So saßen wir also drei Tage später zusammen im Speisesaal um zum Mittag zu essen. In genau zwei Stunden, also um 15 Uhr, werden dann auch meine Eltern eintreffen und mein kleiner Bruder eingetroffen sein. Christoph hörte auf zu essen: "Na, seid ihr schon aufgeregt?" Clarissa und ich sah sahen uns an und grinsten beide. Wie vorher einstudiert antworteten wir im Chor: "Und wie!"
Die Kellner kamen rein und Namen die Teller von der Nachspeise vom Tisch. Nun wandte Christoph sich an Cale und Christian: "Und wie geht es Ihnen mit der Sache. Ich hoffe es bereitet Ihnen keine Schwierigkeiten, dass sie noch länger bleiben."
"Aber nein, nicht doch. Es ist uns sogar eine große Ehre mit Ihnen noch einen weiteren Abend zu verbringen." antwortete Christian und Cale ergänzte: "Wir freuen uns natürlich auch wahnsinnig darauf Claire's Ziehfamilie kennenzulernen. Vielen Dank, Eure Majestät."
Christoph lächelte: "Sagt doch bitte Christoph zu mir."
"Aber mit Vergnügen doch, Christoph" erwiderten beide im Chor.
Clarissa war genauso verstört von der Situation wie ich und auch sie fand, dass das etwas zu weit ging. Aus diesem Grund meldet wir uns jetzt zu Wort: "Es ist ja echt schön, dass ihr euch zu gut versteht aber wie müssen jetzt auf unsere Zimmer. Jungs, es liegt an euch, ob ihr euch noch weiter mit unseren Eltern unterhalten wollt oder lieber mit uns mitkommt."
Cale und Christian blickten zwischen Clarissa und mir und unserem Vater hin und her. "Ihr denkt doch nicht ernsthaft darüber nach oder?" fragte Clarissa wütend. Nun blickten sie nich gegenseitig an und wir verstanden. Mit entschuldigenden Blicken in den Augen sahen sie uns nach, wie wir aus der Tür rausgingen.
"Diese Arschlöcher. Ich fasse es nicht, dass sie uns Dad vorziehen. Die können nachher echt was erleben." meckerte Clarissa rum.
Ich stimmte ihr zu: "Und dabei haben wir Mom und Dad noch angebettelt, dass sie bleiben können."
Sie stimmte mir nickend zu: "Wir wärs, wenn wir uns jetzt erstmal eine schöne Massage gönnen. Entspannung ist jetzt genau das, was wir brauchen."
Zustimmend nickte ich ihr zu und wir stiegen in den Aufzug. Im Wellnessbereich angekommen zogen wir uns aus und wickelten uns in Handtücher ein. Dann ging es durch die Glastür in einen in warmen, duftenden und beruhigenden Raum. Er wurde abgedunkelt und in jeder Ecke standen Kerzen oder Laternen. Weihrauchstäbchen umhüllten den Raum mit einem angenehmen Duft. Wir gingen zu den zwei Massage-Tischen vor uns und ließen uns dann massieren.
Ich weiß nicht, wie lange wir dort drinnen lagen, aber es war wie im Himmel. Frisch eingeölt gingen wir in die Sauna und schwitzen erstmal eine Runde. Danach ging es in das Eisbad und von dort aus in den Whirlpool. Wir stiegen erst wieder aus ihm raus als unsere Füße schon ganz schrumpelig waren. Wir gingen dann noch unter die Duschen und zogen dann die Sachen an, die uns rausgelegt wurden für den Abend. Es waren Jogginghosen und T-Shirts, die von irgendeinem Festival noch übrig waren.
"Sag mal, hast du nicht noch Lust auf eine Mani- und Pediküre?" fragte mich Clarissa nachdem wir mit dem Anziehen fertig waren.
"Ja klar." sagte ich freudig und wir liefen einen Raum weiter. Hier waren die ganzen Make-Up- und Kosmetiksachen. Ein wahr gewordener Traum für jedes Mädchen.
Nach frisch gemachten Händen und Füßen waren wir bereit den Anderen wieder unter die Augen zu treten. "Und nicht vergessen: Wir sind immer noch sauer auf die beiden." erinnerte mich Clarissa. Ich grinste und wir machten uns auf den Weg in den Garten.
Gleichzeitig blieben wir in der Tür stehen: "Die haben schon angefangen? Wie lange waren wir denn bitte weg?"
Christop und mein Ziehvater standen am Grill und der Rest saß um einen großen Holztisch herum und unterhielt sich. Nick, mein kleiner Bruder, sprang vom Tisch auf und rannte auf mich zu. Ich ging in die Hocke und zog ihn dann in meine Arme: "Schön dich mal wiederzusehen du kleine Petze."
Nick Strecke mir die Zunge raus: "Ich hab dich auch lieb, Spaßbremse."
Meine Zieheltern kamen auf mich zu und umarmen mich fest. Sie begrüßten dann auch noch Clarissa und wir gingen alle zusammen zum Tisch.
"Die Jungs haben euch extra Plätze freigehalten." sagte Mom und deutete auf Cale und Christian. Ich blickte zu Clarissa und dann wieder zu den Jungs. Wortlos setzten wir uns zu ihnen. Dabei achteten wir darauf, dass wir sie auch ganz bestimmt ignorierten. Wir würdigten sie keines Blickes.
"Was habt ihr eigentlich die Ganzen vier Stunden lang gemacht?" fragte mich Cale doch ich antwortete ihm nicht.
Christian sprach: "Ihr seid doch nicht immer noch eingeschnappt oder?" Und auch er bekam keine Antwort. Cale stöhnte genervt: "Echt jetzt? Wollt ihr uns etwa den ganzen Abend ignorieren?" Und mal wieder bekam er keine Antwort.
Die Teller mit dem Grillfleisch wurden vor uns gestellt und wir aßen brav alles auf. Ich wandte mich an Christoph: "Ich hätte echt nie gedacht, dass ihr das hier so gut hinbekommt. Es fühlt sich tatsächlich normal an. Nicht schlecht."
Peinlich berührt antwortete er: "Naja, um ehrlich zu sein hatten wir etwas Hilfe. Deine anderen Eltern haben uns dabei geholfen das hier zu dekorieren und den Abend zu planen." Ich musste lachen. Irgendwie war das ja echt niedlich, dass sie sich so viel Mühe geben.
"Gleich wird es auch noch eine Kinonacht geben. Wir haben dort hinten ein Freiluftkino aufbauen lassen." sagte nun Anette.
"Wir hatten ja ewig kein Freiluftkino mehr gehabt." sagte ich an Mom und Dad gewandt.
Clarissa sprang auf: "Das will ich sehen." sie zog mich mit sich. Da die Anderen auch mit dem Essen fertig waren liefen sie uns hinterher.
Wir kamen am Kino an. Es wurde ein Riesiger Bildschirm mitten auf die Wiese gestellt. Vor diesem lagen Sitzkissen und mehrere Sofas und um diese herum standen die Lautsprecher. Clarissa sprang fröhlich in die Luft und ich tat es ihr gleich: "Das ist ja der Hammer!" Wir setzten uns in die Mitte eines Sofas und Namen die Fernbedienung in die Hand. Es stand uns so ziemlich jeder Film zur Verfügung den es so gibt.
Mittlerweile waren auch die anderen aufgetaucht. Cale setzte sich neben mich an den Rand des Sofas und Christian neben Clarissa.
Clarissa wählte Dirty Dancing aus und Cale fing schon wieder an zu meckern: "Och nee, doch nicht Dirty Dancing." Zur Bestrafung bekam er von mir einen bösen Blick und schon war er leise. Wenn es doch nur immer so einfach wäre.
Die Film wurde abgespielt und ich lehnte mich zurück. Wirklich bequem wurde es aber nicht. Ich rutsche immer wieder unruhig auf dem Sofa hin und her, jedoch ohne Erfolg.
Cale, der seine Bein hinter mich gelegt hatte und somit auf der Couch lag und es offensichtlich sehr bequem hatte, breitete seine Arme aus: "Jetzt komm schon her." Aber ich lehnte ab.
Bei der Hätte des Films hielt ich es jedoch nicht mehr aus und legte mich mit dem Rücken zu ihm. Meinen Kopf platzierte ich auf seinem Arm und seine Hand lag auf meiner Hüfte. Dann zog er mich eng an sich ran.
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Clair Maos - die Geschichte einer Königin
FantasyClaire lebt als gewöhnliche Studentin in Hastings. Die Kleinstadt, sowie der Rest von England wird von einer Königsfamilie regiert. Und auch die restlichen Länder dieser Welt leben in einer Monarchie. Gerade als sie ihre Abschlusszeugnisse entgegen...