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N A T H A N
»Und? Was habt ihr heute noch so vor?«, fragt uns Samira, während wir aus der Schule laufen. »Ich habe mir gedacht, wir drei könnten ins Kino gehen? Wie wär's?«, fragt Louis, doch ich schüttele entschuldigend meinen Kopf. »Sorry, Bro. Ich habe heute keine Zeit«, murre ich genervt von dem Gedanken heute noch zu Blake zu gehen.
Ich mein, Hallo? Mal abgesehen davon, dass ich mit ihm meine Präsentation machen muss, sagt er mir auch noch wann, ohne mich überhaupt richtig zu fragen, ob das in Ordnung für mich ist.
»Wieso? Was hast du vor?«, interessiert sehen mich Louis uns Samira an. »Ich muss zu Blake, wegen der Präsentation«, brumme ich und seufze genervt auf. Samira und Louis gucken mich bemitleidend an. Mittlerweile stehen wir auf dem Parkplatz der Schule und wollten uns gerade verabschieden, als plötzlich eine mir allzu bekannte Stimme hinter uns spricht: »Du fährst mit mir mit.«
Verwirrt drehe ich mich um. Was will der denn jetzt?
Blake steht vor mir und grinst mich schelmisch an. »Kommst du oder was? Oder willst du lieber zu Fuß laufen? Wenn du überhaupt weißt, wo ich wohne«, lacht er. Ich sehe irgendwas in seinen Augen aufblitzen, aber ich kann nicht einschätzen, was es ist. Da er recht hat und ich kein Bock habe zu Fuß zu laufen, gehe ich widerwillig mit, nicht ohne ihn nochmal mit meinen Blicken zu erdolchen.
»Tschüss Leute, bis morgen«, verabschiede ich mich noch von meinen Freunden, bevor ich in Blakes Auto steige. »Ich hasse dich, Arschloch«, brumme ich, sobald sich Blake vor das Lenkrad setzt. »Ich dich auch, Wichser«, entgegnet er nur und fährt direkt los. Ich wende mein Blick von ihm ab und starre aus dem Fenster.
Keiner von uns sagt was und dementsprechend leise ist es. Nach 5 Minuten halte ich diese Stille aber nicht mehr aus und frage ihn deswegen: »Warum hast du das gemacht?«.
Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass ich ihn anspreche, denn er zuckt leicht zusammen, was mich zum grinsen bringt. »Da musst du schon etwas genauer sein. Ich habe vieles getan«, entgegnet er nur, guckt kurz zu mir rüber und wendet seinen Blick dann wieder auf die Straße.
»Warum hast du Frau Patti gesagt, wir würden die Präsentation zusammen machen?«, antworte ich ihm und mustere ihn von der Seite. »Ich möchte dir zeigen, dass es nicht falsch ist, schwul zu sein.«
Direkt nachdem er das gesagt hat, verziehe ich angewidert das Gesicht. »Bist du etwa auch eine Schwuchtel?«, frage ich angeekelt. »Nein. Ich bin Bi. Und hör auf, Schwule zu beleidigen, du homophobes Arschloch. Gegen Lesben hast du ja auch nichts«, wütend guckt er mich von der Seite an. Ich gehe nicht weiter darauf ein und schnaufe nur.
Nach weiteren 5 Minuten sind wir dann bei ihm angekommen und steigen aus. Als er die Haustür aufgesperrt hat, ruft er durch das Haus: »Mum, Ich bin wieder zu Hause«. Dann grinst er mich an und ruft: »Und ich habe jemanden mitgebracht«.
Plötzlich erscheint eine junge Frau, die Blake ziemlich ähnlich sieht und blickt lächelnd zu mir. »Hallo, ich bin Blakes Mutter, aber du kannst mich ruhig Laura nennen.«, sie reicht mir ihre Hand, die ich annehme und sage: »Hallo, Ich bin Nathan«. Auch wenn ich Blake nicht leiden kann, scheint mir seine Mutter sympathisch.
»Habt ihr Hunger? Es gibt Spagetti.«, fragt Laura und verschwindet in einem Raum, das ich als Küche identifizieren kann. Blake und ich folgen ihr und Blake sagt: »Klar.« Er setzt sich an den Tisch und sieht mich abwartend an. Gleichzeitig klopft er auf den Stuhl neben sich und grinst mich an. Misstrauisch setzte ich mich neben ihn.
»Steven! Komm runter, es gibt Essen«, ruft auf einmal Laura und ein Mann betritt die Küche und setzt sich auf den Platz gegenüber von Blake. Blakes Mutter stellt gerade den Topf mit der Soße und die Nudeln auf den Tisch und setzt sich dann gegenüber von mir. »Und wer bist du?«, fragt mich Blakes Vater höflich.
»Das ist Nathan. Ein guter Kumpel von mir«, antwortet Blake und grinst mich schelmisch an. Ich verkneife mir einen wütenden Blick und lächle Blakes Vater zu. Wir fangen an zu essen und ich unterhalte mich gut mit Laura. Ganz im Ernst. Wie kann ein Arschloch wie Blake eine so nette Mutter haben?
Ich nehme mir mein Glas Wasser in die Hand und will ein Schluck davon nehmen, als ich plötzlich eine Hand auf meinem Knie spüre. Das kam so unerwartet, dass ich zusammenzucke und mich verschlucke. Die Folge ist, dass ich einen Hutanfall bekomme und mir Blake seine andere Hand auf die Schulter legt und mich grinsend fragt: »Ist alles in Ordnung bei dir?«
Während ich am Husten bin, werfe ich ihm einen vernichtenden Blick zu, doch er grinst mich nur an. Seine Hand, die immer noch auf meinem Knie liegt, wandert ein bisschen weiter nach oben. Ohne mir was anmerken zu lassen, nehme ich meine Gabel und esse weiter.
Auf einmal spüre ich, wie er mit den Fingerspitzen die Innenseite meines Beines hochfährt. Mich überkommt eine Gänsehaut durch seine leichte Berührung. Nicht, weil es mir gefällt, sondern wegen Ekel. Ich spanne mich leicht an, lasse mir aber trotzdem nichts anmerken.
»Seid wann seit ihr denn schon Freunde?«, fragt mich auf einmal Blakes Vater, der mir angeboten hat, ihn Steven zu nennen. »Ich weiß nicht genau. Blake?«, versuche ich das Gespräch auf Blake zu übertragen, da ich mich zu sehr anstrengen muss, mir nichts anmerken zu lassen. Während er antwortet, fährt er mit seinen Fingern noch ein Stückchen weiter nach oben und ist somit meinem besten Kumpel etwas zu nah.
Ich nehme mir wieder mein Glas, doch bevor ich auch nur einen Schluck nehmen kann, greift mir Blake auf einmal in den Schritt. Ein Stöhnen unterdrückend, zucke ich zusammen. Wütend Blicke ich zu Blake rüber und versuche ihn mit meinem Blick zu erdolchen.
»Ich glaube Nathan und ich gehen jetzt hoch in mein Zimmer. Wir müssen ja noch die Präsentation machen«, grinst Blake mich an und nimmt seine Hand endlich weg. Erleichtert atme ich aus und stehe auf, nicht ohne mich für das leckere Essen zu bedanken.
Oben in seinem Zimmer angekommen, kann ich es mir nicht verkneifen, ihn gegen die Wand zu schubsen. »Verdammte Scheiße, was sollte denn der Kack?«, wütend stelle ich mich vor ihn, so, dass er zwischen mir und der Wand gefangen ist. »Meinst du das?«, fragt er scheinheilig und greift mir wieder in den Schritt. Dieses Mal kann ich es mir nicht verkneifen und stöhne auf, was Blake triumphierend grinsen lässt.
Ich schlage seine Hand weg und gehe ein Schritt nach hinten, um Abstand zwischen uns zu bringen. »Hör, verdammt nochmal, auf mit der Scheiße!«, fauche ich ihn an. »Wieso?«, fragt er und grinst mich unschuldig an. »Weil ich das verdammt nochmal nicht will!«, keife ich ihn an. Er antwortet nicht, kommt mir nur näher, bis er nur noch paar Zentimeter vor mir steht.
Ich beobachte jede seiner Bewegungen, aus Angst, dass er mir wieder näher kommt. Er beugt sich leicht nach vorne, um mir dann ins Ohr zu flüstern: »Ich weiß doch, dass es dir gefällt«. Anschließend beißt er mir kurz ins Ohrläppchen, was mir ein leises Keuchen entlockt.
Er geht einen Schritt zurück und dreht sich dann weg. »Komm, wir fangen an mit der Präsentation«, sagt er, während er zum Schreibtisch läuft. Ich nicke nur, wohl wissend, dass er es nicht gesehen hat.
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More than just Enemies? ~ BoyxBoy
Teen Fiction-A B G E S C H L O S S E N- -Ü B E R A R B E I T E T- Nathan und Blake können sich auf den Tod nicht ausstehen. Warum, dass wissen sie selbst nicht. Es war schon immer so gewesen und es hat beiden auch nie so wirklich interessiert warum. Es macht I...