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Grayson Dolan as Louis✔


N A T H A N 


Dieser verdammte Wichser! Was fällt dem Kerl eigentlich ein, mir so auf die Pelle zu rücken und mir dann noch ein Knutschfleck zu verpassen? Wie ich diesen Typen verabscheue! Und das er dann noch behauptet, mir hätte es gefallen! Ja, okay. Ich gib's zu. Mir hat es gefallen, aber das war ja normal, wenn jemand an deiner Schwachstelle saugt. Oder? 

Wie auch immer. Mit Wut verzerrtem Gesicht verlasse ich den Schrank. Ich höre noch, wie Blake sagt, dass ich sein ›Kunstwerk‹ zeigen werde und dann verschwindet. Pah. Was bildet der Kerl sich eigentlich ein? Kunstwerk? Wer's glaubt. 

»Nathan? Hast du wirklich einen Knutschfleck von Blake oder labert der nur Scheiße?«, fragt mich Samira verwundert. »Ich habe ernsthaft gedacht, dass du weglaufen wirst, aber das Blake dich da hereinzerrt, habe ich nicht erwartet. Hast du es zugelassen?«, redet sie direkt weiter ohne mir Zeit zu geben zu antworten. 

»Er hat mich festgehalten. Ich konnte da nicht raus«, brumme ich genervt und fahre mir unbewusst über den Knutschfleck. »Du hast ja tatsächlich einen Knutschfleck!«, kreischt sie belustigt. Ich werfe Ihr nur einen mörderischen Blick zu und drehe mich dann zu dem Mädchen, das mir diese beschissene Aufgabe gegeben hat und sage dann zu Ihr: »Da hast Du Dein Knutschfleck«. Gleichzeitig zeige ich es Ihnen und wende mich dann wieder zu Samira. »Ich gehe heim, kommst Du mit?«, frage ich sie, da ich sie hier nicht alleine lassen will. 

»Ja. Wir müssen aber noch Louis suchen. Vielleicht ist er ja schon fertig mit dem Mädchen«, sagt sie und lächelt mich an. Ich seufze. Obwohl das alles Samiras Schuld ist, kann ich ihr nicht böse sein. »Okay. Dann komm«, sage ich und nehme ihre Hand. Ich ziehe sie die Treppen hoch und gucke mich gleichzeitig nach Louis um. Als wir an der Küche vorbeilaufen, sehe ich, wie Louis an einem Glas nippt. Ich bewege mich, mit Samira im Schlepptau, zu Louis und Frage ihn dann, ob er mit uns Heim kommt. 

»Wieso wollt ihr denn schon heim?«, verwundet zieht er eine Augenbraue hoch. »In Kurzform: Nathan hat von Blake ein Knutschfleck bekommen und jetzt will er von hier verschwinden«, sagt Samira und grinst mich an. Ich verdrehe nur genervt meine Augen. 

»Wie Bitte was? Was habe ich verpasst?«, geschockt guckt er uns an. Ich schnaufe nur und antworte nicht, da Samira für mich antwortet. »Wenn du mit uns Heim kommst, erzähle ich es dir«, grinst sie und Louis schnappt sich die Hände von mir und Samira und zieht uns aus dem Haus. Der will es ja dringend wissen. 

»Also, es war so ...«, fängt Samira euphorisch an, keine Anzeichen mehr darauf, dass sie so viel getrunken hat. 


  »«  


»Wow«, staunte Louis. Das hat ihm wohl die Sprache verschlagen, da er danach nichts mehr sagt. »Gell? Unfassbar. Nathan? Du hast die ganze Zeit noch nichts gesagt«, spricht meine beste Freundin mich an. »Was soll ich denn sagen, eurer Meinung nach?«, brumme ich genervt. Es geht mir jetzt schon auf die Nerven. Wenn meine Freunde mir schon damit auf die Nerven gehen, wie wird es dann in der Schule sein? 

»Ich weiß nicht. Vielleicht so was wie ›Ich fand's toll‹ und ›Ich finde Blake gar nicht mehr so scheiße und will den Krieg zwischen uns beiden beenden‹?«, sagt er hoffnungsvoll. Denkt er, nur weil er mir näher gekommen ist, mögen wir uns? Ich weiß, Louis mag es nicht, wenn sich andere streiten, aber bei Blake kann ich nicht anders. 

»Sorry Louis, ich weiß, dass du es nicht magst, wenn wir uns bekriegen, aber ich hasse diesen Typen so sehr. Und diese Aktion von eben hat es nicht besser gemacht«, versuche ich ihn aufzumuntern und lächle ihn schwach an. 

»Lässt du diese Aktion jetzt so auf dir sitzen?«, fragt mich Samira. Ich seufze. »Natürlich nicht. Aber was soll ich denn jetzt bitte machen? Ich brauche auch etwas, um ihm auf die Palme zu bringen, so wie er es bei mir gemacht hat. Außerdem hoffe ich, dass das eine einmalige Sache war und das nicht öfters passiert«, entgegne ich und bin schon am Nachdenken, was ich als Rache tun werde. 

»Irgendwas wird es schon geben, mit dem man es ihm heimzahlen kann«, versucht mich Samira aufzumuntern. »Das klären wir morgen, okay?«, sage ich, als ich mein Haus erblicke. Als wir dann vor der Haustür stehen bleiben und ich die Tür aufmache, gehen wir rein. Ohne Umwege zu machen, gehen wir in mein Zimmer. Ich bereite das Schlafsofa für Samira vor, während Louis sich schon mal bis auf die Boxershorts auszieht und sich in mein Bett reinlegt. Als ich fertig bin, zieht sich Samira auch bis auf die Unterwäsche aus und legt sich hin. Ich mache es ihr gleich und lege mich zu Louis. 

Warum Louis und ich uns ein Bett teilen müssen und Samira ihr Einzelplatz bekommt? Das letzte Mal, als sie zusammen mit mir in einem Bett geschlafen hat, bin ich auf dem Boden ohne Decke wieder wach geworden. Seitdem schläft sie auf dem Sofa und ich und Louis teilen uns das Bett. Wir beide haben damit kein Problem, immerhin sind wir ja beste Freunde. 

Und warum sich Samira bis auf die Unterwäsche auszieht, obwohl hier zwei Typen sind? Ganz einfach. Sie hat selbst gesagt, dass es sie wenig stört, da es ja im Grunde genau das gleiche ist, wie im Schwimmbad. Außerdem sind wir ja ihre besten Freunde. Wie auch immer. 

»Gute Nacht, Jungs«, sagt Samira. 

»Nacht«, sagen Louis und ich gleichzeitig.  

More than just Enemies? ~ BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt