Yoongi PoV
Mir brummte der Schädel. Durch meine Augenlider drang helles Sonnenlicht und um mich herum ertönten mindestens zweitausend nervige Piepsgeräusche. Als ich die Augen öffnete, sah ich, dass ich mich in einem großen weißen Krankenzimmer befand. Wieso war ich hier? Was hatte ich als letztes getan? Ich konnte mich nicht erinnern. Als ich versuchte mich aufzurichten, wurden die Kopfschmerzen stärker, also ließ ich es lieber. In dem Moment bemerkte ich jemanden, der neben meinem Bett saß und mich sorgenvoll betrachtete. „Geht's dir gut?", fragte Jin. „Seh ich so aus?", antwortete ich genervt. Plötzlich zuckte ein kurzer Schmerz wie ein Blitz durch meinen Kopf und ich zischte kurz auf. „Was ist passiert?"
„Du wurdest von jemandem angegriffen. Er und seine Freunde hatten offenbar einiges getrunken, sie stecken gerade in großen Schwierigkeiten, da ich die Polizei gerufen habe, als ich dich gefunden habe. Du bist zu irgendeinem Treffen vorgeladen, Staatsanwalt haben sie glaube ich gesagt." Stumm nickte ich und wünschte mir, dass er mich einfach in Ruhe lassen würde, damit ich wieder schlafen konnte. Kurz danach kam eine Schwester herein und bestand darauf, mich zu untersuchen, was ich schließlich über mich ergehen ließ, ohne zu meckern. Nach einer Ewigkeit, wie es mir schien, war sie endlich fertig und ich schloss die Augen und glitt sanft wieder ins Land der Träume.
Nach zwei Tagen durfte ich endlich wieder nach Hause gehen. Die meisten blauen Flecken und geschwollenen Stellen in meinem Gesicht waren zurückgegangen und von der Gehirnerschütterung blieben nur noch leichte Kopfschmerzen. Das erste was ich tat als ich zuhause ankam, war mich aufs Sofa legen und erstmal entspannen. Nach einem kleinen Nickerchen fühlte ich mich wieder einigermaßen glücklich und in der Lage ein wenig produktiv zu sein. Auf dem Küchentisch fand ich einen Zettel von Jin: „Ich habe hier ein wenig Ordnung gehalten und mich um deine Katze gekümmert. Deine Post liegt auf dem Tisch, Gute Besserung, Küsschen, Jin." Ich verdrehte die Augen. Typisch Jin.
Ich wandte mich der Post zu. Ein paar Rechnungen, eine Postkarte von irgendeiner Tante und dann noch etwas anderes, formell aussehendes. Ich öffnete den Brief und überflog die Zeilen. Es war das, wovon Jin mir erzählt hatte, ich war vorgeladen, um die Sache mit meinem Angreifer zu klären. Das Treffen würde in drei Tagen stattfinden, eine Adresse lag auch dabei.
Da ich am Freitagabend angegriffen worden war, hatte ich fast keine Studiengänge verpasst. Ich studierte Literatur. Jin hatte mich darauf gebracht, er meinte, ich, mit meinem Rechtschreibfimmel, würde doch garantiert gut dort hineinpassen. Und tatsächlich machte es mir sehr viel Spaß, wenn ich denn irgendwann mal damit fertig werden würde, wollte ich Lektor werden, klingt vielleicht langweilig, aber wer das findet, der hat Pech gehabt. „Haaaaalt. Stop.", dachte ich. „Du träumst schon wieder zu viel!" Meine innere Stimme hatte Recht. Ich sollte stattdessen lieber schlafen gehen. Ich fütterte noch schnell meine Katze Moonlight und dann tat ich, was meine innere Stimme wollte.
Am nächsten Tag wurde ich von einem leisen Miauen geweckt, das ich mit einem Knurren beantwortete. Schließlich rollte ich mich jedoch aus dem Bett. Seufzend schlurfte ich in die Küche und fütterte die Katze. Danach frühstückte ich und machte mich fertig. Wie immer wurde ich von Jin abgeholt, der an der selben Uni wie ich studierte, zwar Pädagogik, aber viele Kurszeiten überschnitten sich mit meinen. „Wollen wir uns noch schnell einen Kaffee holen?", gähnte ich. „Klar.", antwortete Jin. „Lass uns doch mal dort drüben hingehen." Verschlafen blinzelte ich in die Richtung, in die er zeigte. „Meinetwegen." Und schon wurde ich am Arm geschnappt und in den kleinen Laden reingezerrt. Außer uns war kein Kunde dort und so konnten wir sofort bestellen. „Einen normalen Kaffee zum Mitnehmen bitte.", sagte Jin freundlich und lächelte den orangehaarigen jungen Mann hinter dem Tresen an. „Für mich dasselbe mit Extrazucker.", fügte ich hinzu und blickte ihn an. Irgendwo hatte ich diese großen dunklen Augen schon einmal gesehen. Oder? „Da steht wohl jemand auf Süßes.", sagte der andere und zwinkerte. Ich blickte ihn nur verwirrt an. Er seufzte und reichte uns unsere Bestellungen. Nachdem wir bezahlt und das kleine Café verlassen hatten, fing Jin plötzlich an zu lachen. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Was?" „Ach Yoongi. Du würdest nicht mal erkennen, dass jemand mit dir flirtet, wenn er ein großes rosa Schild um den Hals hängen hätte!" Ich überlegte kurz, bis mir auffiel es der meinte. „Ups.", sagte ich tonlos. „Naja egal.", meinte Jin. „Los, sonst kommen wir noch zu spät."
Das sollte eigentlich nicht so lang werden, aber egaaal XD, wie gefällt es euch bis jetzt? \(^o^)/
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You Don't Owe Me Anything |Yoonmin|
FanfictionIn dunklen Gassen sollte man aufpassen wen man trifft.... |Yoonmin| Sidepairings: Namjin | Taekook