Kapitel 9: Rätsel über Rätsel

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„Was wollt ihr machen?", fragte Hermine etwas zwischen empört und entsetzt.

„Du hast schon richtig gehört, Hermine", meinte George grinsend und Fred ergänzte: „Du wirst es spätestens morgen erfahren."

„Ich habe ein Recht darauf es zu wissen!", fauchte das Mädchen und stellte sich Fred in den Weg, der gerade aufstand um in seinen Schlafsaal zu gehen.

„Sagt wer?", entgegnete Fred grinsend, denn er war ein ganzer Kopf größer als Hermine, die ihn gerade böse von unten anguckte.

„Ich sage das", zischte sie und verschränkte ihre zarten Arme vor der Brust, „als deine Freundin!"

Es war irgendwie komisch das auszusprechen, aber eigentlich waren sie ja zusammen. Ein lautes Stöhnen kam von Ron, der sich wieder in einen Flyer für Flubberwurmzüchter verkroch, den er obendrein noch falsch rum hielt.

„Sorry, Mine-"

„-Hermine!"

Hermine", betonte er dramatisch, was aber irgendwie echt schön klang, „dass du nichts weiß ist nur zu deiner eigenen Sicherheit."

„Du solltest dir keine Sorgen um mich machen", sagte sie kühl.

Fred seufzte leicht, nahm sie in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich mache mir immer Sorgen um dich, Mine."

Ein lautes Pfeifen, das eindeutig von Lee kam, drang durch den Raum. George meinte kichernd: „Könnt ihr zwei Turteltäubchen euch trennen? Tut mir leid, Hermine, aber deine große Liebe muss etwas anderes großes planen."

„Denkt dran", sagte Fred zu Hermine, Harry und Ron, „morgen nicht um 17 Uhr im Westflügel."

Als die drei Jungs verschwanden, setzte sich Hermine wieder auf die Couch und nahm eine Proschüre für Heiler, was sie aber eigentlich gar nicht interessierte. Hatte Fred das gerade ernst gemeint oder nur gesagt, weil die anderen da waren? Was hatte der Kuss in der Nacht als sich nachsitzen mussten zu bedeuten? Was würde er morgen mit George machen? Wie konnten sie es wagen Harry bei seinen waghalsigen Plan mit Sirius zu reden unterstützen?

***

Es war schon spät in der Nacht – mindestens 3 Uhr - aber Hermine saß immer noch auf einer der scharlachroten Couches und durchblätterte unzählige Proschüren für die Berufsberatung morgen durch, als plötzlich leise Schritte zu hören waren und jemand fragte: „Mine, bist du das?"

Was wollte Fred denn jetzt, er hatte doch so wichtige Sachen zu tun oder etwa nicht?

„Ja, Fred?"

Der Junge tapste die letzten Stufen runter zu Hermine. Er war schon in seinen Schlafsachen und seine Haare waren noch verwuschelter als sonst.

„Alles klar bei dir, Mine? Was machst du so spät noch hier?", wollte er wissen, als er sich ihr gegenüber auf die Couch setzt.

„Das gleiche wie vor ungefähr 4 Stunden, als du einfach so gegangen bist ohne zu sagen, was du vor hast."

„Schmollst du immer noch deshalb?"

„Ich schmolle nicht", sagte das Mädchen und legte den Flyer für Drachenzüchter zur Seite, damit sie Fred in die Augen gucken kann, „ich habe Angst."

 „Vor was denn?", fragte der Junge verwirrt.

„Davor, dass du mit George Schrott baust. Das mit den Feuerwerk war eine echt tolle Aktion, das will ich nicht bestreiten, aber ich glaube ihr wisst nicht, wo die Grenzen sind."

Der Junge lächelte und meinte dramatisch gespielt: „Ooooooh Mine, das ist ja so süß!"

„Lass es!", kicherte Hermine, als der Junge sie in den Arm nehmen wollte, „warum bist du denn überhaupt hier? Ich dachte, dass ihr wichtige Dinge zu planen habt."

„Oh ja, die haben wir", meinte er und legte seinen Arm um Hermine, die sich diesmal nicht wehrte, „aber eigentlich wollten wir jetzt schlafen, aber ich kann nicht."

„Und warum nicht?"

„Ich habe Angst, genau wie du."

„HA!", sagte sie triumphierend, „siehst du! Du merkst schon selber, dass es gefährlich ist, was ihr beide macht!"

„Nein, Mine. Ich habe nicht davor Angst erwischt zu werden, ich habe Angst davor, dich hier allein zu lassen."

„Wie meinst du das?"

„Du hast mich schon richtig verstanden, Mine."

„Wieso hast du Angst mich allein zu lassen? Wollt ihr Morgen gehen?! Und außerdem kann ihr es doch egal sein, wenn ihr weg seid wir sind ja nicht wirklich zusammen."

Sie blickte direkt in Freds braune Augen, die sie nachdenklich musterten.

„Du verstehst mich nicht ganz, Mine", sagte er dann nach ein paar Momenten Stille.

„Wie auch, wenn du nur in Rätseln redest!"

„Also soll ich Klartext reden?!"

„Ja, mach."

„Seit wir zusammen sind habe ich dieses komische Gefühl in meinen Bauch, als wäre da mehr zwischen uns und manchmal kommt es mir so vor als würdest du auch so fühlen, aber im nächsten Moment lässt du mich wieder eiskalt abblitzen. Du wirst sehen was George und ich machen, aber wenn etwas schiefgeht musste etwas wissen."

Er stockte kurze, meinte dann aber: „Ich liebe dich, Mine."

Hermine wusste nicht was sie sagen soll oder ob sie überhaupt dazu fähig wäre überhaupt etwas zu sagen. Fred Weasley, der Fred Weasley, liebte sie? Sie wusste nicht ob sie überglücklich sein oder eher schreiend wegrennen sollte. Ja in den letzten Wochen hatte sie auch irgendwie mehr gefühlt, aber gehofft, dass es nur eine Phase ist, aber als ob Fred sie lieben würde – es war so unreal!

„Fred, das ist doch ein Witz, oder?", fragte sie dann immer noch geschockt.

„Du weißt doch, dass ich immer Witze mache", sagte er und ein schmales Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, als er seine Lippen auf ihre drückte.

No feelings? ~FremioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt