Endlich die Sexclubszene

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Die Straße ist abends immer sehr hell und einladend beleuchtet. Überall blinken bunte Lichter.

Viele junge Frauen sind hier und da auf der Straße und winken für eine Fahrgelegenheit.
Sehr viele Autos halten an und nehmen sie mit. Ritterlichkeit und Barmherzigkeit scheinen wohl doch nicht ausgestorben zu sein.
Dass so viele Leute anhalten, um die armen Mädchen mitzunehmen, finde ich nett.
Wahrscheinlich kommen sie von einer Party, ihren kurzen Kleidern nach zu urteilen.

Ich versuche mein Glück bei einem großen Gebäude, wo mehrere Leute sich tummeln.
Die Hausnummer ist die 69.
Vorsichtig schlängel ich mich durch und komme an eine Rezeption.
“Hallo“, begrüße ich die ältere Frau, die dort hockt.
“Hi“, erwidert sie mit rauchiger kratziger Stimme. “Was willst'n du Kleine? Wohl auch hier um das Verbotene in dir zu entdecken, hm? Aber hey, ich kann dich junges Ding nicht reinlassen. Bist bestimmt nich 21.“
“Man darf hier erst ab 21 rein?!“, rufe ich entsetzt und fange fast an zu weinen.

“Och, Schätzele, nich weinen, hey. Dafür kann ich nichts! Hast du's so dringend nötig?“, brummelt sie.

“Ja, ich... Meine Mom... sie-“, schluchze ich und versuche, mich zusammenzureißen.

“Was los, Kleine? Deine Momma lässt dich nicht? Willste so dringend durchgenudelt werden? Och och...“, brummelt sie weiter.
Ich verstehe nicht genau, was sie mit dem letzten Satz meint.

“Hach... Ja, dann schnupper halt mal rein. Ich sag's nich ok?“, meint sie freundlich und ich lächele sie dankbar an.

Vorsichtig schiebe ich den Vorhang beiseite und tauche in das kühle blendende Licht ein.
Was ich zuerst sehe, ist die Bar.
Aus edlem, dunklen Holz ist sie. Dahinter steht ein halbnackter Mann und schaut auf, als ich ein paar Schritte weitergehe.
Mit einer Handbewegung schickt er einen anderen halbnackten Mann zu mir.
Dieser betrachtet mich skeptisch.

Hinter mir kommt ein Mann durch und grunzt: “Achtung, geh mal 'n Stück vor. Stehst voll im Weg!“

Ich zucke zusammen und gehe zur Seite. Der andere Mann ist mittlerweile bei mir angekommen. “Na Süße, was suchst du hier? Hat Sieglinde wieder ne kleine Hübsche durchgelassen?“

“Wer ist Sieglinde? Die Frau an der Rezeption?“, frage ich zurück.
Der junge Mann lacht und zieht mich mit einer Hand nah an sich.
“Name, Alter, was suchst du hier?“

Ich erröte und will mich aus seinem sanften Griff befreien.
“Hope Sky Melody Johnson, ich bin 17 und brauche einen Job!“
Überrascht schaut er mich an und streicht mir über die Wange. Dann lässt er mich los und checkt mich ab.

“Ich hätte dich auf 19 geschätzt. Deine Klamotten sind scheußlich“, sagt er geradeheraus.

Ich schaute an mir herab.
B&A Basics. Was war daran so schlimm?

“Wieso willst du hier einen Job finden? Es ist doch eindeutig, dass es hier keinen Job für Minderjährige gibt!“

“Also darf ich hier nicht kellnern?“

“In einem Sexclub?!“
Fassungslos schaut er mich an.

“Das ist ein Sexclub??“

Seine Kinnlade klappte nach unten.
“Ne, ich tu nur so. In der Only-Sexclubs Street gibt es nur Sexclubs!“

Ich werde kreidebleich. “Und jetzt? Was mache ich nun?“

“Ich weiß nicht, such woanders.“
Er dreht sich um und geht zurück zur Bar.
Ich lasse mich verzweifelt sinken und fange an zu weinen.
“Ich kann meine Mom jetzt nicht im Stich lassen!“

Der junge Mann seufzt und dreht sich wieder zu mir.

“Wie viel Geld brauchst du?“, will er von mir wissen.

“Ich brauche möglichst schnell viel Geld!“

“Und wieso bist du so dumm und kannst nicht lesen?“

Empört und gekränkt weiche ich zurück. “Ich kann sehr wohl lesen, doch bloß weil diese beknackte Straße so heißt, bedeutet das nicht, dass sie ihrem Namen gerecht werden muss!“

Er setzt zu einem Wort an.
“Und außerdem kaufe ich meine Klamotten bei B&A wie jedes normale Mädchen!“, unterbreche ich ihn direkt, ehe er etwas antworten kann.

“Du kaufst deine Kleidung bei Billig&Ausbeutung?? Wieso gehst du dann nicht wenigstens zur Fake-aber-sieht-gut-aus-Kollektion?!“, jammert er und beäugt meine Schuhe.
Meine ausgelatschten Ballerinas sind zwar wirklich schon alt, aber passen tun sie noch und neue kann ich momentan sowieso nicht kaufen.
“Hör zu. Du bist mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit noch Jungfrau, du kannst sehr wahrscheinlich nicht tanzen, geschweige denn einen Mann verführen.“
Er schaut ein wenig abseits und seufzt.
“Sag. Was ist mit Mommy?“

“Sie ist schwer krank und braucht eine OP. Sie bekommt wegen der Krankheit keinen Job. Sie setzt ihre Hoffnung auf mich“, erzähle ich ehrlich.

Er lacht. “Ich setze meine Hoffnung auf Hope!“
“Wie heißt du eigentlich?!“, rufe ich etwas wütend und funkele ihn an.
“Ich bin Derek, Edelhure und stolz drauf, und seit etlichen Jahren im Business.“
Er schenkt mir ein freches süßes Grinsen und stemmt selbstbewusst seine Hände in die Hüfte.

“Ich würde sagen, ich bin so gütig und stelle dich dem Chef vor. Vielleicht darfst du hier wenigstens tanzen. Was natürlich Talent voraussetzt...“, schlägt er mir vor und fasst nach meiner Hand.

Eehmm?

“Oh, sorry. Du bist bloß so putzig und süß, da will man dich einfach berühren. Außerdem bin ich was Körperkontakt angeht ziemlich abgestumpft. Ist für mich wie Augenkontakt“, meint er bloß, als ich etwas peinlich berührt versuche, meine Hand zu lösen.

“Und was bedeutet ein Kuss für dich?“

“Soviel wie für dich eine Umarmung.“

Wir laufen nach hinten in einen Raum für Personal und bleiben vor einem Büro stehen.

StripperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt