Türchen 7 / Der Unbekannte (3/8)

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Ich weiß, dass ich wieder sehr spät dran bin. Aber ich habe das Wochenende frei! Da werde ich mal etwas vorschreiben und somit kann ich angenehmere update Zeiten gewährleisten. Bitte verzeiht mir. Ich gebe mir wirklich Mühe diesen Kalender zu schreiben. Ich sitze Abends immer halb tot im Bett erschöpft nach der Arbeit und versuche für euch etwas halbwegs sinnvolles zu fabrizieren. Ich wünsche euch trotzdem eine schöne Vorweihnachtszeit, ich bringe im nächsten Kapitel auch einmal etwas Weihnachtsstimmung in diese Geschichte. Bis Morgen!

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Einige Tage später gab es ein Treffen. Hermione traf sich mit den Überlebenden. Dazu kamen auch Lucius und Kingsley. Es ging darum, ob es einen Weihnachtsball geben sollte oder nicht. Es dauerte lange und sie diskutierten eingängig. Sie hatten sich für den Weihnachtsball zu ehren der Lebenden entschieden.

In Gedanken versunken, raffte Hermione ihre Unterlagen zusammen und als sie wieder aufblickte und gehen wollte, saß eine Gruppe Männer vor ihr. Es waren Severus Snape, Remus Lupin, Sirius Black, Kingsley Shacklebolt und Lucius Malfoy. Alle beobachteten sie aufmerksam.

Unsicher lehnte sie sich gegen den Tisch, der in ihrem Rücken stand. „Kann ich etwas für euch tun?“, erkundigte sie sich. Severus räusperte sich. „Du bist gestresst“, stellte er fest. Ungläubig sah sie ihn an. Doch sprach Remus dann weiter. „Bist du dir sicher, dass du dir genügend Zeit nimmst? Wir machen uns Sorgen. Du wirkst unkonzentriert und angespannt. Können wir etwas tun, damit es dir besser geht?“, erkundigte er sich.

„Liegt es an der Arbeit? Ich könnte dich mehr unterstützen“, schlug Kingsley vor. „Oder dich ab und an mal ablenken“, neckte Sirius breit grinsend. Hermione lachte leise auf und schüttelte den Kopf. „Ach Jungs. Ihr seid süß. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich habe nur einige Nachrichten zuhause liegen, auf die ich nicht antworten konnte. Ich werde mir wohl etwas überlegen müssen“, brummte sie. „Mir geht es aber gut“, versicherte sie ihnen.

Sie wurde weiterhin misstrauisch beobachtet. Sie warf ihnen ein strahlendes Lächeln zu. „Glaubt mir ruhig! Ich bin nicht überarbeitet. Es macht mir sehr viel Spaß und mein Gehirn wird bei den ganzen Projekten endlich mal gefordert. Das müsstet ihr doch verstehen“, lachte sie. Zufrieden lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. „Ministerin zu sein ist eine große Verantwortung, aber es ist schön und ich kann endlich den Menschen wirklich helfen. Es gibt keine Instanz mehr, die mir im Weg stehen könnte. Ich wünsche mir das schon seit Jahren und nun kann ich die Welt ein bisschen besser machen“, berichtete sie.

„Wie geht es euch eigentlich? Ihr habt ja einige Jahre verpasst“, fragte Hermione drei der fünf Männer. „Es ist schon ein Unterschied. Es hat sich viel verändert. Aber es gefällt mir wirklich gut zurück zu sein“, lächelte Sirius selbstsicher. „Es ist schön, mal einer Gruppe anzugehören, aber… Lily fehlt mir immer noch“, brummte Severus.

Hermione war immer wieder erstaunt, wie ehrlich er war, wenn sie nur in diesem kleinen vertrauten Kreis waren. Nach ihrer Rückkehr hatten sie viel zusammen gesessen, nur Lucius hat gefehlt, da es auch eine Überraschung an ihn war. Aber weil Severus immer noch seiner Lily nach hing, wusste Hermione das er nicht der Unbekannte war. Es war wieder eine Erleichterung. Sie konnte in seiner Gegenwart sie selbst sein.

Remus strahlte und freute sich darüber, dass er bei seinem Sohn sein konnte. Er war sehr glücklich. Niemand hatte es verdient ohne seine Eltern aufwachsen zu müssen. Hermione schmunzelte, während Remus in schillernden Farben die Zeit mit Teddy beschrieb. Es war schön zusehen, dass es kein Fehler war, diese Männer in ihr Leben zurück zu holen und sie nicht unglücklich mit ihrer Entscheidung waren.

Nachdem sie noch eine Weile miteinander geplaudert hatten, verabschiedete Hermione sich, da sie noch einige Termine hatte. Doch lag die Frage, wer der Unbekannte war immer noch auf ihrer Seele. Am Abend lag wieder ein Brief auf ihrem Bett. Die Frage war, wer diese Person war.

Aller liebste Hermione,
es tut mir leid, dass ich dich mit meinen Briefen so stresse. Ich möchte dich nicht so angespannt hinterlassen, aber ich bin noch nicht bereit mich dir zu offenbaren. Bitte vergib mir.

Du hast gesagt, dass du Zuhause Briefe hast, auf die du nicht antworten kannst, daraus habe ich geschlossen, dass es meine Briefe sind.

Ich habe überlegt dir eine Möglichkeit zu geben mir zu antworten, aber ich habe Angst, dass du dann herausfindest, wer ich wirklich bin.

Ich freue mich so sehr darüber, dass du deine Arbeit so liebst und ich liebe es dabei zuzusehen, wie deine Augen erstrahlen, wenn du erzählst. Es geht dann die Sonne im Raum auf und ich könnte für immer in diesem Funkeln eintauchen. Du bist einfach klug und begeisterungsfähig und unheimlich süß dabei.

Am liebsten hätte ich dich Stunden lang dabei beobachtet und dir zugehört, wie du von deiner Arbeit geschwärmt hast. Du wirkst dann wieder locker und zufrieden. Liebste, du wirkst in letzter Zeit viel zu angespannt. Liegt es an mir? Ich denke schon und es tut mir unfassbar leid.

Bitte, du brauchst keine Angst haben. Ich liebe dein übliches Verhalten. Ich liebe es mit dir zu scherzen. Du bist mir sehr wichtig und mir reicht deine Freundschaft. Du musst in meiner Gegenwart nicht auf dein Verhalten achten. Ich habe bemerkt, dass du dich in der Gegenwart von Männern veränderst und vorsichtiger geworden bist.

Ich gehe davon aus, dass du Angst hast, mich zu verletzen. Du kannst mich nicht verletzen. Du weißt nicht einmal wer ich bin. Gut ich habe den Kreis der Verdächtigen eingegrenzt, aber ich habe wirklich vor dir zu verraten, wer ich bin. Doch ich brauche noch Zeit. Zeit mich daran zu gewöhnen, dass du mich mit anderen Augen siehst. Zeit dich möglicherweise mit diesen Briefen für mich zu gewinnen.

Ich hoffe sehr, dass dein Herz noch keinem anderen Mann gehört. Ich würde dich auf Händen tragen, vor der ganzen Welt beschützen, auch wenn ich weiß, dass du die stärkste Frau der Welt bist. Doch auch die Stärksten brauchen einmal Schutz. Ich würde dir jeden Abend zuhören, wenn du nach Hause kommst und von deiner Arbeit berichtest oder es genießen zu sehen, wie du in einem deiner geliebten Bücher versinkst. Du glaubst gar nicht, wie schön du aussiehst, wenn du liest. Deine Mimik spielt immer mit und deine Stirn wird in Falten gelegt, wenn du etwas durch denken musst. Dein Mund formt sich zu einem überraschten O, wenn du verstehst und um eine neue Erkenntnis bereichert wirst. Du kraust deine Nase, wenn du etwas nicht gut findest. Ich könnte diesem Minenspiel stundenlang beobachten.

Mich würde sehr stark interessieren, wie dein Gesicht aussieht, wenn du meine Briefe liest, doch das werde ich wohl nicht erfahren. Nun solltest du aber zu Bett gehen. Du sahst heute schrecklich müde aus. Nehme vielleicht noch ein Bad zur Entspannung. Gute Nacht und süße Träume!

Dein dich liebender Unbekannter

In dieser Nacht träumte Hermione das erste Mal von einem unbekannten Mann, mit dem sie sehr glücklich war. Er hatte Verständnis für ihre Arbeitswut und störte sich nicht daran, wenn sie auf dem Sofa saß und mit einem Buch auf dem Schoß die Welt vergaß.

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