In Dunkelheit geboren.
Nie einen Stern gesehen.
Wir mussten uns begraben
Damit wir nicht untergehen.
Meine Eltern schlossen
Als die Welt versank sich ein,
Viel zu viele sind verflossen
In dem heißen Sonnenschein.
Vier kalte, graue Wände
Sind der enge Horizont,
Weil hinter dieser Grenze
Alles Atmen jäh verkommt.Eine Tür aus Stahl,
Doch das Öffnen verboten,
Es gibt keine Versuche,
Dieses "Draußen" auszuloten.
Was ich davon weiß
Hab ich als Kind erst nicht geglaubt
Und die bunten, alten Fotos
Sind alle längst schon ganz verstaubt
So wie ein Kanarienvogel
Lebe, liebe ich mein "frei",
Frische Luft ist Kellermoder
Und die höchste Zahl ist drei.Manchmal, wenn das Licht der Lampe
Zweifelnd flackert hin und her,
Glauben meine müden Augen
Beinahe, da wäre mehr.
In den Stunden vor dem Schlafen
Werden Schatten zu Gestalten
Und mein Kopf beginnt zu träumen
Von neuen Welten und den Alten.
Ich frage mich dann, ob wir die allerletzen sind.
Vielleicht sind da noch Menschen.
Vielleicht sogar ein anderes Kind.
Die Bücher, die ich kaum lesen kann, erzählen von der Kraft
Mit der der Mensch vor langer Zeit
All dieses hat geschafft.
Sie erzählen vom kämpfen,
Und sagen, wir sind zäh.
Doch auch wenn Licht zum Feinde wird?
Das Lied endet dann jäh.
Doch die Frage bleibt,
Und die Antwort ist schwer:
In diesem "Draußen" -
Kämpft da noch wer?
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Echos
PoesíaEin Gedicht. Eine Geschichte. Ein Leben. In diesen Gedichten geht es nicht im entferntesten um mich. Jedes von ihnen erzählt die Geschichte eines anderen Menschen.