IV

10.1K 462 97
                                    

Francisco Lachowski as Nathan White✔


B L A K E 


»Hey Leute, im Keller wird eine Runde Flaschendrehen gespielt, wer Bock hat, kommt mit.« 

Wirklich? Das Spiel ist ja so was von dumm. Aber was soll's. Mir ist langweilig und eventuell bekomme ich so meine Person für eine Nacht. Also mache ich mich auf den Weg Richtung Keller. Dort angekommen, setzte ich mich in den Kreis und beobachte die Menschen, die hier sitzen. Plötzlich fühle ich mich so beobachtet, was total dämlich ist, da hier so viele Menschen sind und es nicht verwunderlich ist, wenn man sich dann beobachtet fühlt. Dennoch stört es mich und gucke deshalb nach, wer mich anstarrt, als ich plötzlich in bekannte und trotzdem verhasste braune Augen gucke. 

Nathan? Was macht der denn hier? Überall wo ich hingehe, ist er. Bekomme ich nicht einmal Ruhe von ihm? Ich bemerke, wie er mich wütend anstarrt und tue es ihm gleich. Als er den Blick abwendet und zu seiner Freundin guckt, betrachte ich ihn genauer. Seine braunen Haare stehen ihm wirr vom Kopf und seine braunen Augen sehen zu seiner Freundin. Er ist gut gebaut, ist aber noch lange nicht so breit gebaut, wie ich.

Als mir klar wird, was ich hier gerade mache, wende ich mich meinen Blick von ihm ab.

»Also Leute. Ihr wisst wahrscheinlich alle, wie es funktioniert, aber eine Regel gibt es trotzdem. Wenn ihr irgendein Pflichtteil nicht macht, gibt es eine Bestrafung. Welche überlegen wir uns noch. Also losgeht's«, ruft er fröhlich in die Runde und alle fangen an zu jubeln. 

Sie fangen an die Flasche zu drehen und die Flasche bleibt bei irgendeinem Mädchen stehen, die mit irgendeinem Kerl herummachen muss. Das geht die ganze Zeit so weiter, bis die Flasche bei Nathan stehen bleibt. Dieser hat es anscheinend noch gar nicht mitbekommen, denn seine Freundin antwortet für ihn. 

Er muss anscheinend mit einer zufällig ausgewählten Person in den Schrank. Ich hoffe, er bekommt die hässlichste Person in diesem Raum ab. Alleine der Gedanke daran lässt mich grinsen. 

Doch das die Flasche auf mich zeigt, hätte ich nicht erwartet. Verdammt was? Nein! Er ist der letzte, mit dem ich Herummachen würde. Nicht, dass er hässlich ist, im Gegenteil, er sieht ziemlich gut aus, aber das würde ich niemals im Leben laut zu geben. 

Als ich mit einem wütenden Blick zu ihm sehe, bemerke ich, wie er mich ebenfalls mit einem mörderischen Blick ansieht und sagt: »Das könnt ihr Vergessen! Selbst wenn er der letzte Mensch auf Erden wäre, würde ich nicht mit ihm da hereingehen! Mal abgesehen davon, dass er ein Wichser ist, ist er ein Kerl! Ich mache doch nicht mit einem Kerl rum! Ist ja abartig!« 

Was soll das denn bitte bedeuten? Ist er etwa auch einer dieser Homophoben Arschlöcher oder was? Also er war auch vorher schon ein Arschloch, aber das er homophob ist macht es nicht besser. Mir ist es ja im Grunde genommen egal, da ich ihn ja eh nicht abhaben kann, aber dass er so abwertend über Schwule spricht, regt mich gewaltig auf. Ich weiß, ich bin Bi, aber im Grunde genommen bin ich ja auch sozusagen schwul, oder? Außerdem bevorzuge ich ja eh Jungs. 

Wütend stehe ich auf und gehe mit langsamen und bedrohlichen Schritten auf Nathan zu. »Denkst du etwa, ich hätte Bock mit dir da rein zu gehen? Wer's glaubt!«, knurre ich ihm zu. »Außerdem, am Schwulsein ist nichts falsch, du homophobes Arschloch!« 

Als er sein Gesicht zu einer angeekelten Grimasse verzieht, fällt mir was ein, wie ich ihm die Sache mit dem Auto heimzahlen kann und fange an hinterhältig zu Grinsen. 

»Was grinst du denn so blöd?«, fragt Nathan mit Wut verzerrtem Gesicht. »Ich weiß jetzt, wie mein Racheplan aussieht«, grinse ich ihm zu und schubse ihn Richtung Schrank. Er versucht sich zu wehren und abzuhauen, doch ich bin stärker als er. 

»Verdammt, was soll das?«, knurrt er und blickt mich wütend an, als ich die Schranktür hinter mir zu mache. Ich drücke ihn mit meinem ganzen Körper an die Schrankwand und flüstere ihm bedrohlich leise ins Ohr: »Ich zeige dir, dass am Schwulsein nichts falsch ist!« 

»Das soll dein Racheplan sein?«, presst er hervor. Er verzieht sein Gesicht. Anscheinend gefällt es ihm überhaupt nicht, dass ich ihm so nahe bin. Mir auch nicht, aber ich will meinen Racheplan durchziehen. Wenn er schwule wirklich hasst und es ekelhaft findet, kann ich ihm damit richtig eine reinhauen, wenn ich ihm näher komme. Zusätzlich kann ich ihm so klar machen, dass am Schwulsein nichts falsch ist. 

Ich grinse ihn nur an und neige meinen Kopf ein bisschen nach unten, sodass er meinen Atem an seinem Hals spürt. »Lass das«, knurrt er leise und versucht mich wegzudrücken. Vergeblich. »Wieso?«, frage ich leise an seinem Hals und fange an, ihm kleine Küsse auf dem Hals zu hauchen. Ich bemerke, wie er eine Gänsehaut bekommt und fange an zu grinsen. 

»Verdammt, Hör auf!«, knurrt er und versucht sich zu winden, doch ich habe ihn fest im Griff. Ich fange an, mit meinen Küssen seine Schwachstelle zu suchen. Als ich seine Schwachstelle dann gefunden habe, fange ich an, an ihm zu knabbern und zu saugen. Ich kann ein leises Stöhnen seinerseits hören und spüre, wie er den Kopf in die andere Richtung neigt, damit ich besser drankomme. Ich kann mir ein siegessicheres Grinsen nicht verkneifen und höre kurz auf, an ihm zu saugen, bis er auf einmal schwach flüstert: »Hör nicht auf«. 

Das lasse ich mir nicht zweimal Sagen und fange wieder an, an der gleichen Stelle zu saugen. Er stöhnt leise auf und ich spüre, wie er mit seiner Hand meine Brust hochfährt und sich dann in meine Haare krallt. Ich sauge solange an der Stelle, bis ich mir sicher bin, dass dort ein Knutschfleck entstanden ist und höre dann auf. 

Ich gucke mir mein Kunstwerk an und grinse zufrieden, als mich Nathan auf einmal wegdrückt. »Verdammt, was sollte das denn?«, faucht er mich an und greift sich an den Hals, da wo mein Kunstwerk ist. »Was hast du denn? Allen Anscheins nach, hat es dir gefallen«, sage ich und grinse ihn siegessicher an. »Nein, hat es nicht!«, knurrt er wütend. »Aber deinem Körper hat es gefallen«, lache ich. 

»Ist doch normal, wenn man an meiner empfindlichen Stelle saugt! Wenn es ein Weib bei mir gemacht hätte, dann hätte ich genauso reagiert!«, faucht er. »Red' dir das nur ein«, lache ich und gehe aus dem Schrank heraus und lasse einen wütenden Nathan zurück.

Als ich wieder zu den anderen trete, starren mich alle an. Ich grinse sie nur an und sage dann: »Pflicht erledigt. Nathan zeigt euch bestimmt gleich mein Kunstwerk«. Genau in dem Moment kommt ein Wut-verzerrter Nathan aus dem Schrank, doch ich schenke ihm keine Beachtung mehr und verschwinde von der Hausparty. 

More than just Enemies? ~ BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt