Kapitel 16 - Die Beschützerin

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Er reichte mir ein Glas und setzte sich neben mich. Die schwarzen Punkte waren verschwunden und ich konnte langsam aber sicher auch wieder klarer Denken.

Die Luft schien sich nach und nach wieder zu erneuern und dieser wirklich nicht ertragbare Geruch schien endlich zu verschwinden. Meine Jacke lag auf meinen Knien und die Akten lagen auf dem Tisch vor mir.

"Wie geht es dir?", fragte Damian neben mir. Ich schaute ihn an. Vor mir waren direkt seine blauen Augen die mich 2indriglich anschauten. Von dieser Emotionslosigkeit war gar nichts mehr zu merken. Er schaute mich an wie ein kleines Kind das gerade versucht hat von den Treppen herunter zu springen. Natürlich mit einem nicht so Glücklichen Ende.

Ich nickte und nahm noch einen Schluck von dem Eiskalten Wasser. Es tat so gut das ich mich einfach nach hinten fallen ließ. Ich schloss meine Augen und entscheide das ich erst später wieder Beruflich hier bin.

"Na dann. Was wollten Sie hier Detektive?", sagte er ohne weitere Umschweife. Er betonte das Sie sehr stark und ich öffnete langsam meine Augen. "Haben Sie noch etwas vor, Damian Linney?", fragt ich. Anstatt mich aufzusetzen hob ich nur sachte meinen Kopf und schaute ihn an.

"Nein.", sagte er und grinst schief. "Dann kann das auch noch warten."

"Findest du es auch nicht etwas unfair, dass du meinen Namen weißt, aber ich nicht deinen?"

„Entscheide dich bitte erst ob du mich Duzen oder Siezen willst."

Lächelnd schloss ich wieder meine Augen und genoss es einfach einmal nichts zu sehen. Nur die Schwarze unendliche Leere.

"Nehmen wir an ich möchte beim Du bleiben. Bräuchte ich dann nicht erst deinen Namen?"

"Das hast du schon.", lächelte ich und musste mir wirklich ein Machen verkneifen. "Nachnamen sind meist nichts gegen die Vornamen. Also?"

"Dann rate doch.", sagte ich und richtete mich wieder auf. Ich drehte mich zu ihm und spielte mit dem Ärmel von meiner Jacke.

"Sie sind ein Polizist. Also ein Detektiv. So etwas ist ein Traum von jedem kleinen Kind und auch von jeder Familie die mindestens einen als Detektive oder Polizist irgendwo eingestellt hat. Deswegen gehe ich einmal davon aus, dass ihr Name irgendetwas mit Gerechtigkeit oder Mächtig bedeutet. Polizisten sind beschützen. Warum denn dann nicht Die Beschützerin Detektive Havering."

Er nahm sein Handy und gab etwas darin ein. Erstaunt beobachtete ich ihn. Ich wusste selbst nicht einmal die Bedeutung von meinem Namen. Es könnte genauso gut Die Freundliche oder Die Einfache bedeuten.

"Liv Havering?"

Er schaute auf und ich schüttelte nur einfach den Kopf. Aber schon knapp. Aber dabei wollte ich ihm keinen Tipp geben. Er machte sein Handy aus und legte sich etwas in meine Richtung. "Diana Havering?"

Erneut schüttelte ich meinen Kopf und lächelte leicht. Ich bin mir sicher, dass er es nicht heraus finden wird. Dafür gibt es zu viele Namen mit dieser Bedeutung. Auch wenn ich es nie nachgeschlagen habe.

"Lexia Havering. Detektive Lexia Havering."

Mir fiel mein Unterkiefer auf und ich starrte meinen gegenüber an. "Was zur Hölle.", murmelte ich und beobachtete seine Reaktion. Er lächelte. Die ganze Zeit und seine weißen Zähne reflektieren das nicht etwas.

"Jetzt kann ich dich auch endlich beim Vornamen nennen, Lexia.", Sieges sicher grinste er und setzte sich normal hin. "Noch ein Wasser?", fragte er.

Ich hingegen könnte nichts machen. Ich war einfach wie erstarrt. Ich könnte nicht reagieren. Ich fühlte mich auf gewisse Art und Weise wie ein Eisblock, nur nicht so kalt.

"Ich gehe einfach einmal davon aus.", sagte er, nahm mein Glas und ging aus dem Raum. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und schaute auf meine Akten. Ich untersuchte meine Jacke, mein Shirt, Tasche, Akten, Notizblock und auch meinen Stift.

Er muss es irgendwo gesehen haben. Irgendwo her musste er es doch wissen. Das könnte doch nicht sein, dass er es einfach nur wegen der Bedeutung des Namens herausgefunden hat. Warum geht er überhaupt davon aus, dass einer aus meiner Familie auch bei der Polizei Arbeitet? Ist das bei anderes auch so?

Jetzt muss ich also nicht nur einen Fall bearbeiten, sondern auch noch diesen Fall. Ganz toll. Den werde ich wahrscheinlich genauso schnell Lösen wir den jetzigen.

Ich erstarre. Ich befinde mich gerade in dem Haus eines Verdächtigen und lasse mich mit Wasser abfüllen. Wenn es auch Wasser ist. Ich räuspre mich. Wenn er überhaupt noch ein Verdächtiger ist und nicht etwa der Täter.

Sofort kommt das Kribbeln wieder. Das Kribbeln in meinen Händen und Füßen. Mein Herz fängt an zu Rasen und ich versuche es mit gleichmäßiger Atmung wieder einigermaßen normal schlagen zu lassen.

Ich nehme meine Akten auf meinen Schoß und suche mir einen Punkt an der Wand und Konzentrieren mich darauf. Nur nicht durchdrehen. Das ist das A und O. "Dein Wasser."

Er stellte es vor mir ab und sieht mich von der Seite an. Ich beobachte ihn aus dem Augenwinkel und beobachte jeder seiner Bewegungen. "Alles okay?", fragte er und sieht mich wieder mit diesem besorgten aber ernsten Blick an.

Ich nickte. Jetzt muss ich endlich meine Arbeit machen und es ihm sagen oder? Ich habe schon viel zu lange gewartet. Mein Kopf Arbeitete auch wieder einigermaßen normal. Die Schmerzen waren zwar unbeschreiblich Komisch und ekelig aber es war auszuhalten.

"Kommen Sie bitte einmal mit auf das Revier? Wir haben noch ein paar Fragen an sie.", sagte ich und stand auf. Schnell hatte ich meine Jacke angezogen und meine Tasche über meine Schulter geworfen.

Verdattert Schuhe Damian mich an. Ich werde gleich Logan bitten die Befragung alleine zu machen. Ich fühle mich dafür heute nicht mehr im Stande. Ich bin froh, wenn ich gleich einfach wieder frische Luft bekomme und zuhören konnte.

"Natürlich."

Damian hat endlich wieder zu sich gefunden und geht an mir vorbei zu seiner Jacke und den Schuhen. Ein letztes Mal schaue ich mir die Unterlagen an. Fünfundachtzig Prozent sind schon eine ganze Menge. Es fehlen immer hin nur fünfzehn Prozent bis hundert.

Doch irgendetwas machte mich im Nachhinein stutzig. Nicht nur der Arzt und sein Verhalten. Von seinem Namen mal ganz abgesehen. Ich könnte jetzt aber auch nicht einfach sagen was mich stört oder gestört hat. Ich wusste es einfach nicht.

"Von mir aus können wir los."

Blood Dead [1] #Ortusaward2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt