The darkest night

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Mit den Tassen in der Hand tapsten wir leise nach oben. Jacky gab ein zischen von sich, als ihre Tasse leicht überschwappte und die heiße Flüssigkeit über ihre Hand Tropfte.
"Müssen wir das kühlen?" Wisperte ich leise, aber sie schüttelte den Kopf.

In meinem Zimmer angekommen, stellten wir die Tassen auf meinem großen Schreibtisch ab, welcher als Raumteiler direkt rechts neben der Tür Platz nahm. Mein Zimmer war groß und die Wände waren blau gestrichen. Inmitten des Raumes lag über dem hellen Holzboden ein weißer Flokatiteppich, welchen ich erst vor kurzem gesaugt habe. An meinen Wänden waren viele Bilder angebracht, unter denen sich signierte Autogrammkarten meines Lieblingsmusicals befanden, oder bemalte Leinwände. Mein Schminktisch war vollgestellt und auch mein Bücherregal platzte aus allen Nähten.
Stephen King soweit das Auge reicht! Meine Mutter hat sie damals auch alle gelesen und stellte sie mir zur Verfügung, nachdem mein Interesse geweckt wurde.

Jacky nahm auf meinem Senfgelben Ohrensessel Platz und nahm einen Schluck von ihrem Tee. Sie atmete scharf ein, da der Tee noch kochend heiß war und stellte die Tasse kurzerhand zurück auf den Schreibtisch.

„Der Abend war schön", sagte ich und kramte mein Handy aus meinem Rucksack, ehe ich ihn an den Haken hing, jener vor Taschen schon überlaufen zu schien.

„Das war er. Der Film war auch sehr gut!", Sie grinste und ich auch.
Ich hatte vor knapp einer Woche den Trailer für „ES" gesehen und mir war klar, dass ich ihn nach meinem sechzehnten Geburtstag sehen werde, welcher sich im übrigen gestern ereignete. Es war kein großes Fest, da ich nur Jacky und Karo eingeladen habe. Wir haben getratscht, uns Zeitschriften angesehen und uns über Social Media über den Film schlau gemacht.

„Pennywise ist toll", murmelte ich kaum hörbar in mich hinein und grinste erneut. Wenn ich ein Fan von einer Sache werde, dann kann ich manchmal richtig nervig werden. Ich muss über diese Sache alles wissen, denn dann fühle ich mich gut. Ich fühle mich dann so, als hätte ich stundenlang für eine Klausur gelernt und bin nun mit neuem Wissen ausgestattet.

Jacky schaute mich fragend an und zog amüsiert eine Augenbraue hoch.
„Jetzt sag nicht, dass du neuerdings auf Clowns abfährst. Das ist echt verstörend Anneke.", sie lachte.
Ich konnte spüren, wie das Blut schlagartig in meine Wangen schoss und betrachtete beschämt den Boden. Es war doch nicht falsch, oder etwa doch? Klar, ich mochte diesen Clown irgendwie und finde ihre Bemerkung etwas daneben, jedoch kann ich nichts falsches daran erkennen, etwas gern zu mögen.

„Ach und wenn schon, dann müsstest gerade du dich nicht wundern." merkte ich trotzig an und schaute auf meinen Hellen Bildschirm.

Die Zeit verging wie im Flug und plötzlich hörte ich Jacky Gähnen, was für mich das Zeichen war, das Bett für sie vorzubereiten.

Unsere Leeren Tassen hatte ich bereits zurück in die Küche gebracht und holte auf dem Weg wieder nach oben eine noch halb volle Chipstüte aus dem Küchenschrank. Ich kam beinahe nicht heran, schaffte es letztendlich doch.
Dinge wie solche gaben mir immer ein leichtes Gefühl von stolz, da ich aufgrund meiner mickrigen Körpergröße eher Niederlagen zu spüren bekam. Nun, ich war einen Meter sechsundfünfzig groß, wohingegen Jacky mir mit knapp dreißig Zentimetern mehr, regelrecht auf den Kopf spucken konnte. Ich mochte es aber, in der Gegenwart großer Menschen zu sein, denn da fühlte ich mich sicher, ganz zu schweigen von einer Umarmung eines großen Menschen...

Ich klopfte noch einmal auf das Kissen, ehe ich jacky ihren heutigen Schlafplatz präsentierte. Ich hatte ihr einen weißen, mit bunten Blumen verzierten Bettbezug über eine große Daunendecke gezogen und hatte sie aufgeschüttelt auf die, auf dem Boden liegende, Matratze gelegt. Zusätzlich gab ich ihr, eingepackt in die selbe Bettwäsche, zwei Kissen, da ich nicht wusste, ob sie gern mit dem Kopf höher, oder tiefer läge.
„Tadaa! Dürfte ich Ihnen ihr heutiges Schlafgemach präsentieren Frau Meyer?" sang ich scherzhaft in einer Stimme, wie sie jeder Butler in englischen Filmen hatte, und zeigte stolz auf das Bett.

„Vielen dank Miss Edison, es ist mal wieder wunderbar!" sie lachte herzhaft.
Weil ich wusste, dass Sie natürlich keine Schlaf Klamotten mit sich in ihrem Rucksack führte, huschte ich rasch zu meinem Kleiderschrank und öffnete Dramatisch die Doppeltüren, hinter der sich meine Klamotten in geordneten stapeln, zusammengelegt aufreihten. Ein Stapel für Hosen, einen für strick Pullover, für hoodies, T-Shirts und natürlich Schlaf Kleidung.

Ich entschied mich für ein weißes T-Shirt mit Aufschrift , welche vom Waschen nicht mehr erkennbar gewesen war. Ich hatte es damals absichtlich sehr groß gekauft, damit ich es beim schlafen gemütlich habe.
Zusätzlich zu dem Shirt zog ich eine graue Jogginghose hervor und öffnete ein weiteres Fach, um warme Wollsocken dazu zu packen, und überreichte Jacky den ganzen Haufen.

Dankend begab sie sich in mein Badezimmer und kam wenig später wieder hinaus. Die Klamotten, welche ihr viel zu Groß waren, was mich manchmal sehr wunderte, da sie sehr groß war, jedoch aber auch eher schlank gebaut, wohingegen ich mindestens ein bis zwei Kleidergrößen größer trug, aber auch stämmiger, aber gut proportioniert, gebaut war, hingen ihr schlapp and Schulter und Hüften hinunter. Sie hatte ihr Make-up entfernt, ihre Akne kam jetzt deutlich zum Vorschein und auch Sommersprossen waren zu erkennen, und ihre langen braunen Haare flossen wie Seide über ihre Brust.

"Passt perfekt für einen Mädelsabend zu zweit!" Sagte sie und warf ihr arme lässig in die Luft.

"Stimmt! Willst du noch Filme gucken, oder sollen wir erstmal versuchen etwas zu schlafen?" Fragte ihr, denn es war mittlerweile schon kurz vor Mitternacht.

"Lieber gehen wir ins' Bett, bevor deine Eltern von dem Lärm des Fernsehers noch aufwachen." Ich stimmte ihr nickend zu und wir begaben uns leise zu Bett.
Es dauerte nicht lange, ehe ich mach einiger Zeit in einen leichten Schlaf fiel.

Aus dem nichts öffneten sich meine Augen aber erneut und mein Körper verkrampfte sich. Ganz klar hatte ich mal wieder Angst, denn wie so oft wachte ich aus einem Traumlosen Schlaf auf und konnte mich nicht bewegen. Plötzlich hörte ich in der Stille des Raumes jedes einzelne Geräusch.
Knack... ertönte es aus der linken Ecke. Daraufhin ein leises Knatschen. Mir wurde klar, dass sich aus dem nichts meine Schranktüre öffnete und ich verkrampfte mich noch stärker. Leise versuchte ich zu atmen, ehe mir ein kalter Schauer über den Rücken lief und mich umschloss, wie ein viel zu enges Kleidungsstück.

Hewo! Endlich, endlich, endlich konnte ich mich dazu aufraffen dieses Kapitel zu beenden. Es mag zwar nicht das längste sein und auch nicht so gruselig, ABER das nächste wird mit viel Grusel anfangen.

Think of IT and IT shall appear/ Eine ES fanfiction (Deutsch/German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt