3

3.2K 156 17
                                    

Es dauerte nicht lange, dann waren wir schon an der Wohnung angekommen, in der NCT lebt. Wäre es nach mir gegangen, hätte der Weg schon länger sein können. Ich hab nämlich echt keinen Nerf mich von Haechan und Mark wieder schlecht machen zu lassen. Es reicht ja schon, dass Jinsoo meinte sie muss im Hintergrund wieder rumbitchen als ich meinen Dad angerufen habe um mitzuteilen, dass ich heute bei Jeno bin. Ich verstehe ja eh nicht wieso sie meint sie könnte sich da einmischen. Wie auch immer. Ich hab gerade größere Probleme. Wir stehen nämlich schon vor dem NCT Dorm und Jeno sperrt gerade die Türe auf, und tritt ein. Er sah, dass ich zögerte. Ich hatte auch irgendwie Angst da jetzt rein zu gehen.

Jeno nahm meine Hand und zog mich hinein. Das ließ mich zwar ein wenig mutiger fühlen, aber es war immernoch komisch. Wir beide zogen unsere Schuhe aus, und als ich mich wieder aufrecht hinstellte fand ich mich in Jenos Armen wieder. "Du brauchst echt keine Angst haben okay? Ich bin doch da." Seine Worte beruhigten mich, und er löste sich von mir. Er lief los und bog in ein Zimmer ab, ich folgte ihm langsam, und blieb hinter seinem Rücken stehen. "Ich bin wieder da Leute. Außerdem hab ich Yonghee mitgenommen," sagte er ganz locker, und ich hörte zwei genervte Stimmen aufstöhnen. "Yah! Reißt euch mal ein wenig zusammen. Sie mag ja vieleicht ein Mitglied der Scorpions sein, aber sie ist komplett anders. Sie ist ein echt toller Mensch und hättet ihr mal mit ihr gesprochen, wüsstet ihr, dass sie nichts böses im Schilde hat. Außerdem ist Jeno schon seit der Grundschule mit ihr befreundet, also sollten wir lieber sie akzeptieren. Ich meine uns akzeptiert sie ja auch," ertönt die mahnende Stimme von Taeil, und ich trat langsam von Jenos Rücken hervor. "Hey," sagte ich etwas zögerlich, und Taeil nahm mich sofort in den Arm und fragt mich aus wie es mir geht und was ich die letzten Monate in denen wir uns nicht gesehen haben alles gemacht habe. Verständlich, dass er es wissen will, aber die anderen beiden im Raum scheint es nicht zu interessieren. "Pff was soll sie denn bitte gemacht haben. Das einzige was sie wahrscheinlich getan hat ist den Direktor für gute Noten zu bestechen, oder andere Missetaten begangen haben. Wenn du mich fragst ist sie es garnicht Wert mit Jeno befreundet zu sein. Sie sollte froh sein, dass er sich mit sowas wie ihr abgibt. Alle Scorpions sind doch gleich. Herzlos, dumm und gewaltsüchtig."

Marks Worte trafen mich. Normalerweiße lässt mich sowas kalt, und ich lache drüber, aber dieses Mal tat es echt im Herzen weh. Ich merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen, und meine emotionslose Miene in das verachtend schauende Gesicht Marks blickte. Taeil und Jeno standen wie versteinert neben mir und brachten kein Wort raus. Ich merkte wie Jeno sich langsam wieder fasste und wüntend wurde. Taeil wollte gerade anfangen zu sprechen, aber ich kam ihm zuvor.

"Und alle K-Pop Idole sind nett, freundlich und Vorbilder. Bei solchen Vorurteilen zeigt dich wieder, dass wir beide das beste Beispiel sind das diese nicht stimmen. Findest du nicht Mark? Soweit ich weiß hast du nie wirklich mit mir gesprochen, sondern nur mein Tatoo gesehen wie alle anderen auch. Der einzige der keine voreiligen Schlüsse gezogen hat mich wegen eines Tatoos zu verachten war Taeil. Ich glaube mal hätte ich dieses Tatoo verdeckt, hättest du mich als normalen Menschen angenommen, aber dadurch, dass ich akzeptiere wer ich bin, wer meine Familie ist und mich nicht wegen irgendwelchen Schnößeln die nur ihre Fans und Leute die wie sie sind oder einfach nur im ersten Anschein normal wirken verstelle, hasdt du mich oder? Du merkst doch selber wie schwachsinnig sowas ist, oder? Oder ist das auch etwas was du nicht kannst?", meinte ich in einem Tonfall der mir selbst garnicht gefiehl. Er war so leer und emotionslos. So als würde ich zu viel meiner Gefühle zeigen.

Taeil und Jeno blickten mich geschockt an, und auch Haechan und Mark blieb die Spucke weg. Mit sowas hat sicher niemand gerechnet, aber was zu viel ist, ist zuviel. "Und außerdem wenn ich wirklich so herzlos und gewaltätig wäre, glaubst du nicht hätte ich dir nicht eher ein Messer in den Hals gerammt nach diesen Worten, als dir mit Worten klar zu machen was mich bedrückt, und was ich denke?"

Ich drehte mich um, und lief in den Gang. Jeno folgte mir stillschweigend und öffnete mir seine Zimmertüre. Die Reaktion der anderen, habe ich nicht mehr gesehen, aber was raus musste musste einfach raus.

Ich blieb zuerst einfach stehen, und blivkte zu Boden. Auch wenn ich mich jetzt ein wenig besser fühle, da ich endlich mal meine Meinung los werden konnte, bin ich immernoch verletzt von Marks Worten.

Ich bin es nicht Wert mit Jeno befreundet zu sein, und sollte froh sein, dass er sich mit mir abgibt.

Ich verlohr langsam eine Träne, was mich selbst schockte. Seit dem Vorfall an dem mein Bruder umgebracht wurde, habe ich nicht mehr geweint, und jetzt? Nur weil so ein aufgeblasener Schnößel der meint er wäre toll weil er rappen und tanzen kann sagt ich sei nichts Wert, bin ich traurig. Ich fing an über meine Reaktion zu lachen, was sich aber in ein Schluchzen verwandelte, und ließ mich von Jeno in den Arm nehmen.

Es verwirrt mich so sehr was zur Zeit nicht mit mir stimmt. Ich habe Stimmungsschwankungen, bin fieß zu meiner Familie und zu meinen Freunden. Bin verletzt und beleidigt wenn ich versetzt werde, oder jemand zu spät kommt, und mir nicht schreibt. Leute die mir ihre Meinung sagen, oder irgendwas fießes sagen, lassen mich nicht kalt und ich gebe meine Meinung dazu ab. Das alles ist eigentlich das komplette Gegenteil von mir, und es macht mir Angst, dass ich mich so verhalte.

Ich heulte mich weiter an Jenos Schulter aus, und merkte schon dass ich einen rießen Tränenfleck auf seiner Uniform hinterlassen habe. "Jeno was ist bloß los mit mir," frage ich meinen besten Freund verzweifelt, und drückte ihn näher an mich heran. "Yongie? Kann es vieleicht sein, dass alles von damals jetzt erst so richtig hochkommt? Die Situation deines Vaters und seiner Freundin, und dein Geburtstag? Kann es sein, dass es dich die letzten Jahre nur fertig gemacht hat und dich jetzt zerstört?", fragt er mich, und ich schluchzte noch lauter.

Tolle Aufmunterung Lee Jeno. Dankeschön.

Wir verweilten noch eine Weile so, und in dieser Zeit wurde ich mir erst über Jenos Worte bewusst. Er hatte recht. Die letzten Jahre war ich einfach nur traurig und fertig wegen der Vorfälle, aber jetzt zerstört es mich richtig. Ich löste mich langsam von Jeno und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Ich schätze mal er hat jetzt alles erwartet, außer das. "Jeno. Versprich mir, dass du mich niemals alleine lässt okay? Ich will dich nicht verliehren. Ich hab dich ganz dolle lieb. Weißt du das?," erhellte meine Stimme den Raum, und Jeno lächelt mich an. Er strich mir eine Haarstähne aus dem Gesicht, und küsste meine Stirn. Danach lächelt er mich aufmunternd und liebevoll an, was mir auch wieder ein Lächeln aufs Gesicht zauberte, und meinte:

"Ich werde, und könnte dich niemals alleine lassen. Du bist mir so wichtig und ich werde immer für dich da sein..."

We Young (NCT FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt