. So leer.“ Diese Worte ließen mich schlucken. Ihr geht's so elend. Schon die ganze Zeit. Klar wusste ich das, aber erst jetzt wird mir der Ernst der Lage wirklich klar. Sie steht vor dem Abgrund und gerät ins Wackeln, wenn sie jetzt keiner festhält und sie aus diesem Loch hohlt, dann fällt sie. „Ich bin bei dir. Ich lass dich nicht allein. Ich bin ba.“, flüsterte ich ihr ins Ohr, legte sie uns Bett und deckte sie zu. Sie hatte die Augen geschlossen und ihr Atem regenerierte sich langsam. Ich schaute sie mir noch kurz an und ging dann. Ich glaubte noch ein Danke aus ihrem Mund gehört zu haben, wesshalb ich kurz leicht lächelte.
Ich lass sie nicht alleine. Ich helfe ihr. Ich bin für sie da, denn, wenn sie fällt, falle auch ich, denn verdammt ich liebe dieses Mädchen.
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Heyy. Krass über 1000 Wörter. Eigendlich hatte ich noch etwas anderes für dieses Kapitel geplant, aber das wäre zu lang geworden. Meinung? Votet wenns euch gefallen hat😇 ~A♥
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My broken Girl
RomanceIch sah SIE, blieb mitten im Gang stehen. Alle Schüler sowie Lehrer verschwanden aus meinem Sichtfeld und meine Augen nahmen allein SIE wahr. Jede noch so kleine Bewegung ihrerseits verfolgte ich und zugleich zogen sie mich nach und nach immer mehr...