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Mein Blick wechselte wie jeden Tag vom Heft zur Tafel und wieder zurück. Ich schrieb die letzten Wörter ab, und lehnte mich dann an die Lehne meines Stuhls. Es dauert zwar nicht lange diesen Hefteintrag abzuschreiben, aber trotzdem sind 80% meiner Klasse immer noch nicht fertig. Das einzig Gute daran, dass sie so langsam sind, ist, dass ich dadurch für ein paar Sekunden durchschnaufen kann, und mir nicht anhören muss wie sie mich wieder versuchen zu beleidigen. Wieso das so ist? Es ist wegen meiner Familie. Wegen meinem Wohnort. Wegen meinen Freunden und wegen mir. Mein Name ist Park Yong-Hee, ich bin 16 Jahre alt und ich bin eine Scorpion.

Die Scorpions sind eine Gang aus Seoul, deren Stammsitz in Gangnam ist. Natürlich im Untergrund. Scorpions sind nicht alle Straftäter aber sobald man auch nur im Ansatz etwas mit ihnen zu tun hat wird man als Verbrecher abgestempelt. Klar gibt es auch die nicht so guten Jungs und Mädels in der Gang, aber wir sind alle eine Familie. Und die Familie hält zusammen. Wenn wir schon beim Thema Familie sind, können wir auch gleich zu meinen Eltern kommen. Mein Vater ist der Boss der Gang, was ein noch weniger gutes Licht auf mich werfen lässt, und meine Mutter. Meine Mutter ist nach der Geburt meines kleinen Bruders leider ermordet worden. Mein Bruder ist kurz darauf auch verunglückt. Er wurde von ein paar Mitgliedern unserer Feinde getötet. Unsere Feinde sind die Hebis. Hebi ist japanisch und bedeutet Schlange. Und wenn die Skorpione auf die Schlangen treffen, oder irgendjemand etwas vom Feind mitbekommt, wird es vernichtet. Nachdem sie mitbekommen haben, dass der Leader der Scorpions ein Kind bekommen hat, haben sie diese kaltblütigen Killer losgeschickt, um ihn zu töten. Sie wussten damals nichts von mir, was mir das Leben gerettet hat. Sie dachten mein Vater und meine Mutter hätten nur ein Kind. Meinen Bruder. Aber trotzdem, dass ich eigentlich noch lebe, bin ich innerlich schon tot. Ich war nämlich im selben Raum wie mein Bruder als das alles geschah.

Es war an meinem 5. Geburtstag. Cheng-Yu war gerade mal 4 Monate alt, und ich summte ihm eine Melodie vor. Die Melodie, die mir Eomma jede Nacht, wenn ich nicht schlafen konnte, vorsummte, um mich langsam in den Schlaf zu wiegen. So wie es bei mir geklappt hatte, klappte es auch bei ihm, und lächelte aus tiefsten Herzen, als ich ihn so friedlich dort liegen sah. Es war das letzte Mal, dass ich ihn so ruhig und entspannt sah, und auch das letzte Mal, dass ich ehrlich lächelte, oder lachte. Denn dke nächsten Momente ließen mich sterben. Auch wenn es nur innerlich war. Ich war ab diesem Zeitpunkt tot.

Ein paar Männer vieleicht 20 - 30 Jahre alt schlugen die Fenster ein, und schubsten mich gegen die Kinderzimmerwand, in dem ich mit meinem Bruder war. Einer der Männer schlug so lange auf mich ein, bis ich kraftlos am Boden lag, und zum Schluss rammte er mir noch ein Messer in den Bauch. Ich merkte wie ich immer schwächer wurde, und und spürte Schmerzen in meinem ganzen Leib. Ich schrie und merkte wie es langsam mit mir dahin ging. Und dieser Mann, der mich töten wollte, lachte. Er lachte so wiederlich und siegsicher, dass man sich trotz der ganzen Situation übergeben wollte.

Und das Letzte, das ich sah, bevor ich meine Augen schloss, und dachte nicht mehr aufzuwachen, war wie diese Männer meinem Bruder den Bauch aufschlitzten und auf den Boden warfen.

Diese Schreie. Diese schmerzerfüllten Schreie. Er schrie und er hatte Angst es tat ihm weh, und er wollte nicht sterben. Und plötzlich war alles Still. Das Gelächter der Männer und diese abfälligen Komentare die sie brachten, waren von der Stille übertönt. Sie waren für mich ausgeblendet, und ich sah nur noch die verstümmelte Leiche meines kleinen Bruders daliegen. Wie ihm das ganze Blut aus dem Körper floss und seine leblose Miene. Ich war auch kurz davor meine Augen für immer zu schließen. Ich überlebte aber alles, da mein Vater mit ein paar unserer Gang Member reinkam, und sie ausknockten. Nachdem sie damit fertig waren die Mörder meines kleinen Cheng-Yu den Gar auszumachen, kümmerten sie sich um mich und dank ihnen habe ich überlebt.

Die Mörder wurden selbst ermordet, und trotzdem habe ich seit diesem Tag meine innere Ruhe verlohren. Von diesem Tag an, habe ich mir auch geschworen, nur noch den Menschen zu zu lächeln, denen ich vertrauen kann. Ich werde mich niemals bei den Schlangen rächen. Denn Rache auszuüben ist schwach. Und ich bin alles andere als schwach. Außerdem wurden die Kerle wegen denen meine Familie zerbrochen ist schon zur Strecke gebracht. Wieso sollte ich da noch meine Hände schmutzig machen.

We Young (NCT FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt