Wind

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Ich bin der Wind,
ich fliege frei
An geschlossenen Fenstern vorbei.
Ich bin der Wind,
Ich brauch' nicht zu sorgen
In meiner Welt gibt es kein Gestern und Morgen.
Ich bin der Wind,
Und ohne Frage
Zählt mein Alter viele Jahre.
Hat mich jemand einst besessen,
Hab' ich jenes längst vergessen.
Ich bin der Wind.

Ich bin der Wind,
Ich feg' nach Pflicht,
durch Straßen voll Menschen, dicht an dicht.
Ich bin der Wind,
Ich hör' eure Gedanken
Wenn Atemwolken aus den Mündern wanken.
Mantelspitzen, bunte Strähnen,
flattern, braucht euch nicht zu schämen,
Ich bin der Wind.

Ich bin der Wind,
Ich trage Geschichten,
Höre mir zu: ich werde berichten
Ich bin der Wind,
Ich wehe immer fort,
Wehe wohl an jedem Ort.
Ich bin der selbe, der durch des ersten Menschen Haaren fuhr
Und eines Tages trage ich auch deine Spur.
Ich bin der Wind.

Ich bin der Wind,
du brauchst nicht zu frieren,
In meinen Wirbeln kann sich niemand verlieren.
Selbst, wenn du glaubst, es sei geschehen,
Sei sicher, ich lass' dich nicht gehen.
Ich bin der Wind.

Ich bin der Wind.

Wir sind der Wind.

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