Die Finger an der Seite, die Stirn an der Scheibe:
Der Sitz, in dem ich heute Abend verbleibe.
Die Dämmerung steigt und gegenüber brennt Licht,
verschwommem erkenne ich dort dein Gesicht.
Ich kenne die Art wie du gehst, wie du rennst,
Und wie du dir die Haare hinter die Ohren klemmst,
doch deinen Namen oder deine Zahl an Jahren,
das alles habe ich nie erfahren.Das Buch, das du liest, hab auch ich in der Hand,
ich habe es gestern am Cover erkannt!
Du liest, und ich lese, und stelle mir vor
diese Geschichte wäre für uns beide ein Tor
etwas, dass uns binded, etwas, dass uns vereint
Weil alles andere mir sinnlos erscheint.Das Buch handelt von Sagen, von alten Geschichten,
Von Märchengestalten und fremden Gedichten.
Ich wünschte mir, ich könnte sie mit dir besprechen:
Siegfried ist tot, sollte Kriemhild rächen?
Was denkst du?Auf der Straße dazwischen ziehen späte Autos vorbei,
Doch ich denk nur an dich, meine Lorelei.
Einen Menschen hinter Glas zu lieben tut weh
Doch egal, wie oft ich um Erhörung fleh:
Zwischen uns liegen Fenster, ein Abgrund aus Stein
und meine eigene Angst,
Nein, ich weih' dich nicht ein.Ich habe mich oft gefragt, wie deine Stimme wohl klingt,
denke ich, während das Rheinmädchen singt.
Man sagt, Sirenen sprächen von des Opfers größter Begier,
also stünd' eine vor mir, sie sänge von dir.
Ein Lächeln in deinen fernen, unereichbaren Augen,
Das du von mir träumst, dass möchte ich glauben.Der Seemann stirbt, und ein Teil von mir mit,
als ER hinter dir wieder das Zimmer betritt.
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Echos
PoetryEin Gedicht. Eine Geschichte. Ein Leben. In diesen Gedichten geht es nicht im entferntesten um mich. Jedes von ihnen erzählt die Geschichte eines anderen Menschen.