Wahrheit

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Ich stieg aus dem Flieger. Der Flughafen, der Hauptstadt von Slowenien Ljubljana, war ziemlich voll und der halbe Flugverkehr musst wegen mir angehalten werden. Eigentlich sollte es mir egal sein. Das war es aber nicht. Ich wollte nicht, dass noch mehr unschuldige Menschen mit in diese Katastrophe reingezogen werden. 

Ich durfte auch noch nicht aus dem Flugzeug raus. Momentan war es der sicherste Ort in ganz Slowenien für mich. Und Jan war offenbar auch noch nicht benachrichtigt werden, ansonsten wäre er längst am Flughafen gewesen und hätte dort auf mich gelauert. Ich ging ins Kokpit und fragte einen der Kapitäne, wie lange ich auf die anderen warten müsste und er erklärte mir, dass ein Flug aus Neuseeland mindestens 21 Stunden nach Slowenien braucht. Aus diese Grund sollten wir genau 22 Stunden warten und uns unauffällig verhalten. Ich sollte im Flugzeug bleiben und mich entspannen. Etwas schlafen konnte auch nicht schaden und so hatte ich genügend Zeit mich auf Jan vorzubereiten. 

Das Flugzeug wurde nach 2 Stunden in eine Art Lagerraum gefahren und dort wurde dann gewartet. Nach und nach kamen dann auch meine Freunde und zum Schluss Ruby. Nach exakt 22 Stunden wurde mir ein Zeichen gegeben und wir durften das Flugzeug verlassen. Uns wurden 3 Wagen zur Verfügung gestellt. Die Wagen sahen alle 3 aus wie normale Zivilfahrzeuge, dennoch waren sie komplett gepanzert und uns stand eine gewisse Anzahl an Begleitpersonen zur Verfügung. Darunter auch meine 5 Bodyguards. Ich hatte sie seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen und eigentlich fehlten jetzt nur noch Cale und Clarissa, aber die konnte ich beide sehr schlecht mit in die Sache rein ziehen, da beide noch trauerten.

In den letzten 22 Stunden habe ich meinen Plan ausgefeilt und ihn den anderen erklärt. Der perfekte Plan war es nicht, denn er bestand nur aus "Zur Rede stellen", aber das ist doch besser als nichts. 

Der Reihe nach stiegen wir die Treppe meines Flugzeuges hinunter und wir verteilten uns dann in den Fahrzeugen. Wir fuhren zum Sitz des slowenischen Königs, Jan. 

Kurz bevor wir da waren fragte mich Ruby: "Und wie genau hast du dir das vorgestellt? Wir können ja schlecht einfach dort rein rennen und ihm eine verpassen." Wo sie recht hatte, hatte sie recht: "Ich habe bevor ich in Ljubljana gelandet bin um etwas Verstärkung meinerseits gebeten. In einem Umkreis von 5.000 Kilometern befinden sich ca. 100 der besten Agenten meines Sicherheitsdienstes. Sie sind alle in diesem Umkreis verteilt. Manche werden ganz nah an uns dran sein und andere werden am Rand auf uns warten. Ihr könnt sie an einem kleinen gelben Punkt am rechten Arm erkennen. Des weiteren habe ich euch alle gebeten eure nationale Sicherheitseinheit zu beauftragen. Es sollen alle eurer Schreckschussraketen auf Ljubljana gerichtet werden. Damit werden wir Jan schön in die Knie zwingen." 

Reem sprach mir dazwischen: "Ja zu diesen Schreckschussraketen.... Was genau war das nochmal?" 

"Die Dinger sind brand neu und nur wenige Länder haben sie bereits als Ausrüstung. Jeder Radar wird dir anzeigen, dass es echte Raketen sind, doch es ist im Prinzip nur eine leere Hülle. Diese Hülle wird 30 Sekunden vor ihrem Aufprall in der Luft in Millionen von kleiner Einzelteile zerfliegen und als Asche unten ankommen. Völlig ungefährlich, aber sie machen einem schon Angst." erklärte Christian. 

Yuma meldete sich nun zu Wort: "Ja.. Woher du das wieder weißt möchte ich gar nicht wissen. Die Frage ist ja, wie genau sollen wir in das Schloss reinkommen?" 

"Naja, das ist ehrlich gesagt noch so ein kleiner Schwachpunkt meines Plans. Ich hoffe einfach mal, dass er uns schon reinbittet, wenn er uns sieht." sagte ich. 

Und genauso kam es auch. Wir hielten vor dem großen Zaun des Schlosses und stiegen auch dort aus. Begleitet von einer Schar von Sicherheitsleuten gingen wir an das Tor und sobald die Wachen uns sahen wurde uns das Tor geöffnet. An der Eingangstür zum Schloss kam uns Jan voraus. Die Tür wurde aufgerissen und ein tobender Jan stand vor uns. Als er uns alle sah bekam er Panik in der Augen und wollte die Tür auch schon wieder zuschlagen, doch einer meiner Männer kam ihm zuvor. Wir drängten ihn immerweiter in sein Schloss hinein, solange bis wir alle drin waren. Wir umzingelten ihn. Seine Männer konnten auch nicht mehr viel dagegen machen. Sobald sie auch nur einen Finger krumm machen würden, würden wir ihren tollen König umbringen können und das konnten sie natürlich nicht zulassen. 

Jan sah Ruby enttäuscht an: "Wie konntest du nur? Du hast mich verraten!"

Ruby flippte komplett aus: "Ich habe dich verraten?! Du Arschloch! Ich habe dich geliebt verdammt! Ich dachte, dass wir uns schon irgendwann wieder verstehen würden. Doch du Arsch musst ja unbedingt Bomben in meinem Land hochgehen lassen! Geht's noch?" Sie wollte schon auf ihn losgehen und nur mit Mühe konnte wir sie davon abhalten. 

Ich erklärte ganz ruhig, wie es momentan für ihn aussah: "Ich muss dir bestimmt nicht sagen, das du hier als Verlierer rausgehen wirst. Eigentlich bist du das schon und wir sind nur hier, um dich zu fragen warum du das alles getan hast. Du hast damit die Träume kleiner Kinder zerstört, Familien getrennt und Liebende auseinander gerissen. Du hast die Welt in Angst und Furcht versetzt. Warum, Jan?" 

Er schrie mich an: "Warum wohl, Claire? Na wegen dir, du Schlampe! DU hast mir alles kaputt gemacht. Seit meiner Geburt war klar wen ich heiraten sollte und von wem ich mich lieber Fernhalten sollte. Ruby war das Mädchen, dass von beginn an mir gehören sollte. Ihr Land, ihr Volk und alles was dazu gehört. Ich hätte es haben können und noch vieles mehr. Mit dieser Menge an Ressourcen hätte ich nach und nach mehr Länder in Besitz nehmen können. Doch du musst mir das ja versauen. Mir wurde geraten, dass ich mich vom englischen Königshaus verhalten sollte und Ruby am besten nicht an euch ran lassen sollte. Irgendwann kam dann jedoch Clarissa an, doch sie war keine Bedrohung. Dieses Mädchen hat so wenig Selbstvertrauen, dass es schon wieder traurig ist. Doch du Claire, du hast es natürlich geschafft die ganze Clique von mir abzubringen. Ich wusste doch von Anfang an, dass du alles kaputt machen würdest. Ich habe versucht dich bei deinen Freunden schlecht zu machen, doch diese ignoranten Trottel wollten ja einfach nicht auf mich hören. Und als sich Ruby dann endgültig von mir trennte brannten mir die Sicherungen durch.

Clair Maos - die Geschichte einer KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt