Kapitel 8 - Tomatensaft im Glas

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Mit dem Kaffee in meiner Hand stand ich vor dem Whiteboard. Wenn das so weiter geht brauche ich bald noch ein zweites. Seufzend schaute ich auf die Bilder. Die beiden Opfer sahen erstaunlich gleich aus. Nicht vom Aussehen aber von der Lage her. Aber das erzähle ich mir auch schon seit einer Ewigkeit.

Logan trat gerade aus dem Aufzug und begrüßte mich. Ich lächle nur schwach und winke auch leicht. "Also. Was haben wir heute vor?"

Erlegte dabei seine Sachen auf meinen gegenüberliegenden Schreitisch und schaute mich an. "Bilder anstarren.", sagte ich und sehe ihn an. "Hoffen das ein neuer Mord passiert der mehr Indizien hat."

Logan schmunzelte. "Du hast etwas. Was denn?"

"Eine Adresse von Severin Sterling. Er vermutet jemanden.", sagte ich leise und schaute mir die Bilder an. "Dann fahr du dahin. Ich bleibe diesmal hier."

In Gedanken nickte ich leicht und schaute weiterhin auf die Bilder. Ich bezweifle immer noch, dass die beiden mit einer einfachen Gabel erstochen wurden. Das traure ich sogar den berühmten anderen Massenmördern nicht zu.

Ich nahm mir ein paar Bilder von der Tafel und verstaue sie in meinem Notizblock. "Ruf mich an wenn etwas ist.", rief mir Logan hinter her und setzte sich dann an sei en Schreibtisch. Er hatte so wie ich die Hoffnung verloren irgendetwas neues zu finden.

In den Aufzug, in das Erdgeschoss und raus aus dem Haus. So schnell ich konnte ging ich zu meinem Auto. Es war noch da. Zum Glück. Ich setzte mich auf den Fahrersitz und fuhr los.

Dann die nächste rechts, dann wieder links und dann immer weiter geradeaus bis zur dritten Kreuzung. Seufzend schaute ich mich um. Die kleibe Siedlung kannte ich. Bei meinem letzten Fall musste ich hier einmal hinfahren. Nur um wieder zurück zu fahren. Dafür habe ich hier ein sehr schönes Geburtstagsgeschenk für meine Mutter bekommen.

Ich bog bei der dritten Kreuzung ab und schaute mich um. Ich schaute noch einmal kurz auf die Servierte die ich dann verstaute. "2087. 2087. 2087.", murmelte ich vor mich hin und suchte beide Straßenseiten nach der Hausnummer ab. Ich war kurz davor wieder umzudrehen aber dann im letzten Augenblick erkannte ich das kleine Haus. Ich parkte auf der anderen Straßenseite, schnappte mir Notizbuch und Stift und steig aus.

Mein Herz klopfte wie jedes Mal wenn ich eine Befragung durchführen musste. Ich ging noch einmal alle mir bekannten Informationen in meinem Kopf durch. Nur nichts anmerken lassen. Das ist das A und O. Ein Blick nach rechts und links und schon ging ich über die Straße.

Ich ging die zwei kleinen Treppenstufen vor dem Haus hoch und schaute auf das Schild neben der Klingel. Damian Linney. Ich bin hier anscheinend richtig. Noch ein letztes Mal atmete ich tief durch und klingelte dann an.

Schritte kamen näher. Ich konnte durch das verschwommene Glas einen leichten Umriss sehen. Er war also zuhause. Ich schloss noch einmal kurz die Augen und sprach mir Mut zu. Als ich die Augen wieder öffnete schaute ich in blaue Augen. Heiliger, das kann was werden.

„Ja bitte?", fragte er und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Muskeln. Mit so jemandem will ich mich sicherlich nicht anlegen. Ich lächelte leicht und hole meine Marke heraus. „Detektive Havering. Ich habe ein paar Fragen an sie Mr. Linney.", sagte ich und hielt ihm die Marke unter seine Nase. Er nickte und löste seine lässige Haltung. Seine Mimik war trotzdem kalt und nichts-sagend. „Kommen sie dich rein.", sagte er und meine eine Einladende Bewegung mit seiner Hand. Ich nickte dankend und trat in das Haus hinein.

Schon im Eingangsbereich konnte man merken, dass er nur das nötigste hier untergebracht hatte. Bis jetzt machte er keinen sonderlich mörderischen Eindruck aber das konnte sich ja alles noch ändern. Ih hörte wie er die Tür schloss und hinter mir stehen blieb. „Dort entlang bitte.", sagte er und deutete auf einen Raum. Ich zuckte leicht zusammen als ich auf einmal seinen Arm aus dem Augenwinkel sah. Schnell beruhigte ich mich wieder und zwang mich dazu nicht in seine Augen zu gucken.

In seinem Wohnzimmer, ich vermute das es das Wohnzimmer ist, angekommen deutete er mit einer Handbewegung auf einen Sessel. Nickend setzte ich mich und holte meinen Block heraus. „Also Mister Linney, sie kennen Severin Sterling."

„Na klar kenn ich ihn. Er ist ja so etwas wie ein Bruder für mich.", sagte er und setzte sich auf die Couch mir gegenüber. Ich schaute kurz zu ihm und stellte mir Severin neben ihm vor. Sie dürften ungefähr im selben Alter sein. Vermute ich einfach einmal. „Dürfte ich wissen wo sie gestern Abend waren?", frage ich und holte meinen Stift aus der Jackentasche. Ich öffnete die erste leere Seite von meinem Block und schaute ihn an.

„Puh.", sagte er und wischte eine hell braune Haarsträhne aus seinem Gesicht. „Ach ja. Gestern war ich mit Arbeitskollegen etwas trinken. Nichts besonders."

„In welche Firma arbeiten sie?"

„Großkonzern um die Ecke."

Ich lächelte und schrieb den Konzern auf den er meinte. Natürlich da. Wo sonst. Näher ging es ja schon fast nicht mehr. Während ich aufschrieb stellte ich die nächste Frage. „Kann ich vielleicht die Namen von ihren Kollegen bekommen?"

„Hören sie mal, ich habe niemanden umgebracht oder bestohlen. Wieso sollte ich auch? Ich bin Glücklich. Egal was ihnen der alte Severin erzählt hat ich bin es nicht und das weiß er auch."

Ich sehe ihn an und richte meine Jacke kurz. „Es sind alles reine Routine Fragen. Ich will meinen Job machen und sie den ihren. Also, könnte ich bitte die Namen haben?", fragte ich und lächelte kurz. Irgendwie hatte ich es vermisst solche komplizierten Befragungen zu machen. Aber irgendwas hier ist unheimlich. Er strahlt irgendwie so etwas Gruseligen, geheimnisvolles aus. Ich kann es einfach nicht richtig deuten.

„Geben sie her. Ich schreibe sie ihnen auf.", sagte er und hielt eine Hand hin. Leise seufzend überreichte ich ihn ein Blatt mit meinem Stift. Die Bilder von den beiden Opfern fallen mir ins Auge und ich legte beide auf den Tisch. „Kennen sie eine von den beiden Personen?"

Er blickte kurz von dem Blatt auf, schaute sich die Bilder an und schüttelte den Kopf. „Das einzige was ich erkenne ist, dass sie von Severins Café Reihe kommen.", sagte er und schrieb weiter. Während er schrieb sehe ich mich um. Wie der Eingangsbereich auch ist es hier sehr mager eingerichtet. Neben der Couch auf einem kleinen Beistelltisch stand eine Flasche und ein Glas. Auf der Flasche stand Tomatensaft drauf. Innerlich musste ich schlucken. Wer trinkt denn bitte Tomatensaft? So? Zuhause?

„Bitte sehr Miss.", sagte er und reichte mir Stift und Zettel wieder. Ich nickte danken und stand auf. „Danke für ihre Kooperation. Wenn wir noch ein paar Informationen brauchen werden wir uns melden.", sagte ich und verstaute alles wieder in seine Taschen.

„Wie denn das, wenn sie meine Handynummer nicht haben?", fragte er und hob eine Augenbraue. Er stand auf und steckte seine Hände in seien Hosentasche. Ich schmunzelte leicht und nickte ihm zu.

„Sie werden von mir hören."

Blood Dead [1] #Ortusaward2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt