Kapitel 7

2.3K 95 9
                                    

Killian

Da stand ich immer noch. Seit gefühlten 10 Minuten die eigendlich nur 2 waren. Viele liefen an dieser Abzweigung vorbei. Manche entdeckten mich und lächelten mich am, aus Freundlichkeit erwiederte ich es, wenn auch etwas erzwungen. Ich werde zunehmend nervöser.

Was wenn sie heute zu einer ihrer Freundinnen geht und garnicht hier auftauchen wird? Oder wenn es ihr vorhin schlecht ging und sie Zuhause ist? Was wenn ich hier völlig umsonst stehe? Fragen, auf die ich keine konkrete Antwort wusste plagten mich. Wir waren zwar in der selben Klasse, aber Donnerstag haben wir die letzten 2 Stunden getrennt, weil wir zwischen den Kursen Musik und Kunst wählen durften und ich Kunst und sie wiederum die andere Wahl traf. Das ist aber auch das einzige was wir nicht zusammen haben. Ich machte viele Menschen aus, die ich vom sehen her kannte und hoffte, dass auch bald Vicktoria zu sehen war.

Als ich plötzlich eine kleine, zarte Gestalt mit einem dunkelblonden Haarschopf erkannte, fing mein Herz an zu rasen. Einerseits, weil es dies immer tat, wenn sie irgendwo ins Spiel kam und andererseits, weil eine gewisse Last, dass ich auf sie gewartet und sie gekommen ist, von meiner Schulter soeben gefallen ist. Sie lief mit ihrem eleganten, weichen Gang immer mehr in meine Nähe und ich beobachtete jede einzelne Bewegung von ihr die mich so sehr in ihren Bann zog.

Wie kann man bitte bei allem was man macht so unglaublich wunderschön sein? Ich wette, sie weiß nicht einmal wie toll sie ist und was sie mit ihrer bloßen Anwesenheit mit Menschen wie mir anstellen kann.  Da sie Kopfhörer in ihre süßen Ohren gestöpselt hat und den Anschein nach Musik hörte, bemerkte sie mich nicht.

Als sei kurz vor mir halt machte, da  scheinbar meine Schuhe in ihr Sichtfeld, was steht's nach unten gerichtet war sah. Ihr blick wanderte in Sekundentackt meinen Körper hinnauf. Jede Stelle meines Körpers fing am zu kribbeln, aber von außen versuchte ich so gelassen wie möglich zu wirken. Als sie mein Gesicht sah, war sie keineswegs erschrocken oder ähnliches. Hatte sie mich an meinem Körper und den Klamotten bereits erkannt oder ist ihre emotionslose Maske so fest, dass ich einfach nichts aus ihrem Gesicht oder ihrer Gestik enziehen konnte? Gut Frage, nächste am besten gleich hinterher, da man sie mir eh nicht beantwortet wird.

„Hallo Killian“, begrüßte sie mich mit ihrer zwar ziemlich kühlen, aber so engelgleichen Stimme. „Hey“, erwie-derte ich sanft und lächelte automa-tisch. „Was verschafft dich an diesen Ort? Du musst doch sonst in die andere Richtung? Ach und wesshalb stehst du hier rum und beobachtest mich, anstatt deinen Weg zu vollenden?“ „Das waren jetzt ziemlich viele Fragen aufeinmal.“ „Was? Schafft dein Gehirn dies nicht? Soll ich vielleicht einzelnd stellen?“, fragte sie mich gereizt. „Eyy Vicki komm runter, ich meinte doch nur, dass dies viele Fragen auf einmal waren. Kein Grund gleich an die Decke zu gehen.“
„Killian, sag was du willst oder lass mich in Ruhe. Ich habe besseres zutun, als mich in einer Anwesenheit zu wissen. Du bist nunmal nicht für alle der Mittelpunkt der Welt. Komm damit klar oder auch nicht, ist mir egal, aber lass mich einfach.“

Autsch. „Hey, sag mal was ist mit dir los? Du bist sonst nie so aufbrausend und beleidigend. Ist irgendetwas vorgefallen?“ „Ja ist es. Und willst du wissen was? DU bist mir über den Weg gelaufen und laberst mich hier mit irgendeinem Scheiß voll. Geh doch einfach zu einer der Tussen und vergnüg dich ein bisschen, aber lass MICH in Ruhe. Ich wiederhole mich nur ungern Mc'Conner.“

Was hab ich ihr getan? Ist sie nur schlecht drauf? Ist etwas passiert? Oder nerve ich sie wirklich so? 

„Vicki ich weiß, dass etwas ist, was auch nicht mit mir zutun hat. Wir kennen uns zu lange als das du mich so krass anlügen kannst. Wir wissen beide, dass es so nicht weiter geht. Man Vicki, ich habe Angst dich zu verlieren. Bitte rede doch mit mir. Ich weiß, dass ich nicht für jeden der Mittelpunkt bin, aber du bist meiner und verlieren ich dich, ja was hab ich dann noch? Klar, ich habe Freunde und Familie, aber du bist der Grund wesshalb ich lache und wesshalb ich glücklich bin. Ich habe Hoffnungen in und, genauso wie vor 3 Jahren. Und das weißt du. Tief in dir weiß du das. Bitte gib dich nicht auf, öffne dich mir und lass uns zusammen das schaffen. Lass uns dich aus diesem Loch ziehen und fang mit meiner Hilfe wieder an zu leben. Unzwar wirklich leben. Vicktoria, bitte. Ich bleibe an deiner Seite, ob du willst oder nicht.“

Ich schaute ihr jetzt in die Augen, da ich während des Redens sie nicht angucken konnte, da sie mich mit ihrer Schönheit wider umgehauen hätte. Ihre Augen waren tränengefüllt. Sie zitterte. Und dann vernahm ich ein einziges Wort. „Okay“ flüsterte sie. Doch dieses Wort reichte mir schon und ich überquerte die ungefähr zwei Meter Abstand zwischen uns und nahm sie in meine Arme.

Sie vergrub ihr Gesicht an meiner Brust und dann fing sie an zu weinen. Sie schlang ihre zierlichen Ärmchen um meine Mitte und ich drückte sie sanft an mich. „Ich bin da. Ich halte dich. Wir schaffen das“, flüsterte ich ihr zu und sie nickte leicht. Ihre Nähe lässt mich so glücklich fühlen und ich will diese einfach ständig spüren. Doch zuerst werden wir sie auf die Beine bringen und vielleicht, ganz vielleicht hat ein uns ja auch irgendwann Hoffnung.

Wie heißt es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt.

*******
Hey♡ Es tut mir unendlich leid, dass ich zurzeit so selten update und auch grad keine andere Geschichte laufen habe, aber mein wattpade sowie Handy spinnt. Sobald ich ein neues Handy habe wird wieder mehr kommen.~A♡

My broken GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt